Polizeimeldung: 08/2022
Stendal, den 17.03.2022

Polizeimeldung

Berichtszeitraum 17.03.2022

Nr. 08/ 2022                                                                           17.03.2022

 

Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) der Polizeiinspektion Stendal für das Jahr 2021

 

 

  1. Kriminalitätslage in der Polizeiinspektion Stendal
    • Straftatenaufkommen

Im Zuständigkeitsbereich der PI Stendal wurden im Jahr 2021 insgesamt 17.156 Straftaten registriert. Das sind 263 Straftaten mehr als im Vorjahr und entspricht einem leichten Zuwachs um 1,6 Prozentpunkte. Deutliche Zuwächse ergeben sich bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung und Delikten, die unter dem Phänomen Cybercrime subsummiert werden. Signifikante Rückgänge gegenüber dem Vorjahr sind bei Wohnungseinbruchdiebstählen und Diebstahl an/aus Kraftfahrzeugen zu verzeichnen.

 

1.2       Aufklärungsquote      

Insgesamt konnten im Jahr 2021 10.099 Straftaten aufgeklärt werden. Die Aufklärungsquote (AQ) ist gegenüber dem Jahr 2020 nur leicht um -0,3 Prozentpunkte gesunken und liegt bei 58,9 %. Der Landesdurchschnitt in Sachsen-Anhalt liegt bei 55,5 %.

 

1.3       Tatverdächtigenstruktur

Im Zuständigkeitsbereich der PI Stendal wurden im Jahr 2021 insgesamt 7.254 Tatverdächtige ermittelt. Im Vergleich zum Vorjahr (2020: 7.444) bedeutet dies einen Rückgang um 2,6 Prozentpunkte. Die Tatverdächtigen schlüsseln sich in 5.387 männliche und 1.867 weibliche Personen auf.

 

1.3.1    Nichtdeutsche Tatverdächtige

Die Anzahl nichtdeutscher Tatverdächtiger hat sich im Jahr 2021 von 788 auf 793 Tatverdächtige unwesentlich erhöht. Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen an der Gesamtzahl aller ermittelten Tatverdächtigen steigt leicht auf 10,9 Prozentpunkte an (2020: 10,6 %).

 

1.3.2    Jugendkriminalität

Unter den Begriff der Jugendkriminalität fallen alle Straftaten, die durch Personen im Alter von unter 21 Jahren begangen werden. Im Jahr 2021 waren 1.487 ermittelte Tatverdächtige unter 21 Jahre alt. Das entspricht einem Anteil von 20,5 % an der Gesamtzahl der ermittelten Tatverdächtigen. Im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich somit erneut ein leichter Rückgang (-0,5 %). Die Jungtatverdächtigen gliedern sich dabei in 337 Kinder (bis unter 14 Jahre), 583 Jugendliche (14 bis unter 18 Jahre) und 567 Heranwachsende (18 bis unter 21 Jahre) auf.

Im Jahr 2021 wurden unter den Jungtatverdächtigen im Bereich der PI Stendal 19 Intensivtäter (Täter mit mehr als 9 Einzelhandlungen in einem Jahr) ermittelt. Das sind 2 Intensivstraftäter mehr als im Vorjahr. Durch jungtatverdächtige Intensivtäter wurden im Jahr 2021 insgesamt 271 Einzeltaten begangen. Dies sind 15 Straftaten mehr als im Vorjahr.

 

  1. Deliktsfelder

2.1       Erfasste Fälle ausgewählter Straftaten

Straftatenhauptgruppen

ausgewählte Straftaten

Erfasste Fälle

Veränderung

Aufklärung in %

(Auszug aus der Gesamtstatistik)

2020

2021

absolut

in %

2020

2021

 

   

 

 

 

 

Fälle gesamt

16.893

17.156

263

1,6

59,2

58,9

 

 

 

 

 

 

 

Straftaten geg. das Leben

11

12

1

9,1

100,0

83,3

- Mord

1

0

-1

-100,0

100,0

0

- Totschlag und Töten auf Verlangen

8

5

-3

-37,5

100,0

100,0

- fahrlässige Tötung

2

7

5

250,0

100,0

71,4

Straftaten gegen sexuelle Selbstbestimmung

271

326

55

20,3

86,3

90,8

- unter Gewaltanw./Abhängigkeit

106

103

-3

-2,8

91,5

88,3

    - darunter Vergewaltigung/ sex. Nötigung

18

27

9

50,0

83,3

81,5

- sexueller Missbrauch

79

94

15

19,0

84,8

89,4

    - darunter sex. Missbrauch v. Kindern

65

80

15

23,1

86,2

90,0

Rohheitsdelikte/Straftaten gg. persönliche Freiheit

3.073

3.167

94

3,1

92,3

91,0

- Körperverletzungen

2.045

1.953

-92

-4,5

92,8

92,9

- Raub/ räub. Erpressung/ räub. Angriff auf Kraftfahrer

76

90

14

18,4

73,7

71,1

Diebstahl ohne erschwerende Umstände

2.254

2.317

63

2,8

46,4

43,2

 in/aus Warenhäusern

621

597

-24

-3,9

85,5

83,8

- Ladendiebstahl

587

577

-10

-1,7

87,7

86,0

Diebstahl unter erschwerenden Umständen

2.454

2.251

-203

-8,3

14,3

16,3

- in/aus Wohnungen

228

173

-55

-24,1

22,4

27,2

- TWE

93

53

-40

-43,0

25,8

30,2

Diebstahl insgesamt

4.708

4.568

-140

-3,0

29,6

29,9

- von Kraftwagen einschl. unbefugte Ingebrauchnahme

69

75

6

8,7

34,8

30,7

- Diebstahl von Fahrrädern

829

771

-58

-7,0

13,8

15,2

- Diebstahl an/aus Kraftfahrzeugen

571

475

-96

-16,8

10,5

13,1

- von unbaren Zahlungsmitteln

165

204

39

23,6

12,7

5,9

Vermögens- und Fälschungsdelikte

2.761

2.745

-16

-0,6

51,9

50,2

- Betrug

2.043

2.058

15

0,7

46,7

43,7

- Waren- und Warenkreditbetrug

1.070

1.045

-25

-2,3

50,5

50,7

- rechtswidrig erlangtem unbaren Zahlungsmittel

180

199

19

10,6

22,2

23,6

- Computerbetrug § 263a StGB

445

642

197

44,3

26,1

21,8

sonst. Straftaten StGB

4.499

4.603

104

2,3

58,6

56,1

- Brandstiftung

139

144

5

3,6

41,0

48,6

- Sachbeschädigung

2.236

2.198

-38

-1,7

35,6

31,2

    - darunter Sachbeschädigungen durch Graffiti

369

413

44

11,9

18,4

12,6

- Widerstand gg. Staatsgewalt

647

647

0

0,0

87,9

89,0

Rauschgiftkriminalität

1.126

1.216

90

8,0

94,9

95,1

- allg. Verstöße gegen das BtMG

922

943

21

2,3

94,9

96,8

- unerlaubter Handel/Schmuggel von BtM

92

130

38

41,3

94,6

93,8

- sonstige Verstöße gegen das BtMG

94

112

18

19,1

94,7

91,1

Cybercrime

530

780

250

47,2

27,0

20,4

Umweltkriminalität

224

170

-54

-24,1

75,4

63,5

Straßenkriminalität

2.794

2.595

-199

-7,1

27,0

25,2

 

2.2       Straftaten gegen das Leben

Der prozentuale Anteil der Straftaten gegen das Leben (insgesamt 12 Straftaten) beträgt im Verhältnis zum Gesamtstraftatenaufkommen 0,07 %. Ein Delikt konnte im Jahr 2021 nicht geklärt werden.

 

2.3       Sexualdelikte

Von 326 bekannt gewordenen Sexualdelikten konnten 296 Taten aufgeklärt werden, was einer AQ von 90,8 % entspricht. Die Anzahl der erfassten Fälle, die unter Anwendung von Gewalt oder Ausnutzung einer Abhängigkeit begangen wurden, hat sich von 106 auf 103 Fälle verringert. Demgegenüber ist ein starker Anstieg von Fällen der Verbreitung pornographischer Schriften gemäß §§ 184 ff. StGB zu verzeichnen. Im Vergleich zum Jahr 2020 stiegen die erfassten Fälle von 86 auf 128 Straftaten an, was eine Zunahme um 48,8 % bedeutet. Auf die Verbreitung, den Erwerb und Besitz kinder- und jugendpornografischer Schriften entfallen 106 der insgesamt 128 Ermittlungsverfahren. Der Anstieg der Fallzahlen liegt im Wesentlichen im stetigen Zuwachs der Verdachtsfälle, die von der US-Institution NCMEC den Ermittlungsbehörden in Deutschland mitgeteilt werden.

 

2.4       Rohheitsdelikte

Die Anzahl der erfassten Rohheitsdelikte nahm mit 3.167 Fällen (+94) um 3,1 Prozentpunkte zu. Rohheitsdelikte nehmen einen prozentualen Anteil von 18,5 % an allen Taten ein. Die AQ bei Rohheitsdelikten liegt bei 91,0 %. Bei Raubstraftaten ist ein Anstieg auf nunmehr 90 Straftaten (+14) zu verzeichnen. Davon konnten 64 Fälle aufgeklärt werden, was einer AQ von 71,1 % entspricht. Die Anzahl der bekannt gewordenen Körperverletzungsdelikte hat um 92 Straftaten abgenommen. 1.953 Fälle wurden im Jahr 2021 insgesamt in diesem Deliktsbereich erfasst (2020: 2.045 Straftaten). Die AQ lag hier bei 92,9 Prozentpunkten.

 

2.5       Diebstahl

Diebstahlsdelikte stellen mit 26,6 % auch im Jahr 2021 den höchsten Anteil an allen abgeschlossene Fällen dar. Insgesamt ist ein Rückgang der erfassten Straftaten um 140 Fälle auf 4.568 (-3,0 %) bei leicht gestiegener AQ (29,9 %) zu verzeichnen.

Für den einfachen Diebstahl wurde ein leichter Anstieg um 2,8 Prozent auf 2.317 Fälle registriert.

Im Bereich des Diebstahls unter erschwerenden Umständen (BSD) sind für das Jahr 2021 rückläufige Fallzahlen festzustellen. Wurden im Jahr 2020 noch 2.454 Fälle registriert, so sind es im Jahr 2021 noch 2.251 (-203 Fälle, -8,3 %). Die AQ beim BSD konnte um 2,0 Prozentpunkte gesteigert werden.

In nahezu allen Deliktsfeldern des Diebstahls unter erschwerenden Umständen ist die Anzahl der abgeschlossenen Fälle rückläufig. Besonders deutlich ist der Rückgang im Bereich des BSD in/aus Wohnungen (-24,1 %). Signifikant ist der Rückgang von Tageswohnungseinbrüchen aus Einfamilienhäusern (-60,0 %). Die Fallzahlen beim BSD von Kraftwagen bleiben mit 52 bekannt gewordenen Fällen im Jahr 2021 auf niedrigem Niveau.

Einen nicht unwesentlichen Anteil an den rückläufigen Zahlen dürften wie auch im Vorjahr die Auswirkungen der Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Regelungen und Beschränkungen haben (eingeschränkte Mobilität, Reise- und Kontaktbeschränkungen, Homeoffice, etc.).

 

2.6       Vermögens- und Fälschungsdelikte

Bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten insgesamt sind im wesentlichen gleichbleibende Fallzahlen zu verzeichnen (2021: 2.745 Fälle, 2020: 2.761 Fälle). Während über alle Betrugsdelikte gesehen nur ein sehr leichter Zuwachs um 0,7 % auf nunmehr 2.058 Fälle zu registrieren ist, nimmt die Anzahl der bekannt gewordenen Straftaten des Computerbetrugs gem.
§ 263a StGB um 44,3 % auf 642 Fälle zu (2020: 445 Fälle). Der Anstieg der Fallzahlen korrespondiert mit dem Trend der vergangenen Jahre. Auf den Computerbetrug entfallen im Jahr 2021 31,2 % aller Betrugsdelikte. Mit den steigenden Fallzahlen des Computerbetrugs ist eine sinkende AQ verbunden. Eine Erklärung für die Erhöhung der Fallzahlen dürfte auch weiterhin in der vermehrten Nutzung der Informations- und Kommunikationstechnik und insbesondere des Internets in Zeiten der Corona-Pandemie zu finden sein.

 

2.7       Sonstige Straftatbestände des StGB

Im Bereich der sonstigen Straftatbestände des StGB ist ein leichter Zuwachs um 2,3 % von 4.499 auf 4.603 Fälle zu verzeichnen. Die Anzahl der aufgeklärten Fälle verringert sich um 54 auf 2.584, die AQ sinkt um 2,5 % von 58,6 % auf 56,1 %.

Beim Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte sind mit nunmehr 115 Fälle 3 Fälle weniger als im Jahr 2020 zu verzeichnen (-2,5 %). Die Anzahl der Fälle von Hausfriedensbruch ist mit 434 Straftaten höher als im Jahr 2020 (391 Taten). Das entspricht einem Anstieg um 11,0 %, wobei die AQ von 85,7 % im Jahr 2020 auf 86,6 % im Jahr 2021 leicht gestiegen ist. Die Anzahl der Beleidigungsdelikte ist von 899 auf 921 Straftaten (+2,4 %) bei leicht rückläufiger AQ (89,6 %) leicht gestiegen.

Im Deliktsbereich der Sachbeschädigung ist eine Abnahme der PKS erfassten Fälle zu verzeichnen. Die Anzahl ist im Jahr 2021 um 38 auf insgesamt 2.198 Fälle (-1,7 %) gesunken. Im Jahr 2020 waren es 2.236 Fälle. Ein Anstieg ist bei Sachbeschädigungen durch Graffiti (+11,9 %) festzustellen. Die Anzahl der aufgeklärten Straftaten im Deliktsbereich der Sachbeschädigung hat sich um 13,9 % verringert, die AQ ist im Jahr 2021 mit 31,2 % rückläufig (-4,4 %). Sachbeschädigungen nehmen im Bereich der PI Stendal insgesamt einen Anteil von 12,8 % an der Gesamtkriminalität ein.

 

2.8       Strafrechtliche Nebengesetze

Die in der PKS erfassten Fälle nach strafrechtlichen Nebengesetzen nehmen in der PI Stendal mit 1.735 Fällen einen Anteil von 10,1 % am Gesamtstraftatenaufkommen ein.

Der überwiegende Anteil entfällt auf Straftaten nach dem Betäubungsmittelgesetz. Im Berichtsjahr wurden in der PKS 1.216 Fälle von Rauschgiftdelikten nach dem BtMG erfasst. Das sind 90 Straftaten mehr als im Vorjahr. Das entspricht einem Anstieg vom 8,0 %. Die AQ konnte um 0,3 Prozentpunkte auf 95,1 % leicht gesteigert werden.

Den größten Anteil nehmen dabei allgemeine Verstöße gegen das BtMG ein, wobei Cannabis mit 500 (+3,5 %) und Amphetamine und deren Derivate in flüssiger und fester Form mit 303 Fällen (+1,3 %) auch im Jahr 2021 die Spitzenplätze belegen.

Fälle, die einen allgemeinen Verstoß mit Methamphetamin in kristalliner Form (sog. Crystal) zum Gegenstand haben, sind im Vergleich zum Jahr 2020 von 42 auf 48 angestiegen.

Ein Anstieg um 72,2 % ist bei den Straftaten gegen das NpSG zu verzeichnen. Wurden im Jahr 2020 18 Straftaten bekannt, so liegt die Anzahl 2021 bei 31, wobei der überwiegende Teil der Fälle über die Leitung der JVA Burg bekannt wurde. 

Im Jahr 2021 sind die Fallzahlen der Verstöße gegen das Aufenthalts-, das Asyl- oder Freizügigkeitsgesetz durch Asylbegehrende nach zuletzt rückläufigen Zahlen wieder angestiegen. Es wurden 40 Fälle in der PKS ausgewiesen, was einem Anstieg um 14 Fälle (53,8 %) zum Vorjahreszeitraum (26 Fälle) entspricht.

Insgesamt wurden in der PKS 2021 aus der Personengruppe der Zuwanderer heraus 327 Tatverdächtige erfasst, die an 409 erfassten Fällen beteiligt waren.

Neben den Verstößen gegen das Aufenthalts-, das Asyl- oder Freizügigkeitsgesetz wurden durch die erfassten Tatverdächtigen 172 Rohheitsdelikte, darunter 122 Fälle von Körperverletzungsdelikten und Diebstahlsdelikte (57 Fälle, davon 39 Fälle von Ladendiebstahl) begangen. 16 Straftaten richteten sich gegen die sexuelle Selbstbestimmung. 24 Fälle sind den Rauschgiftdelikten zuzuordnen.

Im Jahr 2021 wurden 6 Straftaten gegen das Infektionsschutzgesetz bekannt. Die Anzahl verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 52 Fälle, das entspricht einer Abnahme um 89,5 Prozentpunkte.

 

2.9       Straßenkriminalität

Die Straßenkriminalität - Straftaten, die sich im öffentlichen Raum ereignen – verzeichnet für das Jahr 2021 einen Rückgang um 199 auf 2.595 Fälle (-7,1 %). Die Abnahme entspricht dem Trend des Vorjahres. Auch die Zahlen dieses Deliktsbereichs werden mit großer Wahrscheinlichkeit durch Verhaltensweisen, die durch die Corona-Pandemie bedingt sind, maßgeblich beeinflusst.

 

  1. Herausragende Sachverhalte 2021

Permanentes Stalking im Internet verbunden mit dem Aufruf zur Vergewaltigung (FK 2)

Ein 44-jähriger Tatverdächtiger aus Gardelegen erstellte und verbreitete über mehrere Jahre im Internet Fotocollagen mit sexuell anstößigen Inhalten. Die Fotocollagen fertigte er unter Verwendung von Selbstbildnissen (Selfies) einer ehemaligen Arbeitskollegin, indem er die Portraitfotos der Geschädigten mit pornografischen Ganzkörperaufnahmen kombinierte. Die pornografischen Collagen stellte er mit der schriftlichen Aufforderung, die Geschädigte aufzusuchen und zu vergewaltigen, öffentlich auf diversen Internetplattformen ein. Im Zeitraum von Anfang 2019 bis Oktober 2021 wurden gegen den Tatverdächtigen 19 Ermittlungsverfahren eingeleitet. Es erfolgten wiederholt Durchsuchungen und damit einhergehend die Sicherstellung der internetfähigen Geräte des Täters, der sich stets umgehend Ersatzgeräte verschaffte, um sein Vorhaben weiter zu führen. Bis zur Festnahme des Täters am 8.10.2021 dauerten die Nachstellungen und Aufrufe zur Vergewaltigung im Internet an. Das Amtsgericht Stendal ordnete die Untersuchungshaft an.

 

Sicherstellung von 555 Cannabispflanzen und 30 kg Marihuana (weiterführende Erkenntnisse aus EncroChat-Verfahren) (FK 6)

Im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens der Staatsanwaltschaft Stendal gegen einen Stendaler Drogenhändler als Nutzer eines EncroChat-Handy´s, welches im Dezember 2020 abgeschlossen werden konnte, wurden Erkenntnisse zu einer Bande erlangt, die im Landkreis Stendal und dem Land Brandenburg (Landkreis Havelland) verschiedene Grundstücke in ländlicher Lage erwarben und diese nach Umbau zum Anbau von Cannabispflanzen nutzten. Die insgesamt 12 Beschuldigten im Alter von 32 bis 54 Jahren aus den o.g. Landkreisen bauten so im Zeitraum von 2018 bis Oktober 2021 in insgesamt mindestens 5 Objekten mehrere hundert Cannabispflanzen an, die sie zur jeweiligen Reifezeit ernteten und gewinnbringend weiter veräußerten.

Am 12.10.2021 erfolgte in einer umfangreichen Durchsuchungsmaßnahme die Durchsuchung von insgesamt 15 Objekten (Wohnungen und Grundstücke) in den Landkreisen Stendal und Havelland, in deren Folge insgesamt 11 Beschuldigte vorläufig festgenommen und von diesen 5 Beschuldigte inhaftiert wurden. Bei der Durchsuchung konnten 555 Cannabispflanzen sowie insgesamt 30 Kilogramm Marihuana aufgefunden und sichergestellt werden. Durch die weiteren Ermittlungen konnte der Anbau von mindestens 5 Indoor-Anlagen in verschiedenen Objekten mit mindestens jeweils 300 Cannabispflanzen nachgewiesen werden.

An der polizeilichen Maßnahme nahmen 140 Polizeibeamte der PI Stendal sowie der PI ZD, Abt. 2, teil. Weiterhin waren Mitarbeiter der Ordnungsbehörde des Landkreises Rathenow und des Landkreises Stendal im Einsatz.

Seitens der Staatsanwaltschaft Stendal werden derzeit die Anklagen gegen die Beschuldigten gefertigt und an die jeweils zuständigen Gerichte abgegeben. Mit Eröffnung der Hauptverhandlungen ist innerhalb der nächsten drei Monate zu rechnen.

Anhänge zur Pressemitteilung