Polizeimeldung: 93/2022
Halberstadt, den 23.03.2022

Polizeimeldung

Polizeiliche Kriminalstatistik 2021

- Rückgang der Kriminalität um 7,5 % - Aufklärungsquote (AQ) bei 55,5 % - Computerkriminalität um 31,8% gestiegen

Die Anzahl der vom Polizeirevier Harz im Jahr 2021 abgeschlossenen Fälle verringerte sich gegenüber dem Vorjahr auf 13.408 Fälle (2020: 14.492). Dies entspricht einem Rückgang um 7,5 %. Davon wurden 7.436 Fälle aufgeklärt (AQ 55,5 %). Im Vorjahr lag die AQ bei 57,5 %. Aufgrund der Besonderheit, dass Halberstadt der Standort der Zentralen Anlaufstelle für Asylbewerber (ZASt) des Landes Sachsen-Anhalt ist, werden mit der Einreise und dem Asylverfahren in Verbindung stehende Straftaten nach dem Aufenthalts-, Asyl- oder Freizügigkeitsgesetz auch überwiegend im Polizeirevier Harz registriert und bearbeitet. Im Jahr 2021 machten die 134 registrierten Asyl-Straftaten einen Anteil von 1,0 % an der Gesamtzahl der ab-geschlossenen Fälle aus (2020: 736, Anteil: 10,6 %). Damit wurden 602 Asyl-Straftaten weniger registriert als im Vorjahr. Abzüglich der Asyl-Straftaten wurden im Jahr 2021 insgesamt 13.274 Straftaten und somit gegenüber dem Vorjahr (13.756) 482 Straftaten weniger registriert. Davon wurden 7.302 Fälle aufgeklärt (AQ 55,0 %). Im Vorjahr lag die AQ bei 55,2 %. Insgesamt wurden 5198 Tatverdächtige ermittelt (3.811 männlich, 1.387 weiblich). Im Vergleich zum Vorjahr (2020: 5.786) bedeutet dies einen Rückgang um 10 %. Der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger verringerte sich um 11,5 %-Punkte auf 598 Tatverdächtige (2020: 1.203). Der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger an der Gesamtanzahl aller ermittelten Tatverdächtigen betrug im Jahr 2021 11,5 % (2020: 20,8%). Der Anteil der Tatverdächtigen unter 21 Jahren (sogenannte Jungtatverdächtige) liegt bei 16,8 % (873 Tatverdächtige). Im Jahr 2020 betrug dieser Anteil 16,5 %. Von den unter 21-Jährigen wurden 141 Kinder (bis unter 14 Jahre), 382 Jugendliche (14 bis unter 18 Jahre) und 350 Heranwachsende (18 bis unter 21 Jahre) als Tatverdächtige ermittelt. Die Diebstahlsdelikte bilden mit 30,3 % den höchsten Anteil an den 2021 abgeschlossenen Fällen. Die Anzahl der Fälle des Ladendiebstahls fiel im Vergleich zum Vorjahr (606 Delikte) um 143 Fälle auf 463 Delikte, wobei 415 Fälle aufgeklärt werden konnten, was einer AQ von 89,6 % entspricht. Die Zahl der Diebstahlsdelikte in/aus Wohnungen nahm mit 211 Fällen ab (2020: 284 Fälle). Leicht positiv entwickelte sich auch der Deliktsbereich der Einbrüche in Einfamilienhäuser. Hier wurden mit 58 erfassten Fällen fünf weniger registriert als im Vorjahr (2020: 63 Fälle). Die hierin enthaltenen Tageswohnungseinbrüche in Einfamilienhäuser – also Einbrüche, die sich in der Zeit zwischen 06.00 Uhr und 21.00 Uhr ereigneten – verringerten sich von 18 Fällen in 2020 auf 12 angezeigte Fälle im Jahr 2021. Im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte ist ein leichter Rückgang der Fallzahlen um 4,5 % auf 2.316 Fälle festzustellen (2020: 2.425 Fälle). Im Deliktsbereich der Cybercrimedelikte (Fälschung beweiserheblicher Daten, Täuschung im Rechtsverkehr bei Datenverarbeitung; Datenveränderung, Computersabotage; Ausspähen, Abfangen von Daten einschl. Vorbereitungshandlungen und Datenhehlerei; Computerbetrug) sind die Fallzahlen in 2021 auf 672 Fälle angestiegen (2020: 510). Davon sind in 142 Fällen entsprechende Ermittlungsverfahren Ausspähen/Abfangen von Daten eingeleitet wurden. Im Vergleich zum Vorjahr (67 Fälle) ist das ein Anstieg von 111,9 %. Die Fallzahlen im Deliktsbereich Sachbeschädigung stiegen im Jahr 2021 um 66 Fälle auf 1467 Fälle (2020: 1.401). Die Sachbeschädigungen stellen einen Anteil von 10,9% an der Gesamtkriminalität dar. Die Anzahl der Fälle von Sachbeschädigungen durch Graffiti ist von 136 Fällen im Jahr 2020 auf 170 im Jahr 2021 gestiegen. Die AQ im Jahr 2021 betrug 7,6 % (2020: 11,8 %). Beim Widerstand gegen Polizeivollzugs- und Vollstreckungsbeamte fiel die Fallzahl von 68 aus 2020 auf 67 im Jahr 2021. Bei diesen Fällen im Jahr 2021 wurden insgesamt 127 Polizeibeamte Opfer von Widerstandshandlungen, wobei 13 verletzt wurden. Im Berichtsjahr stellte die Polizei 886 Fälle (2020: 659 Fälle) im Be-reich der Rauschgiftkriminalität fest. Den höchsten Anteil nehmen dabei die allgemeinen Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) mit Cannabis in 275 Fällen (2020: 261) sowie mit Amphetamin mit 218 Fällen (2020: 106) gefolgt von Crystal mit 142 Fällen (2020:85) ein. Neben den ausländerspezifischen Verstößen wurden in der Polizeilichen Kriminalstatistik 2021 aus der Personengruppe der Asylbegehrenden mit legalem Aufenthalt insgesamt 247 Tatverdächtige gezählt. Den Großteil bildeten dabei Diebstahlsdelikte (68 Tatverdächtige; davon 58 Tatverdächtige bei Ladendiebstählen) und Körperverletzungsdelikte (50 Tatverdächtige).

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