Polizeimeldung: Nr. 79/Prev SAW
Salzwedel, den 29.03.2022

Polizeiliche Kriminalstatistik des Polizeirevieres Altmarkkreis Salzwedel 2021

Im Jahr 2021 wurden im Altmarkkreis Salzwedel 4347 Ermittlungsverfahren abgeschlossen, das sind 350 Verfahren weniger als im Vorjahr. Damit kann festgestellt werden, dass sich die Zahlen der Straftaten auf einem rückläufigen Niveau befinden, nachdem es in den Vorjahren nur zu geringen Schwankungen gekommen ist. Dieser Trend ist auch in ganz Sachsen-Anhalt zu beobachten. Diese Entwicklung veranlasste daher auch die Innenministerin von Sachsen-Anhalt, Tamara Zieschang, zu konstatieren, dass Sachsen-Anhalt erfreulich erneut ein Stück sicherer geworden ist. 

Von diesen 4347 im Jahr 2021 bearbeiten Straftaten wurden 2579 aufgeklärt. Das sind im Vergleich zum Vorjahr exakt 241 aufgeklärte Verfahren weniger. Die Aufklärungsquote ging gegenüber dem Vorjahr von 60 % aber nur geringfügig auf genau 59,3 % zurück. Die Aufklärungsquote im Altmarkkreis Salzwedel liegt damit über dem Durchschnitt im Land Sachsen-Anhalt. Die durchschnittliche Aufklärungsquote im Land Sachsen-Anhalt lag im Jahr 2021 bei 55,5 %.

Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Lockdowns spiegeln sich auch in der Kriminalstatistik wieder. So verringern sich die Zahlen der Straftaten in fast allen Bereichen, wobei besonders der Rückgang von Diebstählen ins Auge springt. Der Anstieg der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung ist auf die vermehrte Verbreitung von pornografischen Schriften zurückzuführen. Auffällig ist der Rückgang von Wohnungseinbruchsdiebstählen um 35 %. Dagegen ging der Waren- bzw. Warenkreditbetrug nur um 6,84 % zurück.

Bei den Widerstandshandlungen gegen Vollstreckungsbeamte war ein nicht unerheblicher Anstieg zu verzeichnen. So wurden 49 Fälle von Widerstandshandlungen registriert. Demgegenüber lag die Anzahl im Vorjahr bei 39 Fällen. Das macht einen Anstieg um 20,41 % aus.

Die Fallzahlen sind insgesamt von 2020 zu 2021 um 350 Straftaten zurückgegangen. Der stärkste Rückgang ins bei den sonstigen Straftaten zu verzeichnen, wo gegenüber dem Vorjahr die Fallzahlen von 1359 auf 1221 sanken. Die Hauptanteile liegen bei Sachbeschädigungen (570, -61) und Beleidigung (234, -68).

Nach den sonstigen Straftaten verzeichnen die Fallzahlen der Diebstähle den zahlenmäßig zweitstärksten Rückgang. Hier wurden im Vergleich zum Vorjahr 117 Fälle weniger registriert. Die Gesamtzahl beträgt 1044 abgeschlossene Strafverfahren. Die Aufklärungsquote bei den Diebstahlsdelikten liegt bei 32,9 % und ist dabei nur geringfügig um 0,3 % geringer als im Jahr 2020.

Daran anschließend kommen die Fallzahlen im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte. Hier wurden im Vergleich zum Vorjahr 87 Fälle weniger abgeschlossen und die Gesamtzahl verringerte sich auf 738. Hauptsächlich ergibt sich das aus dem Rückgang der Fallzahlen bei Unterschlagung von 146 auf 117 und der Betrugszahlen von 635 auf 579. Das entspricht einem Rückgang von 19,86 % bzw. 8,81 %.

Dahinter schließen sich die Fallzahlen der strafrechtlichen Nebengesetze mit 387 an. Hierzu gehören beispielsweise Umweltdelikte und Straftaten nach dem Betäubungsmittelgesetz. hier ist ein Minus von insgesamt 16 Fällen zu verzeichnen. So bewegt sich dieser Bereich im Jahr 2021 in etwa auf dem Level des Vorjahres. Einen geringen Rückgang gibt es bei den Rauschgiftdelikten (-7). Im Bereich der strafrechtlichen Nebengesetze finden sich auch Verstöße gegen das Aufenthaltsgesetz, Asylverfahrensgesetz und Freizügigkeitsgesetz der EU wieder. Hier wurde in 9 Fällen ermittelt. Im Vergleich zum Vorjahr wurden hier 7 Straftaten mehr registriert.

Die Fallzahlen im Bereich der Rohheitsdelikte, wie zum Beispiel Körperverletzung etc., ist im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls geringfügig um 16 Fälle zurückgegangen und ist damit mit insgesamt 881 Fällen in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Die Aufklärungsquote in diesem Bereich liegt bei 92,4 %. 

Insgesamt wurden durch die Polizei zu den angezeigten Straftaten 1860 Tatverdächtige ermittelt, das sind 146 Tatverdächtige weniger als im Vorjahr. Der Anteil der männlichen Tatverdächtigen stellt dabei den Hauptanteil dar und beträgt 75,2 %. Damit ist dieser Anteil im Vergleich zum Vorjahr um knapp 4,51 % gesunken.

Der Anteil der Jungtatverdächtigen (unter 21 Jahren) von der Gesamtzahl der Tatverdächtigen betrug 2021 mit 426 Personen 22,9 %, was einem leichten Anstieg von 2,61 % zum Vorjahr entspricht. Die Jungtatverdächtigen werden nochmals in drei Altersgruppen mit folgenden prozentualen Anteilen unterteilt: Kinder unter 14 Jahren 6,2 % (+1,8 %), Jugendliche im Alter von 14 – 17 Jahren 9,7 % (+0,4 %) und Heranwachsende im Alter von 18 – 20 Jahren 7 % (+0,4 %).

Die Zahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen stieg 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 3 auf 192 an. Das sind 10,3 % aller Tatverdächtigen und somit 0,9 % mehr als 2020.

(IR)

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