Polizeimeldung: 2022
Weißenfels, den 04.04.2022

Polizeimeldung

Verkehrsunfallbilanz für den Burgenlandkreis

Polizeiliche Unfallstatistik im Jahr 2021

 

Das Polizeirevier Burgenlandkreis ist örtlich für den gesamten Burgenlandkreis zuständig. Es hat Dienststellen mit Sitz in Weißenfels (Sitz des Polizeireviers), den Städten Naumburg und Zeitz (Revierkommissariate) sowie in Nebra (Außenstelle). Weiterhin sind in jeder Stadt und Gemeinde Regionalbereichsbeamte im Einsatz.

Die folgenden Ausführungen zur Unfallstatistik beziehen sich auf den gesamten Zuständigkeitsbereich und geben die vom Polizeirevier Burgenlandkreis bearbeiteten Fälle wieder.

 

Zusammengefasst stellt sich das Unfallgeschehen für das Jahr 2021 wie folgt dar:

 

Anzahl der Fälle gesamt

Im Jahr 2021 ereigneten sich 4503 Verkehrsunfälle und damit 213 weniger als im Vorjahr. Damit setzt sich der positive Trend der letzten fünf Jahre fort. Im Jahr 2017 waren noch 5466 Verkehrsunfälle zu verzeichnen. Als Erklärungsansatz könnte man die Verringerung der Mobilität aufgrund veränderter Arbeitsmodelle in der Pandemie nennen.

 

Entwicklung der Verletzten

Ereigneten sich 2019 noch 603 Verkehrsunfälle mit Personenschaden und 781 Verletzten, waren es im Jahr 2020 538 Verkehrsunfälle mit Personenschaden und 701 Verletzten, so sind im Jahr 2021 498 Verkehrsunfälle mit Personenschaden und 669 Verletzten zu verzeichnen.

Diesem positiven Trend steht ein Anstieg bei den Verkehrstoten gegenüber. Hier sind gegenüber dem Vorjahr drei und damit insgesamt acht Fälle zu beklagen. Örtlich verteilen sich die Unfälle mit getöteten Personen auf den gesamten Burgenlandkreis. Auch die Wochentage und Uhrzeiten lassen keine Gemeinsamkeiten erkennen. Insgesamt kamen sieben männliche und eine weibliche Verkehrsteilnehmerin ums Leben. Das Alter der Verunfallten liegt zwischen 19 und 79 Jahren. Häufig war das Abkommen von der Fahrbahn unfallursächlich.

 

Hauptunfallursachen

Auch 2021 waren Wildunfälle als Hauptunfallursache zu benennen, gefolgt von den Ursachen Geschwindigkeit und Abstand. Die Unfallursachen werden regelmäßig im Rahmen der Verkehrsunfallkommission besprochen. Hier werden die Unfallschwerpunkte und entsprechende Maßnahmen zur Bekämpfung dieser herausgearbeitet und unter Beteiligung der zuständigen Behörden kurz- und mittelfristig geplant.

 

Entwicklung Verkehrsunfallfluchten

Erfreulich ist die Entwicklung der Fallzahlen im Deliktsfeld Verkehrsunfallfluchten. So setzt sich auch im Jahr 2021 der Rückgang der Fallzahlen fort. Wurden 2020 noch 970 Fälle angezeigt, waren es im Jahr 2021 noch 934 und damit 36 Fälle weniger. Im Jahr 2019 waren es demgegenüber 1096 Fälle. Auch die Aufklärungsquote stieg in diesem Deliktsbereich auf 43,4 %, was gegenüber dem Vorjahr einer Steigerung von 1,3 % bedeutet. Im Rahmen der Ermittlungen ist feststellbar, dass hier vermehrt Hinweise der Bevölkerung, insbesondere der Betroffenen bei der Polizei eingehen. Unter anderem werden hier Hinweise über das Elektronische Polizeirevier gegeben, so dass letztlich Verursacher ermittelt werden konnten.

 

Kontrollen I: Fahruntüchtigkeit

Im Jahr 2021 konnten durch die Beamten des Polizeireviers Burgenlandkreis 352 Fahrten unter dem Einfluss berauschender Mittel festgestellt werden. Im Jahr 2020 waren es 303 Fälle. Die Feststellungen erfolgen in der Regel im Rahmen der täglichen Dienstdurchführung sowie Beamte des Sonderdienstes Naumburg, der im gesamten Revier Burgenlandkreis eingesetzt wird. Geschulte Beamte führen Verkehrskontrollen durch und kontrollieren zudem die Fahrzeugführer auf Auffälligkeiten in Bezug auf Alkohol und Drogen. Hierfür bedarf es eines Anfangsverdachts. Demgegenüber stehen 67 Unfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel, was gegenüber dem Vorjahr einen sehr starken Rückgang von 43 Fällen bedeutet.

57 Unfällen unter Alkohol stehen 191 Feststellungen von folgenlosen Fahrten unter Alkohol gegenüber. Im Bereich der Fahrten unter Betäubungsmitteln gab es 153 Feststellungen der Beamten.

 

Kontrollen II: Fahren mit bauartveränderten Krädern

Gerade aufgrund des ländlichen Raums Burgenlandkreis nutzen viele Einwohner Kräder als alltägliches Fortbewegungsmittel. Viele erreichen so regelmäßig Schulen, Ausbildungsstätten oder Arbeitsplätze. Auch in der Freizeit werden die Kräder gefahren. Häufig werden die Fahrzeuge so verändert, dass die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschritten wird und sich der Anfangsverdacht eines Fahrens ohne Fahrerlaubnis, ein Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz und ein Erlöschen der Allgemeinen Betriebserlaubnis ergibt.  Im Jahr 2021 wurden durch besonders geschulte Beamte des Polizeireviers Burgenlandkreis mehr als 20 bauartveränderte Kräder in Absprache mit der Staatsanwaltschaft sichergestellt. In jedem Fall wurden Strafverfahren eingeleitet, da sich der Verdacht des Fahrens ohne Fahrerlaubnis gegen den Fahrer des Krades bestätigte.  Zudem wurden gegen die Halter Strafverfahren wegen Halterduldung eingeleitet. Die im Laufe des Verfahrens auferlegten Kosten gegen den Fahrzeughalter sind hierbei nicht unerheblich, zudem muss sich der Fahrer in der Regel einem Verkehrserziehungskurs, einem Gespräch bei der Jugendgerichtshilfe und einem Eintrag in das Erziehungsregister unterziehen.

Aufgrund der Lockerungen bezüglich Corona, kam es mit Beginn der warmen Jahreszeit 2022 bereits zu großen Ausfahrten im Burgenlandkreis, die bis in benachbarte Bundesländer führten. Hier kamen weit über 200 Kradfahrer zusammen, die ohne Anzeige bei den zuständigen Straßenverkehrsbehörden und damit ohne polizeiliche Begleitung ihre Ausfahrt im öffentlichen Straßenverkehr durchführten.

Die Gefahren aufgrund getunter Kräder für die Fahrer und Unbeteiligte sind hierbei nicht unerheblich. Daher werden Beamte des Polizeireviers Burgenlandkreis auch im Jahr 2022 verstärkt Kontrollen vornehmen und die oben genannten Maßnahmen fortführen.

 

Weitere Maßnahmen zur Verkehrssicherheit

Um die Verkehrssicherheit zu erhöhen und die Verkehrsunfälle mit schweren Personenschäden zu senken, sind auch in diesem Jahr eine Vielzahl von Maßnahmen geplant. Das sind zum einem präventive Veranstaltungen, wo verschiedene Zielgruppen angesprochen werden. Beispielhaft sei hier die Ausstellung „Das Leben hat keinen Doppelgänger“ genannt, die speziell für junge Fahranfänger konzipiert wurde. Verkehrs- und Geschwindigkeitskontrollen gehören zum täglichen Dienstgeschäft. Darüber hinaus werden verschiedene Aktionstage mit den Schwerpunkten Geschwindigkeit, Alkohol, Drogen, Ablenkung, Fahrradfahrer und Schulanfang stattfinden.

 

 

Polizeiinspektion Halle (Saale)

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