Polizeiliche Unfallstatistik des Polizeireviers Harz für das Jahr 2021
Polizeiliche Unfallstatistik des Polizeireviers Harz für das Jahr 2021
- Mit 5891 Verkehrsunfällen ist ein Aufstieg (+6,4 %) der Gesamtunfallzahlen gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen
- 11 Personen verunglückten tödlich
- Aufklärungsquote bei VU mit unerlaubtem Entfernen vom Unfallort um 3% gesteigert
- Hauptunfallursache: Wildunfälle, Wenden und Rückwärtsfahren sowie nicht angepasste Geschwindigkeit
Die Zahl der statistisch erfassten Verkehrsunfälle (VU) im Landkreis Harz stieg gegenüber dem Vorjahr von 5532 auf 5891, was ei-nem Anstieg von 359 VU (+6,4 %) entspricht.
Es ereigneten sich außerhalb geschlossener Ortschaften (a. g. O.) insgesamt 1877 VU gegenüber 1538 VU im Vorjahr. Das entspricht einem Anstieg von 339 VU (+22,04 %).
Innerhalb geschlossener Ortschaften (i. g. O.) ergibt sich folgendes Bild: 4014 VU in 2021 gegenüber 3354 im Vorjahr. Das bedeutet einen Anstieg der Unfälle um 660 (+19,7 %).
Bei den VU mit Personenschaden wurde ein Rückgang festgestellt. Die Zahl dieser VU fiel von 639 in 2020 auf 612 in 2021, was einem Rückgang von 27 VU (- 4,33 %) entspricht.
Die Zahl der getöteten Personen stieg im Jahr 2021 auf 11, davon waren fünf Kradfahrer, zwei Quadfahrer, ein Pedelecfahrer sowie zwei PKW-Fahrer und ein Fußgänger betroffen.
Die Hauptunfallursachen der VU mit getöteten Personen liegen in unangepasster Geschwindigkeit (1), im Rechtsfahrgebot (2), Überholen (1), Vorfahrtsfehler (1), Wildunfall (1) und einem sonstigen Unfall.
Der Trend bei Unfällen mit schwerverletzten Personen ist leicht fallend.
Im Jahr 2021 wurden 178 Personen, im Jahr 2020 insgesamt 199 Personen schwer verletzt.
Bei den leichtverletzten Personen können wir einen Rückgang verzeichnen. Im Jahr 2021 wurden 571 Personen, im Jahr 2020 noch insgesamt 630 Personen leicht verletzt.
Die Verkehrsunfälle mit Sachschäden stieg von 2020 zu 2021 um 386 von 4839 auf 5279 VU.
1218 Verkehrsteilnehmer verließen im Jahr 2021 pflichtwidrig die Unfallstelle. Im Jahr 2020 wurden 1096 VU mit unerlaubtem Entfernen vom Unfallort registriert. Das bedeutet eine Zunahme von 122 VU (+ 10,02 %).
Von den im Jahr 2020 registrierten VU mit unerlaubtem Entfernen vom Unfallort konnten 498 und somit 45 % aufgeklärt werden. Im Jahr 2021 wurden 48 % und somit 581 VU mit unerlaubtem Entfernen vom Unfallort geklärt. Somit konnte die Aufklärungsquote trotz Anstiegs bei diesen Unfällen um 3 % gesteigert werden.
Der prozentuale Anteil der Unfälle mit unerlaubtem Entfernen vom Unfallort gemessen an den Gesamtunfallzahlen lag im Jahr 2020 bei 19,81 % und im Jahr 2021 bei 20,93 %.
90 Verkehrsunfälle wurden im Jahr 2020 unter dem Einfluss von Alkohol und 12 unter dem Einfluss von Drogen verursacht. Im Jahr 2021 waren es noch 100 unter Alkohol bzw. 18 unter Betäubungs-mitteln.
Die Hauptunfallursachen aller Verkehrsunfälle im Jahr 2021 sind die Wildunfälle mit 1200 VU, das Wenden und Rückwärtsfahren mit 1053 VU, nicht angepasste Geschwindigkeit mit 806 VU und ungenügender Sicherheitsabstand mit 540 VU.
Die 1200 Wildunfälle bilden einen Anteil am Gesamtunfallgesche-hen von 20,6%, wobei das Rehwild mit 68 % gefolgt vom Schwarz-wild mit 11 % am stärksten betroffen ist.
Im Jahr 2021 ereigneten sich 120 VU mit Kradfahrern, wobei sieben tödlich, 29 schwer und 44 leicht verletzt wurden. Im Jahr 2020 hin-gegen wurden bei 127 VU mit Kradfahrern insgesamt vier tödlich, 46 schwer und 35 leicht verletzt.
Der Leiter des Polizeireviers Harz, PD Marco Zeuner, reflektierte die Unfallzahlen im Landkreis Harz. Die Unfallhäufigkeit pegelt sich im Harz ein. Der Harz ist eines der beliebtesten Anlaufpunkte für Touristen in Sachsen-Anhalt. Aufgrund dessen ist das Verkehrsauf-kommen auch hoch. Im Blick sind auch immer wieder die Motorradfahrer. Diese kommen aufgrund der kurvenreichen Gegend und der vielen Ausflugsziele gern in den Harz, auch aus anderen Bundesländern und sogar aus Ländern wie Dänemark und den Niederlanden. Leider verunglückten im Jahr 2021 fünf Kradfahrer und zwei Quadfahrer tödlich. Daher wird das Polizeirevier Harz auch in diesem Jahr wieder präsent auf den Straßen sein. Regelmäßig finden Präventionsveranstaltungen mit Motorradfahrern statt. Außer-dem führt das Polizeirevier verschiedene Kontrolltage durch, dabei ist es immer wichtig mit den Beteiligten im Gespräch zu bleiben.
Des Weiteren sagte Marco Zeuner: „Ich finde auch die Ergebnisse, bei Verkehrsunfällen mit unerlaubten Entfernen, sehr gut. Trotz Anstieg der Unfallzahlen konnten wir die Aufklärungsquote um 3% steigern. Ich bitte alle Bürger, wenn sie Zeugen bei einem unerlaubten Entfernen vom Unfallort zufällig sind, dies immer der Polizei zu melden. Unfälle passieren, sich aber einfach unerkannt zu entfernen ist nicht in Ordnung. Verkehrsverhalten ist auch Sozialverhalten!“
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