Polizeimeldung

Enkeltrickbetrug – Polizei gibt Präventionstipps

Der Enkeltrick ist eine Betrugsform, die sich gezielt gegen ältere Mitmenschen richtet. Dabei geben sich die Betrüger am Telefon als Enkel, Neffen/Nichten oder sogar eigene Kinder aus. Sie täuschen eine Notlage vor und bitten ihre Opfer um hohe Geldbeträge. In der Annahme ihren Angehörigen zu helfen, machen sich die Senioren auf den Weg zu ihrer Bank, um das geforderte Geld abzuheben. Danach übergeben sie es einem Boten, der vom vermeintlichen Verwandten geschickt wird.

Dieser so genannte Enkeltrick ist eine besonders hinterhältige Form des Betrugs, der für Opfer oft existenzielle Folgen haben kann. Sie können dadurch hohe Geldbeträge verlieren oder sogar um Ihre Lebensersparnisse gebracht werden.

Aus diesem Grund möchten wir Sie darauf aufmerksam machen und Ihnen Tipps geben, wie Sie sich vor dem Enkeltrickbetrug schützen können:

• Beenden Sie die Kommunikation, wenn sich die meldende Person nicht selbst vorstellt und Sie den Namen raten sollen.
• Seien Sie gleich mit dem Beginn der Kommunikation sehr aufmerksam. Es genügt völlig, wenn Sie sich mit einem „Hallo“ melden und sich abwartend verhalten. Die andere Person soll sich erklären und nicht Sie sich. Jede sich meldende Person wird ihren eigenen Namen ohne Ihre Hilfe nennen können. Seien Sie zurückhaltend und vorsichtig, wenn es darum geht, Informationen jedweder Art von sich preiszugeben.

• Legen Sie den Hörer auf bzw. senden Sie keine Nachricht, wenn Ihnen etwas merkwürdig erscheint.
• Betrüger schaffen es mit geschickter Kommunikation in kürzester Zeit, Sie zu irritieren oder gar zu schockieren.
• Sie sind dann naturgemäß kaum mehr in der Lage, rational zu entscheiden! Daher ist es ratsam die Kommunikation schnellstmöglich zu beenden.

• Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen.
• Dass Sie am Schicksal Ihrer Verwandten und Bekannten interessiert und hilfsbereit sind, wissen auch Betrüger und versuchen deshalb auf raffinierte Weise den Anschein bei Ihnen zu erwecken, als seien Sie jemand aus Ihrem Verwandten- oder Bekanntenkreis.
• Handeln Sie nicht vorschnell, erst recht nicht, wenn Sie Ihr Gegenüber nicht sehen können und von seiner Identität nicht restlos überzeugt sind.     

• Sprechen Sie am Telefon nicht über ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse.
• Auch nicht indirekt, in dem Sie auf Nachfragen des vermeintlichen Verwandten oder Bekannten zum Beispiel nur mit „Ja“ oder „Nein“ antworten. Geben Sie so lange keinerlei persönliche Informationen preis bis Sie davon überzeugt sind, dass Sie die andere Person auch wirklich kennen.

• Seien Sie misstrauisch, wenn jemand Sie um Geld oder Wertgegenstände bittet.
• Einer anderen Person Geld oder Wertgegenstände zu geben, bedarf einer besonderen Entscheidung, vor allem, wenn Sie sich nicht wirklich sicher sein können, um wen es sich bei dieser Person handelt.                                               

• Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen.
• Unterschätzen Sie nicht die Dynamik, die ein Betrüger mit geübter Gesprächsführung möglicherweise auch bei Ihnen bewirken kann. Der Betrüger möchte Menschen manipulieren.                       

• Rufen Sie Ihre Verwandtschaft und Bekanntschaft nur unter der Ihnen bekannten Telefonnummer zurück.
• Nutzen Sie hierfür nicht die Rückruffunktion. Betrüger können es technisch so einrichten, dass Ihr Display jede x-beliebige Rufnummer anzeigt.
• Geben Sie die Zahlen selber in das Telefon ein, so können Sie sicher sein, den Betrüger nicht zurückzurufen.

• Wenn Sie unsicher sind: Rufen Sie die Polizei unter der 110 (ohne Vorwahl) oder Ihre örtliche Polizeidienststelle an. 
• Auch hierfür sollten Sie nicht die Rückruffunktion nutzen.
• Betrüger können es technisch so einrichten, dass Ihr Display eine Polizeirufnummer oder sogar die 110 anzeigt.
• Geben Sie auch hier die Zahlen zu Ihrer Sicherheit selber in das Telefon ein.

Sind Sie bereits Opfer eines Enkeltricks geworden, zeigen Sie diese Tat unbedingt bei der Polizei an! Haben Sie keine Scham und haben Sie keine Scheu. Jeder kann auf diese besonders gemeine Betrugsmasche hereinfallen. Informationen zum Anruf können der Polizei helfen, Zusammenhänge zu erkennen, andere Personen entsprechend zu sensibilisieren und die Täter zu überführen.

Machen Sie sich gegebenenfalls Notizen zur Rufnummer und übergeben Sie die Hinweise der Polizei.

 

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