Pressemitteilung: 210/2022
Magdeburg, den 24.11.2022

Staatssekretärin Möbbeck überreicht Zuwendungsbescheid an Beratungsstelle für migrantische Arbeitskräfte

Magdeburg. Die im Rahmen des ESF-Fonds geförderte Fachstelle „Beratung migrantischer Arbeitskräfte“ (BemA) in Trägerschaft von Arbeit und Leben Sachsen-Anhalt hat heute einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 3,17 Millionen Euro für die nächsten drei Jahre von Staatssekretärin Susi Möbbeck überreicht bekommen.

Damit kann die Beratungsstelle, die seit dem Jahr 2018 migrantische Beschäftigte, überwiegend aus Ost- und Südosteuropa, bei arbeits- und sozialrechtlichen Fragen unterstützt, ihre Arbeit bis vorerst 2025 fortsetzen.

Susi Möbbeck lobt die bisher geleistete Arbeit von BemA, die sich auch im Ländervergleich sehen lassen kann: „BemA ist ein wichtiger Partner im Kampf gegen Lohndumping und Ausbeutung. Dank der Beratungsstelle können sich Migrantinnen und Migranten gegen ausbeuterische Arbeitsverhältnisse wehren, um ihren Anspruch auf faire und gesunde Arbeitsbedingungen durchzusetzen.“ Das 14-köpfige Team aus vorrangig muttersprachlichen Kolleginnen und Kollegen berät Beschäftigte in ganz Sachsen-Anhalt in über elf verschiedenen Sprachen. Durch die Unterstützung in über 4.800 Beratungen seit Projektbeginn konnten Beschäftigte in Sachsen-Anhalt rund 450.000 Euro an berechtigten Lohnansprüchen geltend machen.

Arbeitsausbeutung bis hin zu strafrechtsrelevantem Handel gehören mit zur Realität der Beschäftigungsverhältnisse – auch in Sachsen-Anhalt. Der wachsende Fachkräftemangel und der Rückgriff auf Arbeitskräfte aus Osteuropa in zahlreichen Branchen, bspw. in der fleischverarbeitenden Industrie, bei Paketdiensten oder im Baugewerbe macht eine Verstetigung niedrigschwelliger Beratungsangebote erforderlich.

Möbbeck betont: „Der Anspruch auf ‚Gute Arbeit‘ gilt unabhängig von Pass, Sprache und Herkunft. Mit der Beratungsstelle treffen wir Vorsorge, dass die Integration von Arbeitskräften aus dem Ausland fair verläuft.“

Um über die Einzelfallberatung hinausgehende strukturelle Veränderungen anzustoßen, wurde ein Fachbeirat „Faire Beschäftigung“ eingerichtet, welcher zentrale Akteure wie Zoll, Polizei, Finanzkontrolle Schwarzarbeit, Arbeitsagenturen, Jobcenter, Arbeitnehmervertreter und Arbeitgebervertreter zusammen mit der Fachstelle und dem Sozialministerium an einen Tisch holt.

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