Polizeimeldung
Polizeiliche Kriminalstatistik des Polizeireviers Saalekreis für das Jahr 2022
Die nachfolgende Darstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 2022 des Polizeireviers Saalekreis beinhaltet die hier in der Dienststelle erfassten und bearbeiteten Straftaten sowie Vergleiche mit zurückliegenden Jahren.
Wesentliche Feststellungen aus der PKS 2022 sind:
- leichter Rückgang bei den Diebstahlshandlungen
- leichter Anstieg bekanntgewordener Straftaten
- Aufklärungsquote lag bei 54,6 %
Im Vergleich der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) der Jahre 2021 und 2022 zeichnet sich für das Polizeirevier Saalekreis folgendes Bild ab:
Anzahl der Fälle, Aufklärung und ermittelte Tatverdächtige
Das Polizeirevier Saalekreis verzeichnete im Jahr 2022 einen Anstieg von 121 bekannt gewordenen Straftaten (ein Plus von 1,2%) auf insgesamt 10.604 erfasste Fälle. Im Vorjahr lag der Wert bei 10.483 Fälle.
Die Aufklärungsquote im Jahr 2022 ist auf 54,6% gesunken, im Vorjahr lag diese noch bei 56,3%. Insgesamt wurden 5.788 Fälle aufgeklärt.
Im Jahr 2022 wurden insgesamt 4.096 Tatverdächtige (3.086 männlich, 1.010 weiblich) ermittelt. Im Vergleich sind es 144 Tatverdächtige mehr als im Jahr 2021 (3.952 Tatverdächtige).
Von allen Tatverdächtigen bilden die Jungtatverdächtigen (unter 21 Jahre) im Jahr 2022 einen Anteil von 20,7% (849 Tatverdächtige). Der Anteil der Jungtatverdächtigen hat sich um 27 Tatverdächtige gegenüber 2021 erhöht (2021: 822 Tatverdächtige 20,8%).
Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen an allen Tatverdächtigen ist im Jahr 2022 um 3,7% auf insgesamt 18,4% (755 Tatverdächtige) gestiegen. Im Jahr 2021 waren es 582 Tatverdächtige. Dieser Gruppe sind alle Personen zuzuordnen, die noch nicht im Besitz der deutschen Staatsbürgerschaft sind. Hierzu gehören neben Asylbewerbern, Kriegsflüchtlingen, Duldungsinhabern oder sich hier illegal aufhaltenden Ausländern auch Angehörige aus EU-Mitgliedstaaten, Touristen, Ausländer mit dauerhaftem Bleiberecht (z. B. Angehörige von Spätaussiedlern, Besitzer von Niederlassungserlaubnissen), ausländische Arbeitskräfte, Studenten oder Schüler.
Anteil ausgewählter Delikte an der Gesamtkriminalität, Aufklärung
Im Jahr 2022 wurden keine Straftat gegen das Leben registriert.
Im Bereich der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung wurden im Jahr 2022 mit 129 Straftaten, im Vergleich zum Vorjahr, 19 Fälle weniger registriert (ein Minus von 0,5%). Ihr Anteil an der Gesamtkriminalität beträgt 12,8%. Es konnten 120 Fälle aufgeklärt werden. Die Aufklärungsquote liegt bei 93,3% und ist somit zum Vorjahr um 10,6% gestiegen.
Im Deliktsfeld Vergewaltigungen/sexuelle Nötigungen wurden im Jahr 2022 19 Fälle (2021: 26 Fälle) erfasst, wovon 100% (19 Fälle) aufgeklärt wurden. Der Anteil an der Gesamtkriminalität beträgt 0,1%.
Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit hatten mit 2.025 Fällen in 2022 mit 92 mehr Fällen zum Jahr 2021 (1.933 Fälle) einen Anteil von 19,1% an der Gesamtkriminalität eingenommen. Die in den Vorjahren erreichte Aufklärungsquote sank im Jahr 2022 leicht auf 90,8% (2021: 93,2%).
Raub- und Erpressungsstraftaten sind ein Deliktfeld dieses Bereiches. Aufgrund ihrer mit Gewalt gegen Personen begangenen Tathandlungen stellt dieser Bereich immer eine schwere Straftat dar. Von den 57 Fällen im Jahr 2022 konnten insgesamt 42 Fälle aufgeklärt werden. Das entspricht einer Aufklärungsquote von 73,7%, ein Minus um 5,5% zum Vorjahr 2021 (2021: 48 Fälle 79,2%).
Bei den Diebstahlsdelikten werden in der PKS alle Diebstähle vom einfachen Diebstahl (einfache Wegnahme) bis zum besonders schweren Fall des Diebstahls (BSD) (bspw. Überwinden von Schutzeinrichtungen) sowie Wohnungseinbruchdiebstähle zugeordnet.
Mit 3.536 erfassten Fällen entsprechen Diebstahlshandlungen 33,3% aller registrierten Fälle. Damit ist mehr als jede dritte angezeigte Straftat eine sog. Diebstahlsstraftat. Diese Delikte nehmen einen erheblichen Teil der Gesamtkriminalität ein.
Im Jahr 2021 waren 3.634 Diebstähle zu verzeichnen. Die Zahl der registrierten Diebstähle ist im Jahr 2022 um 98 Fälle gegenüber 2021 zurückgegangen. Mehr als jede vierte Diebstahlshandlung konnte aufgeklärt werden. Die Aufklärungsquote beträgt 24,5%.
Im Bereich des besonders schweren Fall des Diebstahls wurden 2022 insgesamt 2.019 Fälle (ein Minus von 80 Fällen zum Vorjahr) erfasst. Hauptschwerpunkte bildeten hierbei:
Wohnungseinbruchsdiebstähle § 244 (1,4) StGB mit 84 Fällen (2021 = 95 Fälle)
Tageswohnungseinbruch (TWE) mit 30 Fällen (2021 = 31 Fälle)
BSD in/aus Boden/Keller… mit 458 Fällen (2021 = 294 Fälle)
BSD an/aus KFZ mit 180 Fällen (2021 = 227 Fälle)
Diebstahl in Verkaufseinrichtungen mit 531 Fällen (2021 = 515 Fälle)
Im Jahr 2022 wurden im Polizeirevier Saalekreis 84 Fälle des Wohnungseinbruchdiebstahls bearbeitet. Die Aufklärungsquote betrug 28,6%. Im Deliktfeld der Tageswohnungseinbrüche (TWE) sind im Jahr 2022 30 Fälle erfasst worden, wobei die Aufklärungsquote bei 43,3% lag. Die Polizei setzt hierbei ständig auf eine konsequente und qualifizierte Spurensuche und –sicherung.
Im Deliktsbereich Diebstahl an/aus Kraftfahrzeugen wurden insgesamt 412 Fälle erfasst, davon 232 Fälle des einfachen Diebstahls (hauptsächlich Kennzeichendiebstahl, Kraftstoffdiebstahl etc.) und 180 Fälle des besonders schweren Fall des Diebstahls (hauptsächlich BSD von u.a. Navigationsgeräten, Radios, KFZ-Teilen). Dies sind 106 Fälle (ein Minus von 20,4%) weniger als im Vergleich zum Vorjahr 2021.
Weitere Schwerpunkte der „Diebstahlshandlungen insgesamt“ stellen einerseits die Diebstahlshandlungen in/aus Warenhäusern/Verkaufseinrichtungen/Kiosken mit 531 Fällen (um 16 Fälle gestiegen zum Vorjahr) dar, sowie andererseits Diebstahlshandlungen von Fahrrädern mit 542 Fällen (ein Plus von 53 Fälle mehr gegenüber 2021).
Die Vermögens- /Fälschungsdelikte stellen, neben den Diebstahlshandlungen, einen weiteren Schwerpunkt in der Gesamtkriminalität dar. Aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten einer verschleierten Tatbegehung mit dem Tatmittel Internet gestalten sich die Ermittlungen durchaus aufwendig und komplex. Die Fallzahlen sind geringfügig, um 274 Fälle, im Vergleich zum Vorjahr von 1.409 Fällen (2021) auf 1.683 Fälle (2021) gestiegen. Die Aufklärungsquote liegt bei 52,0%.
Unter dem Begriff „Straßenkriminalität“ werden alle Straftaten, die sich in der Tatphase ausschließlich oder überwiegend auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen ereignen, zusammengefasst. Im Jahr 2022 sank die Anzahl der erfassten Delikte auf 1.671 Fälle. Das sind 110 Fälle weniger als noch im Jahr 2021. Die Aufklärungsquote ist auf 24,4% zum Vorjahr leicht gesunken (2021: 25,4%).
Abschließend sind in der nachfolgenden Tabelle weitere wesentliche Zahlen aus der Polizeilichen Kriminalstatistik des Polizeireviers Saalekreis 2022 dargestellt:
Straftaten
|
erfasste Fälle |
davon aufgeklärte Fälle |
AQ in % |
Ermittelte Tatverdächtige |
gesamt
|
10.604 |
5.788 |
54,6 |
4.096 |
Rauschgiftkriminalität
|
422 |
400 |
94,8 |
361 |
Gewaltkriminalität
|
371 |
335 |
90,3 |
396 |
Wirtschaftskriminalität
|
20 |
13 |
65,0 |
16
|
Cybercrime
|
374 |
93 |
24,9 |
69 |
Computerkriminalität
|
281 |
82 |
29,2 |
55 |
Straßenkriminalität
|
1.671 |
408 |
24,4 |
423 |
Polizeiinspektion Halle (Saale)
Polizeirevier Saalekreis
Hallesche Straße 96-98
06217 Merseburg
Tel: (03461) 446-204
Mail: za.prev-sk@polizei.sachsen-anhalt.de