Algerische Delegationen hospitieren zu Umweltthemen im Landesverwaltungsamt
Am 8. und 25. Mai hospitierten im Landesverwaltungsamt jeweils 13 Umweltinspektorinnen und -inspektoren aus Algerien, um die Themenbereiche Umweltschutz, Umweltrecht, Immissionsschutzrecht und andere Schwerpunkte aus deutscher Sicht kennenzulernen. Sie sind in Algerien mit der Inspektion und Prüfung von (industriellen) Anlagen betraut, insbesondere mit Hinblick auf Immissionen, um daraus die Umweltbelastung der jeweiligen Betriebe abzuleiten.
„Wir freuen uns, unser Wissen sowie unsere Erfahrungen weitergeben zu können. Die Kolleginnen und Kollegen aus Algerien hatten ein straffes Programm, welches wir mit vielen Informationen und interessanten praktischen Anwendungsbeispielen bereichern konnten.“, sagte der Präsident des Landesverwaltungsamtes, Thomas Pleye.
Die Umweltfachleute des Landesverwaltungsamtes standen den Hospitanten dabei mit allem Knowhow zur Seite.
Zu Beginn des umfangreichen Schulungsprogramms wurden die algerischen Delegationsmitglieder theoretisch geschult. Die inhaltlichen Darstellungen begannen mit der Vorstellung des Landesverwaltungsamtes als Mittelbehörde des Landes Sachsen-Anhalt. Die Umweltinspektorinnen und -inspektoren erhielten einen kurzen Überblick über die Geschichte und die Rechtsquellen des deutschen Immissionsschutzrechtes. Im weiteren Verlauf des theoretischen Teils wurde das immissionsschutzrechtliche Genehmigungsverfahren einschließlich der Umweltverträglichkeitsprüfung betrachtet. Auch die Themen Anlagenüberwachung, Störfallvorsorge und physikalische Umweltfaktoren, wie z.B. Lärmemissionen und elektromagnetische Felder, sowie das Chemikalienrecht und die Gentechnik wurden vorgestellt.
Im Anschluss standen der Besuch und die Besichtigung jeweils eines Kraftwerks im Saalekreis, in Merseburg und Schkopau, auf dem Programm. Hierbei stellte sich das Unternehmen vor, beschrieb seine Tätigkeitsfelder und Anlagen. Letzteres beinhaltete neben technologischen Gesichtspunkten vor allem auch den genehmigungsrechtlichen Themenkomplex (wie die Genehmigungsbedürftigkeit nach dem BImSchG, Festlegungen im Genehmigungsbescheid, Emissionsgrenzwerte, Stand der Technik) sowie die Überwachung des genehmigungskonformen Betriebes durch die verschiedenen Behörden in Verbindung mit den bestehenden gesetzlichen Verpflichtungen eines Anlagenbetreibers.
„Wissenstransfer und Austausch bringt alle Beteiligten weiter. Ich hoffe, dass die erworbenen Kenntnisse und Einblicke nun gute Anwendung finden.“, so der Präsident abschließend.
Hintergrund
Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH (GIZ) führt im Auftrag der Bundesregierung und weiterer Geldgeber zahlreiche Projekte der Entwicklungszusammenarbeit durch.
Für das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) wird aktuell ein Programm zur Verbesserung der Umweltsteuergesetzgebung in Algerien umgesetzt. In diesem Kontext wurde seit 8. Mai 2023 jeweils eine Studienreise von algerischen Umweltinspektorinnen und -inspektoren nach Deutschland organisiert, um die hiesigen Strukturen kennenzulernen, einen Austausch zu fördern und daraus Erkenntnisse für die eigene Arbeit zu gewinnen und den internationalen Dialog zu verstärken.
Hinweis: Darüber hinaus stellt das Landesverwaltungsamt alle aktuellen Informationen über die offiziellen Kanäle bei Instagram @lvwalsa und Twitter @LVwALSA zur Verfügung.
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