Pressemitteilung: 86/2023
Halle (Saale), den 23.11.2023

Land gibt Hilfen von 6,3 Mio. Euro für Frauenhäuser, weitere Schutzeinrichtungen und Beratungsstellen

25. November: Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen

EU-weit hat seit dem 15. Lebensjahr etwa jede dritte Frau körperliche und / oder sexualisierte Gewalt erfahren. Jede zwanzigste Frau wurde vergewaltigt, jede fünfte gestalkt und jede zweite Frau hat eine oder mehrere Formen der sexuellen Belästigung erfahren.

In Deutschland ist jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und / oder sexualisierter Gewalt betroffen, das sind mehr als 12 Millionen Frauen. Alle 4 Minuten erlebt eine Frau in Deutschland Gewalt durch Ihren Partner oder Ex-Partner. Jeden dritten Tag tötet ein Mann seine (Ex-) Partnerin.

„Die Aufzählung ist lang und erschreckend und bedeutet für viele Frauen ein leidvolles Schicksal. Auch in Deutschland ist die Gewalt gegen Frauen und Mädchen nach wie vor existent, oftmals findet die Gewalt hinter verschlossenen Türen statt. Umso wichtiger ist es, dieses Thema präsent zu halten und an jeder möglichen Stelle darauf aufmerksam zu machen. Auch das ist neben der finanziellen Unterstützung und Förderung von Frauenschutz-Projekten unsere Aufgabe.“ Erklärt der Präsident des Landesverwaltungsamtes Thomas Pleye.

Landesweit suchten im vergangenen Jahr 493 Frauen und 609 Kinder Schutz in den 19 Frauenhäusern in Sachsen-Anhalt. Insgesamt stehen 117 Plätze für schutzsuchende Frauen zur Verfügung. Im Durchschnitt verbleiben die Frauen 55 Tage in einer Schutzeinrichtung.

Das Landesverwaltungsamt ist zuständig für die Förderung und Betreuung von Frauenschutzeinrichtungen und zahlreichen weiteren Projekten. Insgesamt stehen dafür 6,3 Mio. Euro zur Verfügung.

Neben den Frauenhäusern werden darüber hinaus 4 Interventionsstellen gegen häusliche Gewalt, 4 Beratungsstellen für Opfer sexualisierter Gewalt, 7 Frauenzentren, der Landesfrauenrat, die Landeskoordinierungsstelle der zivilgesellschaftlichen Akteurinnen zu Umsetzung der Istanbul-Konvention (LIKO) im Land Sachsen-Anhalt und die Fachstelle gegen Frauenhandel und Zwangsverheiratung (VERA) im Land Sachsen-Anhalt finanziert.

Wie wichtig diese Beratungsstellen sind, zeigen folgende Zahlen:

Beratungsstellen für Opfer sexualisierter Gewalt:

2022 – 6.555 Beratungen, 1.608 Personen haben dabei diese Beratungsstellen aufgesucht

2021 – 7.263 Beratungen, 1.433 Personen haben dabei diese Beratungsstellen aufgesucht

2020 – 6.673 Beratungen, 1.388 Personen haben dabei diese Beratungsstellen aufgesucht

2019 – 6.680 Beratungen, 1.475 Personen haben dabei diese Beratungsstellen aufgesucht

2018 – 6.500 Beratungen, 1.250 Personen haben dabei diese Beratungsstellen aufgesucht

 

Beratungsstellen für Opfer häuslicher Gewalt & Stalking:

2022 – 1.688 Fälle, davon 1.352 häusliche Gewalt und 336 Stalking

2021 – 1.751 Fälle, davon 1.434 häusliche Gewalt und 317 Stalking

2020 – 1.467 Fälle, davon 1.178 häusliche Gewalt und 289 Stalking

2019 – 1.214 Fälle, davon 945 häusliche Gewalt und 269 Stalking

2018 – 1.331 Fälle, davon 1.040 häusliche Gewalt und 291Stalking

 

Mitmachaktion „Wir brechen das Schweigen“ – Das LVwA ist dabei

Am 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, zeigen Menschen weltweit mit Aktionen und Kundgebungen ihre Solidarität mit gewaltbetroffenen Frauen. Bereits seit 2015 ruft das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" dazu auf, gemeinsam ein bundesweit sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen. Das Landesverwaltungsamt unterstützt die Kampagne. Je mehr Menschen ein Zeichen setzen, desto mehr Betroffene erfahren von dem Beratungsangebot.

„Viele Frauen, die Gewalt erlebt haben oder diese fürchten müssen, sprechen nicht darüber und zögern, sich Hilfe zu holen. Am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, wollen wir dieses Schweigen gemeinsam brechen und aufmerksam machen, wo betroffenen Frauen professionell geholfen wird.“, so Pleye weiter.

Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ steht rund um die Uhr bereit – übrigens auch Angehörige, Freundinnen und Freunde sowie Fachkräfte werden anonym und kostenfrei beraten. Per Telefon unter 08000 116 016, online auf https://www.hilfetelefon.de/ per Mail oder Chat, in 18 Sprachen, in Gebärdensprache und leichter Sprache.

Hinweis:

Darüber finden Sie das Landesverwaltungsamt auch auf unseren offiziellen Kanälen bei Instagram @lvwalsa (Instagram: https://www.instagram.com/lvwalsa/) und Twitter @LVwALSA (Twitter: https://twitter.com/lvwalsa).

Impressum:


Landesverwaltungsamt
Pressestelle
Ernst-Kamieth-Straße 2
06112 Halle (Saale)
Tel: +49 345 514 1244
Fax: +49 345 514 1477

Mail: pressestelle@lvwa.sachsen-anhalt.de

Anhänge zur Pressemitteilung