Für bessere Inklusion auf dem Arbeitsmarkt: Werkstattbeschäftigte erhalten Abschlusszertifikate
Magdeburg/Halle. Absolventinnen und Absolventen der Berufsbildungsbereiche in Werkstätten für Menschen mit Behinderung (WfbM) aus Sachsen-Anhalt erhalten traditionell zu Jahresbeginn ihre Abschlusszertifikate.
Diese dienen als Nachweis über die erworbenen Qualifikationen, zum Beispiel Holzbearbeitung, Landschaftspflege oder Küchenarbeiten, und können eine Brücke in den allgemeinen Arbeitsmarkt darstellen. Die Veranstaltung im feierlichen Rahmen ist auf zwei Termine aufgeteilt.
Aus dem nördlichen Landesteil bekommen 122 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Abschlussjahrgangs 2024 ihre Urkunden überreicht am:
Montag, 27. Januar 2025 von 10 bis ca. 12 Uhr
im Business Club der Avnet-Arena, Heinz-Krügel-Platz 1, 39114 Magdeburg.
Aus dem südlichen Landesteil erhalten 126 Menschen ihre Abschlusszertifikate am:
Montag, 3. Februar 2025 von 11 bis ca. 13 Uhr
im Freylinghausensaal im Haus 1 der Franckeschen Stiftungen zu Halle, Franckeplatz 1, 06110 Halle/Saale.
Petra Grimm-Benne, Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, betont: „Arbeit ist mehr als nur ein Mittel zum Lebensunterhalt – sie ist ein Schlüssel zur gesellschaftlichen Teilhabe und zu einem erfüllten Leben in der Mitte der Gesellschaft. Dieser Grundsatz gilt für alle Menschen gleichermaßen. Arbeitgeber sind gefordert, Menschen mit Behinderungen eine echte Chance auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu geben. Sie bringen Engagement, Motivation und oft einzigartige Fähigkeiten mit, die jedes Unternehmen bereichern können. Angesichts der demografischen Situation dürfen wir keine Potentiale ungenutzt lassen.“
Im Zuge der Verhandlungen um einen neuen Landesrahmenvertrag in der Eingliederungshilfe verfolgt das Land das Ziel, die maßgeschneiderte Unterstützung für Menschen mit Behinderungen zu stärken, damit sie besser auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß fassen können.
Dem stimmt auch Landesbehindertenbeauftragter Dr. Christian Walbrach zu: „Arbeit bedeutet für Menschen mit Behinderungen Selbstverwirklichung, Chancengerechtigkeit und die Sicherung von Lebensqualität. Es ist höchste Zeit, dass die durch die Beschäftigten der Werkstätten erworbenen Fähigkeiten und Fertigkeiten in einen inklusiven Arbeitsmarkt stärker eingebunden werden. Dafür müssen sich alle zunehmend öffnen und bereit zeigen, vor allem die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sowie die Werkstätten selbst.“
Auch Markus Behrens, Vorsitzender der Geschäftsführung der Bundesagentur für Arbeit Regionaldirektion in Halle, spricht sich für Chancengleichheit aus: „Inklusion ist eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung. Angesichts des demografischen Wandels wird es zunehmend wichtiger, die Teilhabe von Menschen mit Einschränkungen am Arbeitsleben zu unterstützen. Diese Menschen haben oft Schwierigkeiten, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, da hartnäckige Vorurteile ihnen im Weg stehen. Die Veranstaltungen mit Berufsabsolventen belegen jedoch, dass sie gut qualifiziert sind. Es ist daher sinnvoll, jedem Einzelnen eine Chance auf Beschäftigung zu geben.“
Unterstützt wird die Veranstaltungsreihe außerdem von der Landesarbeitsgemeinschaft der WfbM Sachsen-Anhalt, der Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstatträte Sachsen-Anhalt, der Sozialagentur sowie von den Werkstätten und Eltern.
Hintergrund:
In den insgesamt 33 WfbM in Sachsen-Anhalt arbeiten mehr als 11.500 Menschen mit Behinderung. Diejenigen, die den Berufsbildungsbereich einer Werkstatt durchlaufen haben, erhalten keinen gesetzlich vorgeschriebenen Bildungsnachweis für ihre Leistungen. Die verliehenen Zertifikate geben Praktikumsbetrieben und potentiellen Arbeit- und Beschäftigungsgebern unerlässliche Hinweise auf die Inhalte der Qualifizierung.
Im Anhang ist eine Auflistung der einzelnen WfbM und Teilnehmerzahlen zu finden.
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