Maßnahme erfolgreich und dringend erforderlich: Ministerium für Bildung setzt „Headhunter“-Projekt mit Zustimmung der Koalitionsfraktionen fort
Das Land Sachsen-Anhalt setzt das sogenannte Headhunter-Projekt zur Rekrutierung internationaler Lehrkräfte fort. Damit wird dem anhaltenden Mangel an Lehrerinnen und Lehrern entgegengewirkt und vor allem an Schulen in ländlichen Regionen sowie in Fächern mit besonderem Bedarf zur Sicherung des Unterrichts beigetragen.
Bildungsministerin Eva Feußner betont die Dringlichkeit der Maßnahme: „Wir führen dieses Projekt fort, weil wir müssen und weil wir Verantwortung tragen – für unsere Schulen, für unsere Kinder, für die Zukunft dieses Landes.“
Feußner erklärte weiter, der Markt an grundständig ausgebildeten Lehrkräften sowie Lehrkräften im Seiteneinstieg sei weitgehend ausgeschöpft, zudem reiche die Ausbildung eigener Lehrkräfte im Land bei Weitem nicht aus.
„Wir sprechen hier nicht über Luxusmaßnahmen – wir sprechen über eine Notwendigkeit! Wer glaubt, man könne im Jahr 2025 einfach aus dem Vollen schöpfen und Lehrkräfte auf Knopfdruck gewinnen, hat den Ernst der Lage nicht verstanden“, so die Ministerin.
Sachsen-Anhalt sei mit anderen Bundesländern in einem harten Wettbewerb um eine bundesweit zu geringe Anzahl an Lehrkräften und stehe daher in besonderem Maße unter Druck, neue Wege zu gehen.
Das Projekt, das auf die gezielte Anwerbung von qualifizierten Lehrkräften aus dem Ausland setzt, habe sich bewährt: „Wir holen qualifizierte Leute aus dem Ausland – Menschen, die bereit sind, sofort in unsere Schulen zu gehen. Nicht irgendwann, sondern jetzt. Und die damit ganz konkret helfen, Unterrichtsausfall zu verhindern.“, erklärte die Ministerin. „Zudem treffen diese internationalen Lehrkräfte auf Schülerinnen und Schüler, die selbst oft eine Migrationsgeschichte mitbringen. Das ist kein Nachteil – das ist ein Gewinn! Für die Integration, für die interkulturelle Kompetenz, für ein modernes, offenes Sachsen-Anhalt.“
Dass ausgerechnet jetzt, angesichts eines um sich greifenden Fachkräftemangels, dieses Projekt von der Opposition kritisiert werde, sei ein fatales politisches Signal. Dass der Ruf nach Fachkräften aus dem Ausland – sei es in der Pflege, im IT-Bereich, im Handwerk oder der Industrie – ausgerechnet nicht für Schulen gelten sollte, sei absurd und widersprüchlich, so Feußner weiter.
Die Mittel für die Rekrutierung werden leistungsbezogen ausgeschüttet und liegen deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt vergleichbarer Programme. „Die Investition in die Gewinnung dieser Lehrkräfte ist effizienter als die Ausbildung an den Hochschulen, bei der rund die Hälfte der Studierenden das Lehramtsstudium nicht abschließt“, sagte die Ministerin. Außerdem habe das Projekt einen positiven Nebeneffekt: „Unsere Dienstleister werben professionell für Sachsen-Anhalt als attraktiven Arbeits- und Lebensort – auch das ist ein Gewinn.“
Nach Einschätzung des Bildungsministeriums übertrifft das Projekt sowohl in quantitativer als auch in qualitativer Hinsicht die ursprünglichen Erwartungen. Die Ministerin betont: „Wer dieses Projekt stoppt, riskiert den weiteren Unterrichtsausfall – besonders an Sekundarschulen und in Mangelfächern. Wir handeln im Interesse unserer Kinder. Und das Steuergeld, das wir hier einsetzen, ist sinnvoll investiert.“
Der Mittelansatz für das Rekrutierungsprogramm wurde vom Haushaltsgesetzgeber zwar auf null gesetzt. Allerdings müssen (und können) vertragliche Verbindlichkeiten hausintern gedeckt werden. Das Vorgehen ist innerhalb der Koalition abgestimmt und bewegt sich im rechtlichen Rahmen. Zudem wurden Qualitäts- und Qualifizierungsaspekte nachgeschärft, insbesondere bezüglich der Sprachkenntnisse der Lehrkräfte.
Kritik am Vorgehen ist daher absolut unberechtigt.
Hintergrund:
Bislang wurden im Rahmen des „Headhunter“-Projekts insgesamt 201 Lehrkräfte eingestellt. Zum Jahresende 2024 haben hiervon 63 den Schuldienst wieder verlassen, weniger als ein Drittel. Diese Dropoutrate entspricht in etwa der bei Lehrkräften im Seiteneinstieg und ist aus Sicht des Ministeriums nicht auffällig hoch. Sie gleicht in etwa dem, was auch bei Jobwechseln in der Privatwirtschaft üblich ist.
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