Land Sachsen-Anhalt unterstützt Alleinerziehende
Magdeburg. Jede vierte Familie in Sachsen-Anhalt (25 Prozent) ist alleinerziehend. Zum Vergleich:
Im Bundesschnitt ist es jede fünfte Familie. Noch höher ist die Zahl nur in den Großstädten Hamburg (25,6 Prozent) und Berlin (27,5 Prozent).
Sozialministerin Petra Grimm-Benne sagte zur Lebenslage Alleinerziehender: „Das Land Sachsen-Anhalt verfügt im Bundesvergleich über gute Rahmenbedingungen für Alleinerziehende und ihre Kinder, insbesondere durch ein vergleichsweise günstiges Mietniveau sowie eine flächendeckende Kindertagesbetreuung mit Öffnungszeiten deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Mit Arbeitsmarktprogrammen für Alleinerziehende fördert das Land die wichtige eigenständige Existenzsicherung für diese Einelternfamilien.“
Alleinerziehende und ihre Kinder haben Anspruch auf verschiedene staatliche Leistungen und Förderprogramme des Landes – darunter Elterngeld, Wohngeld sowie weitere familienunterstützende Maßnahmen. Zusätzlich stehen ihnen vielfältige Hilfe- und Beratungsangebote mit niedrigschwelligem Zugang zur Verfügung. Diese werden in Einrichtungen zur Familienförderung und -bildung sowie im Rahmen der Frühen Hilfen vorgehalten. Frühe Hilfen sind ein Angebot für werdende Eltern und Familien mit Kindern bis zu drei Jahren. Besonders Alleinerziehende profitieren von den Familienhebammen und anderen Maßnahmen, da sie sich nicht selten in einer sehr herausfordernden Lebenssituation befinden. „Alleinerziehende tragen die komplette Verantwortung für ihr Kind meist alleine – emotional, organisatorisch und finanziell. Um diese Belastung stemmen zu können, erhalten sie staatliche Unterstützung“, so die Ministerin. Ein besonderer Vorteil ist der individuelle Rechtsanspruch auf eine bis zu zehn Stunden umfassende Kindertagesbetreuung – von der Geburt bis zum 14. Lebensjahr. Damit wird eine verlässliche Betreuung sichergestellt, die Alleinerziehende gezielt entlastet und ihnen eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglicht.
Das Sozialministerium unterstützt im Rahmen der ESF+-Förderung zudem gezielt Alleinerziehende. Das vor mehr als zehn Jahren gestartete Förderprogramm „Familien stärken – Perspektiven eröffnen“ (FAMICO) hilft insbesondere arbeitslosen Alleinerziehenden auf ihrem Weg in den Arbeitsmarkt. Mit individueller Betreuung und Beratung sollen Vermittlungshemmnisse abgebaut und die sozialen Teilhabechancen aller Familienmitglieder verbessert werden. Im Rahmen der 13 FAMICO-Projekte sind 37 Familienintegrationscoaches im Land tätig. Bis Ende 2024 konnten sie 1.765 Familien mit insgesamt 3.724 Kindern unterstützen. Darunter waren 1.388 Alleinerziehenden-Familien. 395 Erziehende in den Familien konnten bereits in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung oder Ausbildung integriert werden. Weiteren 181 gelang die Aufnahme einer geringfügigen Beschäftigung oder sie konnten eine weiterführende Maßnahme beim Jobcenter (z.B. Weiterbildung) aufnehmen. Die Familien werden im Mittel 9 Monate durch die Projekte begleitet. Eine Betreuung bis zu 18 Monate ist möglich.
Hintergrund:
Laut der Definition des Statistischen Bundesamtes sind diejenigen Mütter und Väter alleinerziehend, die ohne Ehe- oder Lebenspartnerin bzw. -partner mit minder- oder volljährigen Kindern in einem Haushalt zusammenleben.
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