Beauftragter: Anti-Gewalt-Konzepte sind Qualitätssiegel für modernen und sicheren Sport / Zum Weltkindertag berät Sportjugend aus Mitteldeutschland zum Kinderschutz
Halle (Saale). Der Kinder- und Jugendbeauftragte des Landes, Holger Paech, hat dem Landessportbund Sachsen-Anhalt (LSB) für seine vielfältigen Aktivitäten zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt gedankt.
Auf einem Fachtag der Sportjugenden aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zum Weltkindertag am Samstag in Halle (Saale) sagte Paech: „Der Sport hat sehr früh erkannt, dass sexualisierte Gewalt gegenüber jungen Menschen nicht länger ein gesellschaftliches Tabuthema sein darf. Schutzkonzepte gegen Gewalt sind in der Vergangenheit zu oft als ein Makel stigmatisiert worden. Es hieß, wer ein Schutzkonzept braucht, der muss doch auch ein Problem haben. Heute sind Schutzkonzepte ein Qualitätssiegel für modernen und sicheren Sport. Das wissen die jungen Sportlerinnen und Sportler und – nicht zu vernachlässigen - auch die Eltern. Besonders erfreut bin ich, dass die Kinder und Jugendlichen an der Entwicklung von Schutzkonzepten im Sport beteiligt werden.“
Kinderschutz im Sport in Sachsen-Anhalt ist flächendeckender Bestandteil der Ausbildungen von Übungsleiterinnen und Übungsleitern sowie Trainerinnen und Trainern. Der LSB hat festgelegt, dass Lizensierungslehrgänge mindestens drei Lerneinheiten zur Sensibilisierung für grenzverletzendes Verhalten und Handlungsansätze zum Schutz von Kindern und Jugendliche beinhalten.
Mitte 2023 hat der LSB eine Personalstelle „Referent Schutz vor Gewalt“ neu geschaffen, die als Ansprechperson bei der Landessportjugend agiert. Der Referent unterstützt Kreis- und Stadtsportbünde, Landesfachverbände und Vereine unter anderem beim Erstellen von Schutzkonzepten. Er berät bei Verdachtsfällen und organisiert Kontakte zur Fachberatung.
Seit 2018 werden Interessierte aus Vereinen und Verbänden im Rahmen eines 30 Lerneinheiten umfassenden Qualifizierungsmoduls zu Kinderschutzbeauftragten qualifiziert. Die Schutzbeauftragten sind Ansprechperson für den Gewaltschutz. Sie können eigenständig ein vereinsspezifisches Schutzkonzept entwickeln. Derzeit gibt es 68 zertifizierte Beauftragte in 48 Vereinen und 8 Verbänden.
Seit 2017 müssen lizensierte Übungsleiter, Trainerinnen und Vereinsmanager eine Selbstverpflichtungserklärung – einen Ehrenkodex des Landessportbundes Sachsen-Anhalt - unterzeichnen. Verstöße gegen den Ehrenkodex werden bis hin zum Lizenzentzug sanktioniert.
Die Sportjugenden aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen treffen sich einmal pro Jahr unter dem Titel „Safe Sport Mitteldeutschland“ zu einem Fachtag. Dieser ist Plattform zur intensiven Auseinandersetzung mit dem Kinderschutz und zur Vernetzung mit Ansprechpersonen und Kinderschutzverantwortlichen aus ganz Mitteldeutschland. In diesem Jahr wird unter anderem diskutiert, wie Schutzkonzepte in Vereinen und Verbänden kinderrechtskonform gestaltet werden können und welche Maßnahmen sowie Instrumente die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen sicherstellen und somit den Kinderschutz im Sport maßgeblich verbessern.
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