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Magdeburg, den 17.02.2011

Polizeiliche Kriminalstatistik 2010 der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Nord

Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Nord - Pressemitteilung Nr.: 010/11 Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Nord - Pressemitteilung Nr.: 010/11 Magdeburg, den 17. Februar 2011 Polizeiliche Kriminalstatistik 2010 der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Nord Eckdaten - Kriminalitätsaufkommen fällt auf 88.701 Fälle - Aufklärungsquote steigt auf 57,3% - 35.449 Tatverdächtige ermittelt § davon männlich:    26.270 § davon weiblich:        9.179 § nichtdeutsche TV      2.587 Die seit 2008 existierende Polizeidirektion Nord umfasst die Landkreise Altmarkkreis Salzwedel, Landkreis Stendal, Landkreis Börde, den Salzlandkreis, das Jerichower Land, Landkreis Harz sowie die Landeshauptstadt Magdeburg. Die Anzahl der erfassten Straftaten sank im Dienstbezirk der PD Sachsen-Anhalt Nord im Jahr 2010 auf 88.701 Straftaten (2009:95.933). Somit ist ein Rückgang um 7,5 %-Punkte zu verzeichnen. 2009 wurden noch 7.232 Straftaten mehr registriert. Die Entwicklung in den einzelnen Deliktsbereichen verlief dabei sehr unterschiedlich. Von den erfassten Straftaten konnten 50.867 Fälle aufgeklärt werden, was einer Aufklärungsquote von 57,3 % entspricht. Damit stieg die Aufklärungsquote im Vergleich zum Vorjahr um 2,0 %-Punkte und liegt um 1,0 %-Punkt unter der Aufklärungsquote im gesamten Land Sachsen-Anhalt (58,3%).   Erfasste Fälle in den Straftatenhauptgruppen  (Auszug aus der Gesamt-PKS) 2009 2010 Straftatengruppen erfasste Fälle AQ in % erfasste Fälle AQ in % Fälle gesamt 95.933 55,3 88.701 57,3 Straftaten geg. das Leben 65 98,5 66 92,6 Straftaten geg. sex. Selbstbestimmung 715 89,2 672 85,9 Rohheitsdelikte/pers. Freiheit 12.648 88,1 11.888 88,9 Diebstahl gesamt 42.373 34,4 38.544 34,8 Diebstahl unter erschwerenden Umständen 23.954 20,8 21.129 19,7 Diebstahl ohne erschwerende Umstände 18.419 52,2 17.415 53,1 Vermögens-/Fälschungsdelikte 14.220 80,8 14.587 83,2 sonst. Straftaten StGB 21.863 51,8 19.042 55,1 strafrechtl. Nebengesetze 4.049 92,9 3.900 93,1 Die Übersicht zeigt, dass im Jahr 2010 drei Tötungsdelikte mehr als im Vorjahr abgeschlossen wurden, d.h. ein minimaler Anstieg von 65 auf 66 Delikte zu verzeichnen war. Im Einzelnen wurden 4 Mordstraftaten, 39 Totschläge und 23 fahrlässige Tötungen registriert. Die Zahl der erfassten Sexualdelikte sank um 43 auf 672 Fälle. Insgesamt konnten 577 Fälle aufgeklärt werden, was einer Aufklärungsquote von 85,9 % entspricht. Davon kam in 43 Fällen der Besitz/das Verschaffen von Kinderpornografie zur Anzeige (2009:59 Fälle). 30mal wurde das Verbreiten von Kinderpornografie angezeigt (2009:48 Fälle). Die Anzahl der erfassten Rohheitsdelikte, zu denen u. a. Körperverletzungen und Raubdelikte zählen, verringerte sich leicht um 760 Fälle auf 11.888, wobei hier ein Anstieg der Aufklärungsquote auf 88,9 % zu verzeichnen ist. Die Gruppe der Raubstraftaten liegt mit 663 Fällen deutlich unter dem Vorjahresniveau von 788 Fällen. Die Ermittler konnten hier 398 Fälle aufklären, was einem leichten Anstieg der Aufklärungsquote von 58,1% auf 60,0% entspricht. In der Deliktgruppe Raub auf Straßen, Wegen und Plätzen ist ein Rückgang um 25,1 %-Punkte von 383 Fällen im Jahr 2009 auf 287 Fälle im Jahr 2010 zu verzeichnen. Handtaschenraubdelikte wurden im zurückliegenden Jahr 41-mal zur Anzeige gebracht, was einem Rückgang um 12,8 %-Punkten entspricht (2009:47 Fälle). In der PD Nord wurden im Jahr 2010 7.629 Fälle der Körperverletzung erfasst. Das sind im Vergleich zum Vorjahr 400 Fälle weniger. Gleichzeitig war ein Rückgang der Bedrohungsdelikte auf 1.963 Fälle zu verzeichnen, also 195 Fälle weniger als im Jahr 2009. Bei den Diebstahlsdelikten wurden insgesamt 38.544 Fälle registriert. Damit sank die Anzahl deutlich um 9,0 %-Punkte, was einem Rückgang von 3.829 Straftaten entspricht. Nach wie vor haben die Diebstahlsdelikte den höchsten Anteil am Gesamtstraftatenaufkommen im Bereich der PD Sachsen-Anhalt Nord. Im Jahr 2009 lag dieser Anteil bei 44,1%, im Jahr 2010 bei 43,5%. Die höchsten Anteile am gesamten Fallaufkommen aus dem Bereich Diebstahl haben: - Diebstahl aus Warenhäusern            ( 7335 Fälle = 19,0 %) - Fahrraddiebstahl                              ( 6383 Fälle = 16,6 %) - Ladendiebstahl                                ( 6645 Fälle = 17,2 %) - Diebstahl in/aus Kfz                         ( 2998 Fälle =   7,8 %) - Diebstahl aus Büro/ Lager/ Werkstatt        ( 3358 Fälle =   8,7 %) - Diebstahl aus Boden/ Kellerraum               ( 2311 Fälle =   6,0 %) - Einbruchsdiebstahl Wohnungen/ TWE         ( 1567 Fälle =   4,1 %) Der größte zu verzeichnende Rückgang ist beim Diebstahl von Fahrrädern zu verzeichnen. Erfreulicherweise wurden im Jahr 2010 1.091 Fahrräder weniger entwendet als noch im Jahr zuvor, was einem Rückgang um 14,6 %-Punkte entspricht. Auch die Diebstahlshandlungen aus Kfz sind im Jahr 2010 um 22,2 %-Punkte auf 2.998 Fälle zurückgegangen (2009:3.852). Im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte war ein leichter Anstieg der Fallzahlen um 2,6 %-Punkte auf 14.587 Delikte zu registrieren (2009:14.220). Allein bei den Betrugshandlungen ist ein Anstieg um 7,2 %-Punkte (800 Fälle) auf 11.970 Delikte zu verzeichnen. Hierzu zählen beispielsweise die Beförderungserschleichungen, deren Fallzahlen um 287 Straftaten auf nunmehr 2.135 Delikte anstiegen. Sonstige Straftaten gegen das StGB Unter diese Straftatengruppe fällt u. a. der Tatbestand des Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte. Hier wurden für den Bereich der PD Sachsen-Anhalt Nord 270 Fälle registriert. Im Bereich Sachbeschädigung ist mit 2.532 Fällen weniger (-18,8 %-Punkte) ein Rückgang auf 10.902 Straftaten zu verzeichnen. Der Anteil der Fälle von Sachbeschädigungen durch Graffiti ist mit 1.997 Straftaten um 1.000 Fälle (-33,4 %-Punkte) niedriger als im Jahr 2009. Strafrechtliche Nebengesetze Die Fallzahlen im Bereich Rauschgiftkriminalität erhöhten sich leicht von 2.037 auf 2.071 (1,7 %-Punkte) Delikte. Den höchsten Anteil bilden dabei der illegale Besitz von Cannabis mit 767 Fällen (Anstieg um 5,2 %-Punkte) und der illegale Besitz von Amphetaminen mit 358 Fällen. Tatverdächtigenstruktur Bei der Aufklärung der Straftaten konnten insgesamt 35.449 Tatverdächtige ermittelt werden, wobei 26.270 männlichen und 9.179 weiblichen Geschlechts waren. Unter den ermittelten Tatverdächtigen sind 2.587 nichtdeutscher Herkunft, was einem Anteil von 7,3 % an der Gesamtanzahl der ermittelten Tatverdächtigen entspricht. Der Anteil der Tatverdächtigen unter 21 Jahren lag bei 23,3 % (8.245 Tatverdächtige). Von den unter 21-Jährigen wurden 1.655 Kinder (bis 14 Jahre), 3.329 Jugendliche (14 bis unter 18 Jahre), 3.261 Heranwachsende (18 bis unter 21 Jahre) als Tatverdächtige ermittelt. Die Anzahl der eher jugendspezifischen Delikte (insbesondere Körperverletzung u. ä.) ist tendenziell rückläufig. Ein Zusammenhang mit der veränderten Altersstruktur im Land Sachsen-Anhalt scheint dabei naheliegend. Impressum: Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Nord Pressestelle Sternstraße 12 39104 Magdeburg Tel: (0391) 546-1422 Fax: (0391) 546-1822 Mail: presse.pd-nord@polizei.sachsen-anhalt.de

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