Polizeiliche Kriminalstatistik der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Nord
Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Nord - Pressemitteilung Nr.: 012/12 Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Nord - Pressemitteilung Nr.: 012/12 Magdeburg, den 2. März 2012 Polizeiliche Kriminalstatistik der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Nord - Kriminalitätsaufkommen entgegen dem Landestrend leicht angestiegen auf 90.297 Fälle - Aufklärungsquote bei 55,9% - 34.815 Tatverdächtige insgesamt ermittelt Die Anzahl der erfassten Straftaten stieg gegenüber dem Vorjahr auf 90.297 Fälle (88.701 Fälle) an, was einem Anstieg um 1,8 % entspricht. Von den 90.297 erfassten Straftaten konnten 50.482 Fälle aufgeklärt werden ( Aufklärungsquote AQ 55,9%). Im Vergleich zum Vorjahr sank die AQ um 1,4 %. Sie liegt damit leicht unter der des Landes (AQ 57,4%). Insgesamt konnten 34.815 Tatverdächtige ermittelt werden (25.836 männlich, 8.979 weiblich). 2.558 Tatverdächtige sind nichtdeutscher Herkunft, was einem Anteil von 7,3 % an der Gesamtanzahl der ermittelten Tatverdächtigen entspricht. Der Anteil der Tatverdächtigen unter 21 Jahren lag bei 21,2 % (7.386 Tatverdächtige). Von den unter 21-Jährigen wurden 1.570 Kinder (bis 14 Jahre), 2.948 Jugendliche (14 bis unter 18 Jahre), 2.868 Heranwachsende (18 bis unter 21 Jahre) als Tatverdächtige ermittelt. ? Auch wenn entgegen dem Landestrend das Kriminalitätsaufkommen für den Direktionsbereich der PD Sachsen-Anhalt Nord leicht angestiegen ist, so freut es mich doch, dass insbesondere bei den Jungtatverdächtigen unter 21 Jahren ein weiterer Rückgang zu verzeichnen ist und damit verbunden auch die Anzahl der eher jugendspezifischen Delikte wie beispielsweise Körperverletzungen gesunken ist?, so Polizeipräsident Andreas Schomaker. Erfasste Fälle in den Straftatenhauptgruppen/ausgewählte Straftaten (Auszug aus der Gesamtstatistik) 2010 2011 erfasste Fälle AQ in % erfasste Fälle AQ in % Fälle gesamt 88.701 57,3 90.297 55,9 Straftaten geg. das Leben - Mord - Totschlag und Töten auf Verlangen - fahrlässige Tötung 68 4 39 23 92,6 100,0 92,3 91,3 65 14 23 27 84,6 35,7 95,7 100,0 Straftaten gegen sexuelle Selbstbestimmung 672 85,9 681 88,0 Rohheitsdelikte/Straftaten gg. persönliche Freiheit - Körperverletzungen - Raub/ räub. Erpressung/ räub. Angriff auf Kraftfahrer 11.888 7.629 633 88,9 90,1 60,0 11.519 7.337 649 89,5 90,1 63,0 Diebstahl insgesamt 38.544 34,8 40.217 32,7 - Diebstahl von Kraftwagen einschl. unbefugte Ingebrauchnahme - Diebstahl von Fährrädern - Diebstahl in/aus Boden/Keller - Diebstahl an Kraftfahrzeugen - Taschendiebstahl - Diebstahl in/aus Büro/Lager/Werk - Ladendiebstahl 909 6.383 2.311 2.620 237 3.358 6.681 25,5 17,3 19,9 9,0 0,0 19,6 93,9 936 6.501 2.806 2.958 264 3.642 6.241 26,9 17,3 18,6 8,6 5,7 22,2 95,3 Vermögens-/Fälschungsdelikte 14.587 83,2 14.351 81,8 sonst. Straftaten StGB - Widerstand gg. Polizeivollzugsbeamte - Brandstiftung - Beleidigung - Sachbeschädigung 19.042 258 548 2.898 10.902 55,1 98,8 46,5 92,0 31,7 18.877 265 595 2.926 10.719 54,8 99,6 48,9 92,1 32,0 Rauschgiftkriminalität - allg. Verstöße gegen das BtMG - illegaler Handel/Schmuggel von BtM - illegale Einfuhr von BtM - sonstige Verstöße gegen das BtMG 2.075 1.405 314 11 341 93,5 94,9 91,1 72,7 91,2 2.738 1.966 387 16 353 94,9 96,6 90,7 93,8 92,1 Umweltkriminalität 848 75,9 1.025 80,4 Straßenkriminalität (Erläuterungen siehe Seite 4) 18.550 23,9 18.856 22,4 Im Jahr 2011 wurden drei Tötungsdelikte weniger als im Vorjahr erfasst. Im Einzelnen wurden darunter 14 Mordstraftaten, 23 Totschläge und 27 fahrlässige Tötungen registriert. Hintergrund für den Anstieg der Fallzahlen im Bereich Mord sind im Polizeirevier Harz geführte acht Ermittlungsverfahren zu angezeigten Kriegsverbrechen. Die Zahl der erfassten Sexualdelikte stieg leicht von 672 auf 681 Fälle. Insgesamt konnten 599 Fälle aufgeklärt werden, was einer Aufklärungsquote von 88,0 % entspricht. Darunter kam in 49 Fällen der Besitz von Kinderpornografie zur Anzeige (2010: 43). Die Anzahl der erfassten Rohheitsdelikte, zu denen u. a. Körperverletzungen und Raubdelikte zählen, verringerte sich geringfügig um 369 auf 11.519 Fälle (2010: 11.888). Die Gruppe der Raubstraftaten liegt dabei mit 649 Fällen leicht unter dem Vorjahresniveau von 663 Fällen. Die Ermittler konnten davon in 409 Fällen einen Tatverdächtigen ermitteln. Die AQ stieg in diesem Deliktsbereich gegenüber dem Vorjahr um 3 %-Punkte auf 63 % an. Ein deutlicher Anstieg der Fallzahlen war im Bereich der Handtaschenraubstraftaten zu verzeichnen, was auf eine Raubserie in den Städten Magdeburg und Calbe zurückgeführt werden kann. In diesem Deliktsbereich wurden gegenüber dem Vorjahr 32 Straftaten mehr registriert (2010: 41). Im Bereich der Körperverletzungsdelikte wurden 7.337 Straftaten erfasst. Das sind im Vergleich zum Vorjahr immerhin 292 Fälle weniger. Bei den Diebstahlsdelikten wurden mit insgesamt 40.217 deutlich mehr Fälle als noch im Jahr 2010 registriert (2010: 38.544). Nach wie vor hat dieser Deliktsbereich mit 44,5 Prozent den höchsten Anteil am Gesamtstraftatenaufkommen im Bereich der PD Sachsen-Anhalt Nord. Insgesamt wurden im Jahr 2011 6.501 Fahrraddiebstähle erfasst. Insofern wurden im Jahr 2011 118 Fahrräder mehr entwendet als noch ein Jahr zuvor. Ebenso ist ein erhöhtes Fallaufkommen für den Bereich Diebstahl an Kfz zu verzeichnen. So sind in diesem Deliktsbereich 2.958 Anzeigen erfasst worden, was einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 338 Straftaten entspricht (2010:2.620). Eine Zunahme ist auch bei den Einbrüchen in Boden/Keller zu verzeichnen. So wurden im Jahr 2011 mit 2.806 Kellereinbrüchen, 495 Keller mehr angegriffen als im vorangegangenen Jahr (2010: 2.311). Einen Anstieg wiesen auch die Fallzahlen der Diebstähle in/aus Büro/Lager/Werk auf. So wurden hier im Jahr 2011 284 Einbrüche mehr registriert (2010: 3.358 Fälle). Bei den Ladendiebstählen ist ein Rückgang um 440 Fälle auf 6.241 Fälle (2010: 6.681 Fälle) festzustellen. Im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte ist ein leichter Rückgang der Fallzahlen um 3,5 %-Punkte auf 14.351 Delikte festzustellen (2010: 14.587). Allein bei den Betrugshandlungen ist ein Rückgang um 423 Fälle auf 11.547 Delikte zu verzeichnen. Hierzu zählt beispielsweise die Deliktsgruppe Erschleichen von Leistungen, deren Fallzahlen um 105 Straftaten auf nunmehr 2.033 Delikte zurückgingen. Unter die Straftatenhauptgruppe Sonstigen Straftaten gegen das StGB fällt u. a. der Tatbestand des Widerstandes gegen Polizeivollzugsbeamte . Hier wurden für den Bereich der PD Sachsen-Anhalt Nord 265 Fälle erfasst. Die Fallzahlen im Bereich Sachbeschädigung bewegen sich auf dem gleichen Niveau wie schon im Jahr 2010. Hier wurden 10.719 Straftaten registriert, was einen leichten Rückgang um 1,7 % (2010: 10.902 Fälle) entspricht. Der Anteil der Fälle von Sachbeschädigungen durch Graffiti ist mit 1.829 Straftaten ebenfalls leicht rückläufig (2010: 1.956 Fälle). Die Fallzahlen im Bereich Rauschgiftkriminalität erhöhten sich deutlich von 2.077 auf 2.738 Straftaten (32 %-Punkte). Den höchsten Anteil bilden dabei der illegale Besitz von Cannabis mit 984 Fällen (2010:767 Fälle) und der illegale Besitz von Amphetaminen mit 579 Fällen (2010:358 Fälle). Bei den sog. Händlerdelikten wurden 756 Fälle gezählt. Die Händlerdelikte setzen sich zusammen aus den Straftatengruppen Zum Anstieg der Fallzahlen hat im Wesentlichen die Erhöhung des Kontrolldrucks im Rahmen von Verkehrskontrollen beigetragen. Die Aufklärungsquote im Bereich der Rauschgiftkriminalität beträgt 94,9 %. Erläuterung: Die unter dem Begriff ?Straßenkriminalität? erfassten Straftaten werden in ihrer Tatphase ausschließlich oder überwiegend auf öffentlichen Straßen, Wegen oder Plätzen ? einschließlich öffentlicher Verkehrsmittel ? begangen. Anmerkung: Die seit 2008 existierende Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Nord umfasst die Landkreise Altmarkkreis Salzwedel, Landkreis Stendal, Landkreis Börde, den Salzlandkreis, das Jerichower Land, den Landkreis Harz sowie die Landeshauptstadt Magdeburg. Die Polizeidirektion Nord betreut nahezu 1.160.000 Einwohner in Sachsen-Anhalt auf einer Fläche von 1.239.000 Hektar. Impressum: Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Nord Pressestelle Sternstraße 12 39104 Magdeburg Tel: (0391) 546-1422 Fax: (0391) 546-1822 Mail: presse.pd-nord@polizei.sachsen-anhalt.de
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