Polizeiliche Kriminalstatistik der PD Sachsen-Anhalt Nord
Polizeiliche Kriminalstatistik 2012 der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Nord - Leichter Anstieg im Kriminalitätsaufkommen auf 90.623 Fälle - Aufklärungsquote bei 56,0 % - 35.090 Tatverdächtige insgesamt ermittelt Die Anzahl der erfassten Straftaten stieg gegenüber dem Vorjahr auf 90.623 Fälle (2011: 90.297 Fälle) an, was einem Anstieg um 0,4 % entspricht. Von den erfassten Straftaten konnten 50.713 Fälle aufgeklärt werden (Aufklärungsquote AQ 56 %). Im Vorjahr lag die AQ bei 55,9 %. Insgesamt konnten 35.090 Tatverdächtige ermittelt werden (25.851 männlich, 9.239 weiblich). 2.729 Tatverdächtige sind nichtdeutscher Herkunft, was einem Anteil von 7,8 % an der Gesamtanzahl der ermittelten Tatverdächtigen entspricht. Der Anteil der Tatverdächtigen unter 21 Jahren nahm weiter ab und liegt jetzt bei 20,4 % (7.147 Tatverdächtige). Von den unter 21-Jährigen wurden 1.537 Kinder (bis 14 Jahre), 2.905 Jugendliche (14 bis unter 18 Jahre), 2.705 Heranwachsende (18 bis unter 21 Jahre) als Tatverdächtige ermittelt. ? Auch wenn das Kriminalitätsaufkommen für den Direktionsbereich der PD Sachsen-Anhalt Nord leicht angestiegen ist, so freut es mich doch, dass insbesondere im Bereich der Tötungsdelikte die Fallzahlen rückläufig sind und beim Mord alle Straftaten aufgeklärt werden konnten. ?, so Polizeipräsident Andreas Schomaker. Erfasste Fälle in den Straftatenhauptgruppen/ausgewählte Straftaten (Auszug aus der Gesamtstatistik) 2012 2011 erfasste Fälle AQ in % erfasste Fälle AQ in % Fälle gesamt 90.623 56,0 90.297 55,9 Straftaten geg. das Leben - Mord - Totschlag und Töten auf Verlangen - fahrlässige Tötung 54 8 28 18 90,7 100,0 92,9 83,3 65 14 23 27 84,6 35,7 95,7 100,0 Straftaten gegen sexuelle Selbstbestimmung 644 83,9 681 88,0 Rohheitsdelikte/Straftaten gg. persönliche Freiheit - Körperverletzungen - Raub/ räub. Erpressung/ räub. Angriff auf Kraftfahrer 11.831 7.391 679 89,4 90,7 59,2 11.519 7.337 649 89,5 90,1 63,0 Diebstahl insgesamt 39.380 32,4 40.217 32,7 - Diebstahl von Kraftwagen einschl. unbefugte Ingebrauchnahme - Diebstahl von Fährrädern - Diebstahl in/aus Boden/Keller - Diebstahl an/aus Kraftfahrzeugen - Taschendiebstahl - Diebstahl in/aus Büro/Lager/Werk - Ladendiebstahl 864 7.275 2.942 5.359 307 3.169 6.222 31,6 14,2 17,4 14,4 3,9 19,1 93,9 936 6.501 2.806 5.915 273 3.642 6.241 26,9 17,3 18,6 11,9 5,5 22,2 95,3 Vermögens-/Fälschungsdelikte 14.506 78,0 14.351 81,8 sonst. Straftaten StGB - Widerstand gg. Polizeivollzugsbeamte - Brandstiftung - Beleidigung - Sachbeschädigung 19.561 260 664 3.352 10.608 54,8 99,6 47,9 93,0 33,9 18.877 265 595 2.926 10.719 54,8 99,6 48,9 92,1 32,0 Rauschgiftkriminalität - allg. Verstöße gegen das BtMG - illegaler Handel/Schmuggel von BtM - illegale Einfuhr von BtM - sonstige Verstöße gegen das BtMG 2.461 1.679 429 15 324 95,0 97,4 93,7 100 86,7 2.738 1.966 387 16 353 94,9 96,6 90,7 93,8 92,1 Umweltkriminalität 1.104 78,7 1.025 80,4 Straßenkriminalität (Erläuterungen siehe Seite 4) 18.880 23,1 18.856 22,4 Im Jahr 2012 wurden elf Tötungsdelikte weniger als im Vorjahr erfasst. Auffällig der Rückgang der Morde von 14 auf acht, wobei alle Fälle aus dem Jahr 2012 aufgeklärt werden konnten. Die Zahl der erfassten Sexualdelikte ging von 681 auf 644 Fälle leicht zurück (-5,4%). Insgesamt konnten 540 Fälle aufgeklärt werden, was einer Aufklärungsquote von 83,9 % entspricht. Die Anzahl der erfassten Rohheitsdelikte, zu denen u. a. Körperverletzungen und Raubdelikte zählen, erhöhte sich geringfügig um 312 auf 11.831 Fälle (+2,7 %). Die Gruppe der Raubstraftaten zeigt eine analoge Entwicklung. Mit 679 Fällen war ein Anstieg um 30 Delikte gegenüber 2011 zu verzeichnen. Davon konnten 402 Fälle aufgeklärt werden. Ein deutlicher Rückgang der Fallzahlen war im Bereich der Handtaschenraubstraftaten zu verzeichnen, wo sich die Fallzahlen von 73 auf 55 verringerten (-24,7 %). Die Zahl der Körperverletzungsdelikte blieb mit 7.391 (2011: 7.337 Straftaten) fast konstant. Die Diebstahlsdelikte sanken mit 39.380 Fällen (-2,1 %) unter die 40.000er Marke. Nach wie vor hat dieser Deliktsbereich mit 43,5 Prozent den höchsten Anteil am Gesamtstraftatenaufkommen im Bereich der PD Sachsen-Anhalt Nord. Weiter ansteigend sind die Fallzahlen beim Fahrraddiebstahl. Waren es 2011 noch 6.501 Delikte, so mussten im letzten Jahr 7.275 Fälle registriert werden, was einem Anstieg von 11,9 % entspricht. Ein signifikanter Rückgang ist für den Bereich Diebstahl an/aus Kfz zu verzeichnen. Hier gingen die Fallzahlen innerhalb eines Jahres von 5.915 auf 5.359 zurück. Der Rückgang beträgt somit -9,4 %. Eine Zunahme ist auch bei den Einbrüchen in Boden/Keller zu verzeichnen. So wurden im Jahr 2012 mit 2.942 Kellereinbrüchen, 136 Keller mehr angegriffen als im vorangegangenen Jahr (2011: 2.806), was einer Zunahme um 4,8 % entspricht. Einen Rückgang weisen dagegen die Fallzahlen der Diebstähle in/aus Büro/Lager/Werkstätten auf. 3.642 Diebstähle aus 2011 stehen 3.169 Fälle aus dem Jahr 2012 gegenüber. Bei den Ladendiebstählen blieben die Fallzahlen auf annähernd gleichem Niveau. Von den 6.222 Delikten wurden 93,9 % aufgeklärt. Im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte ist ein leichter Anstieg der Fallzahlen um 1,1 % auf 14.506 Delikte festzustellen (2011: 14.351). Bei den hierzu zählenden Betrugshandlungen ist ein Rückgang um 93 Fälle auf 11.454 Delikte zu verzeichnen. Hierzu gehört wiederum die Deliktsgruppe Erschleichen von Leistungen, deren Fallzahlen um 89 Straftaten auf nunmehr 2.122 Delikte anstiegen. Unter die Straftatenhauptgruppe Sonstigen Straftaten gegen das StGB fällt u. a. der Tatbestand des Widerstandes gegen Polizeivollzugsbeamte. Hier wurden für den Bereich der PD Sachsen-Anhalt Nord 260 Fälle erfasst. Die Fallzahlen im Bereich Sachbeschädigung bewegen sich auf dem gleichen Niveau wie schon im Jahr 2011. Hier wurden 10.608 Straftaten registriert, was einen leichten Rückgang um 1,0 % (2011: 10.719 Fälle) entspricht. Sachbeschädigungen stellen einen Anteil von 11,7 % an der Gesamtkriminalität Der Anteil der Fälle von Sachbeschädigungen durch Graffiti ist mit 1.914. Straftaten leicht ansteigend (2011: 1.860 Fälle), bei einer AQ von 39,1 %. Die Fallzahlen im Bereich der Rauschgiftdelikte sanken von 2.722 auf 2.447 Straftaten (- 10,1 %-Punkte). Den höchsten Anteil bilden dabei der illegale Besitz von Cannabis mit 769 Fällen (2011:984 Fälle) und der illegale Besitz von Amphetaminen mit 558 Fällen (2011:579 Fälle). Die Aufklärungsquote im Bereich der Rauschgiftkriminalität beträgt 95,0 %. Erläuterung: Die unter dem Begriff ?Straßenkriminalität? erfassten Straftaten werden in ihrer Tatphase ausschließlich oder überwiegend auf öffentlichen Straßen, Wegen oder Plätzen ? einschließlich öffentlicher Verkehrsmittel ? begangen. Anmerkung: Die seit 2008 existierende Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Nord umfasst die Landkreise Altmarkkreis Salzwedel, Landkreis Stendal, Landkreis Börde, den Salzlandkreis, das Jerichower Land, den Landkreis Harz sowie die Landeshauptstadt Magdeburg. Die Polizeidirektion Nord betreut nahezu 1.160.000 Einwohner in Sachsen-Anhalt auf einer Fläche von 1.239.000 Hektar.
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