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Halle, den 16.11.2018

Pressemitteilung Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd, 16.11.2018

Schatzsucher im Visier der Ermittler Im September 2018 bemerkten geschichtlich Interessierte auf einer Internetplattform eingestellte Gegenstände, bei welchen es sich augenscheinlich und auch nach der beigefügten Beschreibung um archäologische Bodenfunde handelte. Das markanteste Objekt war eine Art Tasse aus Bronze sowie weitere kleine Metall-Objekte. Nutzer der Plattform meldeten dies dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie, welches Anzeige beim Landeskriminalamt erstattete. Nach dem Denkmalschutzgesetz des Landes Sachsen-Anhalt sind solche Funde von großem wissenschaftlichen Wert (in der Fundsituation) zu erhalten und der Denkmalschutzbehörde anzuzeigen und sie werden darüber hinaus mit der Entdeckung Eigentum des Landes. Das Landeskriminalamt leitete strafrechtliche Ermittlungen wegen des Verdachts der Unterschlagung ein und regte eine Durchsuchung beim Anbieter der Gegenstände aus dem Saalekreis an. Mit den weiteren Ermittlungen wurde die Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd beauftragt, diese übernahm das Fachkommissariat 3 des Zentralen Kriminaldienstes. Am Morgen des 06.11.2018 setzten die Kriminalisten den Durchsuchungsbeschluss des Amtsgerichts Halle (Saale) für die Wohnung des Anbieters in Querfurt um. Der 37-jährige Mann zeigte den Ermittlern unter anderem das gesuchte Gefäß, das neben zahlreichen weiteren kleinen Artefakten sichergestellt wurde. Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen hat der Mann das Gefäß mit Hilfe eines Metalldetektors, höchstwahrscheinlich im Bereich des südlichen Saalekreises, geortet und ausgegraben. Die Funde wurden demnach illegal aus dem Boden geborgen, mitgenommen und so unterschlagen. Inzwischen befinden sich die Objekte beim Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie in Halle. Die Ermittlungen dauern an. Die Kriminalisten arbeiteten in diesem Fall eng mit einem Wissenschaftler des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie zusammen, um den fachgerechten Umgang mit den antiken Gegenständen zu sichern. Der  monetäre Wert der Objekte ist für die Wissenschaftler dabei nicht vorrangig. Die Zerstörung der Fundsituation im Erdreich und die Mitnahme der Gegenstände ist für sie der größte Schaden. Denn so bleibt oft unklar, wo genau die Funde gemacht wurden und der zur kulturhistorischen Einordung äußert wichtige Kontext wird zerstört.   (Anlage: ein Foto des Bronzegefäßes)Hinweis: Eine korrespondierende Pressemitteilung finden sie auf der Internetpräsenz des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt unter https://www.lda-lsa.de/oeffentlichkeitsarbeit/

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