Polizeimeldung der Polizeiinspektion Dessau-Roßlau
Ergänzungsmeldung zum Zeugenaufruf nach schwerer Raubstraftat in Kemberg, OT Schleesen - vgl. Gemeinsame Pressemitteilung Nr. 16 / 2025 der Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau und Polizeiinspektion Dessau-Roßlau vom 17.02.2025 (Landkreis Wittenberg)
GEMEINSAME PRESSEMITTEILUNG der Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau und der Polizeiinspektion Dessau-Roßlau
Auszug aus der Pressemitteilung Nr. 16 / 2025:
„Zeugenaufruf nach schwerer Raubstraftat in Kemberg, OT Schleesen
(Landkreis Wittenberg)
Staatsanwaltschaft und Polizei führen bereits seit dem 05.01.2025 Ermittlungen wegen eines schweren Raubdeliktes zum Nachteil eines 52-jährigen Mannes und einer 44-jährigen Frau.
Nach derzeitigem Ermittlungsstand hielten sich die beiden Geschädigten am 05.01.2025 in einem Bungalow in der Straße „Kühler Morgen“ im Kemberger Ortsteil Schleesen auf, als es in den Abendstunden plötzlich zu mehrmaligen Stromausfällen gekommen sei. Als sich der 52-Jährige gegen 21:00 Uhr erneut zur Überprüfung in den Garten begab, sei er plötzlich von drei maskierten Tätern massiv angegriffen worden. Diese hätten mehrfach auf ihn eingeschlagen, eingetreten und ihn mit einem pistolenähnlichen Gegenstand bedroht.
Die 44-Jährige, welche aufgrund der Hilferufe des Mannes in den Garten geeilt war, soll in der weiteren Folge ebenfalls mit der Waffe bedroht und aufgefordert worden sein, zurück in das Haus zu gehen und sich dort auf den Boden zu legen. Auch die anderen Beteiligten begaben sich unter gewaltsamen „Mitschleifen“ des Geschädigten in den Bungalow. Dort seien beide Geschädigte, sowohl unter Vorhalt eines Messers und eines pistolenähnlichen Gegenstandes sowie unter Todesandrohung zur Herausgabe von Bargeld aufgefordert worden.
Im weiteren Verlauf hätten die Täter Bargeld im mittleren dreistelligen Bereich aus den Geldbörsen der Geschädigten entnommen, entwendeten deren Mobiletelefone und flüchteten mit einem ebenfalls vor Ort gestohlenen Audi Q7.
Ein Nachbar, welcher im Anschluss der Tat durch die Geschädigten informiert wurde, konnte Polizei und Rettungskräfte verständigen.
Wenig später wurde das zuvor entwendete Fahrzeug zwischen den nahegelegenen Ortschaften Naderkau und Goltewitz festgestellt. Eine Absuche nach den Tätern verlief, auch unter Einsatz eines Fährtenspürhundes, negativ.
Der Geschädigte erlitt infolge der Angriffe mehrfache Prellungen und Platzwunden im Gesichtsbereich sowie Hämatome am Oberkörper.
Die männlichen Täter konnten aufgrund der Maskierung nur allgemein wie folgt beschrieben werden:
- ca. 180 cm groß
- schwarze Maske mit rot/weißem Aufdruck
- dunkle Bekleidung, dunkle Kopfbedeckung, dunkle Handschuhe
- deutschsprachig“
Ergänzung:
Nach intensiven polizeilichen Ermittlungen des Revierkriminaldienstes in Wittenberg in den vergangenen Monaten konnten in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau die Täter des schweren Raubes vom 05.01.2025 in der Ortslage Schleesen identifiziert und Untersuchungshaftbefehle erwirkt werden.
So konnten bereits durch eine umfassende Tatortarbeit unmittelbar nach Tatbegehung – insbesondere auch am entwendeten und unweit vom Tatort zurückgelassenen Kraftfahrzeug – umfangreiche Spuren gesichert werden.
Am 29.04.2025 konnte in Dessau-Roßlau ein erster Untersuchungshaftbefehl gegen einen zur Tatzeit 21-Jährigen Mann vollstreckt werden. Im Zuge damit einhergehender Durchsuchungsmaßnahmen wurden u. a. tatrelevante Bekleidungsstücke und Mobiltelefone fest- und sichergestellt.
Durch die im Zuge der Maßnahmen gewonnenen Erkenntnisse ergab sich ein Tatverdacht gegen zwei weitere mutmaßlich an der Tat beteiligt gewesener Personen. Weitere Ermittlungen erhärteten und konkretisierten diesen Verdacht, so dass am 23.07.2025 zum einen weitere Durchsuchungen realisiert und zum anderen ein weiterer Untersuchungshaftbefehl gegen einen 25-Jährigen vollstreckt wurde.
Am 31.07.2025 stellte sich schließlich ein weiterer mutmaßlicher Täter aus eigenem Antrieb bei der Polizei. Auch gegen den 20-Jährigen war zwischenzeitlich ein Untersuchungshaftbefehl erwirkt worden.
Neben den drei Festgenommenen erfolgte die Identifizierung eines weiteren tatbeteiligten Mannes. Der zur Tatzeit 23-Jährige soll am Tattag das Fluchtfahrzeug geführt haben. Er befindet sich derzeit auf freiem Fuß.
Da die Tatausführung am 05.01.2025 unter intensiver Gewalteinwirkung und Zuhilfenahme gefährlicher Gegenstände und Waffen erfolgte, wurden alle polizeilichen Einsatzmaßnahmen im Zusammenwirken mit Spezialkräften durchgeführt.
Alexandra Jirschik Robin Schönherr
Pressesprecherin Pressesprecher
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