Polizeimeldung der Polizeiinspektion Dessau-Roßlau
Ermittlungsgruppe deckt Brandserie im Landkreis Anhalt-Bitterfeld weitgehend auf (Landkreis Anhalt-Bitterfeld, Saalekreis, Landkreis Nordsachsen)
GEMEINSAME PRESSEMITTEILUNG der Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau und der Polizeiinspektion Dessau-Roßlau
- vgl. gemeinsame Pressemitteilung Nr. 111 / 2025 der Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau und Polizeiinspektion Dessau-Roßlau vom 26.09.2025
- vgl. gemeinsame Pressemitteilung Nr. 116 / 2025 der Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau und Polizeiinspektion Dessau-Roßlau vom 02.10.2025
Das Polizeirevier Anhalt-Bitterfeld und die Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau haben eine umfassende Serie von Brandstiftungen im Landkreis und angrenzenden Regionen aufgeklärt. Seit Juni 2025 hatten wiederholt Brände an Wald- und Feldflächen, leerstehenden Gebäuden und Gewerbeobjekten für erhebliche öffentliche Aufmerksamkeit gesorgt. Durch die intensive Arbeit der im August eingerichteten Ermittlungsgruppe konnten nun wesentliche Ermittlungserfolge erzielt werden.
Zwei Hauptbeschuldigte in Untersuchungshaft
Nach mehreren Monaten umfangreicher Ermittlungen wurden am 24. September 2025 zwei aus Bitterfeld-Wolfen sowie Zörbig stammende Männer im Alter von 23 Jahren und 33 Jahren auf frischer Tat festgenommen. Sie stehen nach aktuellem Ermittlungsstand im dringenden Tatverdacht, 19 Brandstiftungen im Landkreis Anhalt-Bitterfeld (Bitterfeld-Wolfen, Muldestausee, Osternienburger Land, Zörbig, Raguhn-Jeßnitz) sowie im Saalekreis und im Landkreis Nordsachsen begangen zu haben. Die Tatorte umfassen Wald- und Feldflächen sowie leerstehende Gebäude. Gegen beide wurden Haftbefehle erwirkt. Sie sitzen seitdem in Untersuchungshaft.
Die Ermittlungen ergaben Hinweise darauf, dass die Männer ihre Brände gezielt legten, um daraus mediale Aufmerksamkeit zu generieren und Bild- bzw. Videomaterial über soziale Medien und an Presseportale zu vermarkten. Beide sollen durch diese Veröffentlichungen Einnahmen im mittleren vierstelligen Bereich erzielt haben.
Weitere Tatkomplexe aufgeklärt
Neben den beiden in Untersuchungshaft sitzenden Hauptbeschuldigten konnten weitere Brandstiftungen anderen Tätergruppen zugeordnet werden. Drei Heranwachsende aus Bitterfeld-Wolfen im Alter von 18 bis 20 Jahren stehen im Verdacht, gemeinsam drei Brandstiftungen an leerstehenden Objekten in Wolfen im August und September 2025 verübt zu haben. Die Tatverdächtigen gaben jugendtypische Motive für ihre Taten an.
Darüber hinaus besteht gegen einen 31-jährigen Mann – aktuell ohne festen Wohnsitz – ein dringender Tatverdacht im Zusammenhang mit zwei weiteren Brandstiftungen am 4. August 2025 in Bitterfeld-Wolfen.
Ein Zusammenhang zwischen den einzelnen Tätergruppierungen besteht nicht.
Umfang der Ermittlungen
Insgesamt wurden im Zusammenwirken der Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau und der im Polizeirevier Anhalt-Bitterfeld eingerichteten Ermittlungsgruppe bislang 24 Brandereignisse im Zeitraum von Juni bis September 2025 aufgeklärt und einzelnen Beschuldigten zugeordnet. Der entstandene Gesamtschaden durch die Brandstiftungen beläuft sich auf einen mittleren bis hohen sechsstelligen Betrag. Insgesamt wurden acht richterliche Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt; hierbei wurden umfangreiche Beweismittel sichergestellt.
Die Tatmuster zeigten gezielte Brandlegungen, die die schnelle Ausbreitung des Feuers förderten und die Löscharbeiten erheblich erschwerten. Durch diese Vorgehensweise wurde bewusst die Gefährdung der Einsatzkräfte in Kauf genommen.
Fortlaufende Ermittlungen und Dank
Die Ermittlungen dauern in Teilkomplexen noch an. Insbesondere wird geprüft, ob weitere – bislang ungeklärte – Brandstiftungen ebenfalls mit dem bekannten Tatmuster und den Tatverdächtigen in Verbindung stehen.
Das Polizeirevier Anhalt-Bitterfeld und die Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau dankt allen beteiligten Institutionen und Hinweisgebern für ihre Unterstützung bei der Aufklärung der Brandserie.
Frank Pieper Robin Schönherr
Pressesprecher Pressesprecher
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