Polizeimeldung: 136/ 2025
Landkreis Börde, den 20.05.2025

Polizeimeldung aus dem Polizeirevier Börde

Präventionsmeldung

Warnung vor Betrugsfällen im Landkreis Börde

In den vergangenen Wochen konnte im Landkreis Börde eine Häufung von Betrugsfällen insbesondere bei Seniorinnen und Senioren verzeichnet werden. Dabei konnte festgestellt werden, dass die Täter zunehmend professionell agieren, um das Vertrauen der tendenziell älteren Geschädigten zu gewinnen und so an Wertgegenstände oder Bargeld zu gelangen. Auch hat sich gezeigt, dass das Vorgehen der Täter immer raffinierter wird, um selbst misstrauische Opfer täuschen zu können. So wurden neben den bereits bekannten Betrugsmaschen wie dem Enkeltrick oder Schockanrufen seitens der Täter auch andere ausgeklügelte Methoden konstruiert, um an das Geld der Geschädigten zu gelangen.

Um potenzielle Opfer aufzuklären und besser zu schützen, werden die häufigsten im Landkreis Börde in Erscheinung getretenen Methoden nachfolgend aufgeführt:

Schockanruf

Bei dieser Betrugsform am Telefon geben sich die Täter nicht nur als nahe Angehörige aus, die sich in einer Notlage befinden, sondern bedrängen ihre Opfer auch massiv, indem sie bei weiteren Anrufen angeben, staatliche Institutionen zu vertreten, etwa die Polizei oder Staatsanwaltschaften.

Die Betrüger suggerieren den angerufenen Personen, dass sie dringend finanziell helfen müssen. Oft wird vorgetäuscht, dass ein Angehöriger eine Straftat oder einen Verkehrsunfall verursacht habe und ihm nun eine Gefängnisstrafe drohe. Die Geschädigten werden massiv unter Druck gesetzt und zur Zahlung einer vermeintlichen Kaution aufgefordert.

Die Täter nutzen den Schockmoment der Geschädigten in Anbetracht einer vermeintlichen Notlage ihrer Angehörigen aus und setzen diese unter zeitlichen Druck. Im Falle einer telefonisch vereinbarten Geldübergabe erscheint ein Bote oftmals an der Wohnanschrift der Geschädigten, um die besprochene Geldsumme in Empfang zu nehmen. Während dieser Übergabephase wirkt einer der Täter häufig erneut auf das Opfer ein. Sobald die Vermögenswerte übergeben sind, beenden die Täter das Gespräch.

Falsche Handwerker

Bei dieser Betrugsform geben sich die Täter als Handwerker aus, die Dienstleistungen für Gartenarbeiten, Dachsanierungen oder Fassadenarbeiten anbieten. Oftmals werden die Geschädigten an der Haustür angesprochen, um auf vermeintlich baufällige Arbeiten am Hauseigentum der Opfer aufmerksam zu machen. Der Beginn mit Reparatur- bzw. Instandsetzungsarbeiten wird oft noch am gleichen Tag in Aussicht gestellt. Dazu werden die Geschädigten zu einer Anzahlung aufgefordert, von welcher erste Baumaterialien gekauft werden sollen. Die Übergabe des Bargelds erfolgt in der Regel im Haus der Geschädigten, wo die Täter auf das Erlangen von Schmuck und weiteren Wertsachen aus sind. Nachdem eine Einigung auf die Übergabe einer Bargeldsumme erfolgt ist, verlassen die Täter die Örtlichkeit unter dem Vorwand erste Baumaterialien zu besorgen und kehren nicht zurück. Die in Aussicht gestellten Baumaßnahmen am Haus finden nicht statt.

Falsche Polizisten

Bei dieser Betrugsform geben sich die Täter am Telefon als Polizisten aus, wobei häufig mit unbekannter oder unterdrückter Nummer angerufen wird. Den Geschädigten gegenüber wird glaubhaft versichert, wichtige Unterstützung im Rahmen von Ermittlungen gegen mehrere tatverdächtige Personen leisten zu können. Durch geschickte Gesprächsführung wird das Vertrauen der Geschädigten gewonnen und diese unter dem Vorwand die Täter anzulocken zur Herausgabe von Bargeld aufgefordert. Die Übergabe der Bargeldbeträge erfolgt meist am selben Tag ebenfalls an einen vermeintlichen Polizeibeamten, wobei die Geschädigten in dem Glauben gelassen werden, das Geld im Nachgang zurück zu erhalten.

Sparkassenbetrug

Bei dieser Variante des Betrugs geben sich die Täter als Mitarbeiter von Sparkassen aus und fordern die Geschädigten unter der Angabe verschiedener Vorwände zur Herausgabe der Zugangsdaten für das online- Banking inklusive des Passworts auf. Daran anschließend werden die Opfer zur Eingabe mehrere Push- TAN- Verfahren aufgefordert. In anderen Varianten werden die Geschädigten zur Installation einer App auf dem Handy aufgefordert, was ebenfalls mit der Eingabe von Benutzernahmen und Passwort einhergeht. In allen Varianten verschaffen sich die Täter Zugriff auf die Konten der Geschädigten und sind in der Lage, Geldbeträge in unterschiedlicher Höhe umzubuchen.

Geldwechseln

In einer weiteren Betrugsmasche werden Fahrzeugführer an Parkbuchten oder Tankstellen angesprochen und um den Tausch ausländischer Währungen (bspw. belarussische Rubel oder veraltete rumänische Geldscheine) in Euro gebeten. Die Geschädigten lassen sich oftmals auf den Tausch ein und stellen erst im Nachgang fest, dass das erhaltene Geld nicht getauscht werden kann oder nach aktuellem Wechselkurs kaum noch Wert hat.

Brockhaus- Betrug

Bei dieser Form des Betrugs geben sich die Täter als Buchhändler oder Gutachter aus und bieten den Geschädigten an der Haustür sog. Echtheitszertifikate für ihre vor vielen Jahren erworbene Brockhaus- Sammlung an. Den Opfern wird suggeriert, mit den kostspieligen Zertifikaten den Wert der Büchersammlung zu steigern und diese durch den entstandenen Wertzuwachs im Nachgang leichter wieder verkaufen zu können. Mit der Aussage, die Bertelsmann oder Brockhaus- Lexika seien nun Weltkulturerbe der UNESCO wird zudem ein reges Kaufinteresse eines Sammlerkreises in Aussicht gestellt. Bei einem versuchten Weiterverkauf werden die entstanden Kosten der im Vorfeld gezahlten Preise an die Betrüger nie erreicht.

Weitere Informationen zu den unterschiedlichen Betrugsformen sowie detaillierte Möglichkeiten, sich davor zu schützen, finden Sie unter:

Betrugsmaschen | polizei-beratung.de

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