Polizeimeldung
Warnung vor Schockanrufen am 28. Juni 2023
Kriminalitätsgeschehen
Betrugsversuche mittels Schockanruf
Am 28. Juni 2023 kam es im Stadtgebiet von Dessau-Roßlau wieder zu sogenannten Schockanrufen. Insgesamt wurden bis circa 12:30 Uhr zwei Anrufe polizeibekannt, wobei die Opfer mit unterdrückter Telefonnummer angerufen wurden. Alle Anrufe verliefen nach ähnlichem Muster. Dem Betroffenen gegenüber gab sich eine unbekannte Person als vermeintlicher Polizist bzw. Arzt aus und erklärte, dass ein nahes Familienmitglied einen schweren Verkehrsunfall verursacht hat, bei dem angeblich eine Person getötet wurde. Um dieses Familienmitglied aus der Haft entlassen zu können oder vor der Haft zu bewahren wurde behauptet, dass die Zahlung einer sogenannten „Kaution“ notwendig ist. Gefordert wurden dabei Summen im unteren fünfstelligen Bereich. Die Betrüger setzen bewusst auf einen Schockmoment und ihre Opfer zeitlich unter Druck, um sie zu unüberlegten und schnellen Entscheidungen zu drängen.
In vorhergehenden Fällen war im Hintergrund oftmals auch noch eine weinende oder jammernde Person zu hören, um den geschilderten Sachverhalt noch glaubhafter zu machen, den Betroffenen noch mehr zu verunsichern und so zu einer Geldzahlung zu bewegen.
Durch das besonnene und überlegte Handeln der Geschädigten entstand bisher kein Vermögensschaden.
Die Polizei rät bei einem unerwarteten Anruf zu folgenden Verhaltenstipps:
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer als Amtspersonen (z.B. Polizeibeamte, Rechtsanwälte) oder Verwandte ausgeben und dramatische Notlagen schildern. Rufen Sie die betreffenden Angehörigen unter der Ihnen bekannten Rufnummer zurück und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen. Das Gleiche gilt für Anrufe von Behörden. Rufen Sie zurück, nachdem Sie die entsprechende Telefonnummer selbst herausgesucht haben.
- Geben Sie am Telefon grundsätzlich keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen heraus.
- Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Gehen Sie nicht auf Geldforderungen ein! Halten Sie nach einem Anruf mit finanziellen Forderungen zunächst Rücksprache mit Angehörigen oder sonstigen Vertrauenspersonen.
- Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Ihnen eine Kontaktaufnahme verdächtig vorkommt. Benutzen Sie hierfür den Notruf 110.
- Erstatten Sie Anzeige, wenn Sie Opfer solcher Betrüger werden sollten oder geworden sind. Durch eine schnelle Meldung des Vorfalls unterstützen Sie die Ermittlungen der Polizei.
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