Bekanntgabe der polizeilichen Kriminalstatistik für das Polizeirevier Magdeburg 2016
· Minimaler Rückgang der Fallzahlen auf 28.354 Straftaten (-86) · Aufklärungsquote (AQ) bei 52,2 % (+0,2%) · 9.108 Tatverdächtige insgesamt ermittelt (+3,1%) · Zunahme bei Widerstandshandlungen gegen Vollstreckungsbeamte Die Anzahl der erfassten Straftaten war gegenüber dem Vorjahr minimal rückläufig auf nunmehr 28.354 Fälle (2015: 28.440). Dies entspricht einem Rückgang um 0,3 %. Die Häufigkeitszahl für die Landeshauptstadt Magdeburg (Straftaten pro 100.000 Einwohner) liegt demnach bei 12.029. (2015: 12.242) Von den erfassten Straftaten konnten 14.802 Fälle aufgeklärt werden. Trotz teilweise äußerst schwieriger Rahmenbedingungen gelang es die Aufklärungsquote nicht nur zu halten, sondern sogar um 0,2 %-Punkte auf 52,2% zu erhöhen. Insgesamt konnten 9.108 Tatverdächtige ermittelt werden (6.720 männlich, 2.388 weiblich). Damit wurden 3,1 % mehr Tatverdächtige ermittelt als 2015 (8.831). Im Jahr 2016 waren 2.178 Tatverdächtige nichtdeutscher Herkunft (2015: 1.441). Das entspricht einem Anstieg von 51,1%. Der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger an der Gesamtanzahl aller ermittelten Tatverdächtigen betrug im Jahr 2016 23,9 % (2015: Anteil: 16,3%). Diese relativ starke Zunahme resultiert in ersten Linie aus einer Zunahme ausländerspezifischer Delikte wie Verstößen gegen das Aufenthaltsgesetz, das Asylgesetz oder das Freizügigkeitsgesetz, also Taten, die grundsätzlich nur durch Ausländer begangen werden können. Der Anteil der Tatverdächtigen unter 21 Jahren liegt bei 19,9 %. Insgesamt sind 1.815 Tatverdächtige dieser Altersgruppe zuzurechnen. Von den unter 21-Jährigen wurden 284 Kinder (bis unter 14 Jahre), 742 Jugendliche (14 bis unter 18 Jahre) und 789 Heranwachsende (18 bis unter 21 Jahre) als Tatverdächtige ermittelt. Erfasste Fälle in den 2016 2015 Straftatenhauptgruppen/ausgewählte Straftaten (Auszug aus der Gesamtstatistik) erfasste Fälle AQ erfasste Fälle AQ in % in % Fälle gesamt 28.354 52,2 28.440 52 Straftaten geg. das Leben 17 88,2 7 71,4 - Mord 0 0 1 0 - Totschlag und Töten auf Verlangen 10 90 3 100 - fahrlässige Tötung 4 75 2 100 Straftaten gegen sexuelle Selbstbestimmung 207 72,9 234 84,2 Rohheitsdelikte/Straftaten gg. persönliche Freiheit 3.307 83,8 3.211 81,7 - Körperverletzungen 2.186 85,1 2.088 83,6 - Raub/ räub. Erpressung/ räub. Angriff auf Kraftfahrer 241 57,3 275 52,7 Diebstahl insgesamt 13.592 31,1 14.544 33,1 - Diebstahl von Kfz. einschl. unbefugte Ingebrauchnahme 292 32,5 336 33,9 - Diebstahl von Fahrrädern 3.518 20 3.517 19,5 - Wohnungseinbruchdiebstahl 415 15,2 376 21,3 - darunter Einbruchsdiebstahl in Einfamilienhäuser 147 9,5 146 7,5 -darunter Einbruchsdiebstahl in Mehrfamilienhäuser 268 18,3 230 30 -Tageswohnungseinbrüche 155 16,1 147 30,6 - darunter TWE in Einfamilienhäuser 55 1,8 59 10,2 - darunter TWE in Mehrfamilienhäuser 100 24 88 44,3 - Diebstahl an/aus Kraftfahrzeugen 1.565 24,3 1.772 20 - Taschendiebstahl 257 7,4 176 6,8 - Diebstahl in/aus Büro/Lager/Werk 503 18,3 556 26,1 - Ladendiebstahl 2106 89,3 2509 91,5 Vermögens-/Fälschungsdelikte 3.736 79,8 3.948 78,8 sonst. Straftaten StGB 5.679 51,5 5.074 53 - Brandstiftung 51 51 58 60,3 - Sachbeschädigung 3077 21,7 2786 25,2 - darunter Sachbeschädigungen durch Graffiti 546 8,6 477 30,8 Rauschgiftdelikte 893 93,7 908 94,7 - allg. Verstöße gegen das BtMG 699 95,9 665 95,9 - davon allg. Verstöße mit Methamphetamin 129 96,1 138 97,1 Umweltkriminalität 109 83,5 107 87,9 Straßenkriminalität [1] 6.993 19,7 6.842 23,4 Im Jahr 2016 (64 Fälle) wurden insgesamt 17 Straftaten gegen das Leben (2015: 7 Fälle) erfasst, darunter waren zehn Fälle von Totschlag. Die Zahl der erfassten Sexualdelikte verringerte sich von 234 auf 207 Fälle. Dies sind 27 Fälle weniger als im Vorjahr. Insgesamt konnten 151 Fälle aufgeklärt werden, was einer AQ von 72,9 % entspricht. Die Anzahl der erfassten Rohheitsdelikte, zu denen u. a. Körperverletzungen und Raubdelikte zählen, stieg um 96 auf 3.307 Fälle. In der Gruppe der Raubstraftaten sanken die Fallzahlen um 34 Fälle auf 241. Davon konnten 138 Fälle aufgeklärt werden. Die AQ lag hier bei 57,3 %. Die Zahl der Körperverletzungsdelikte stieg um 98 Fälle. 2.186 Fälle wurden im Jahre 2016 erfasst (2015: 2.088 Straftaten). Die AQ lag bei 85,1 %. Die Anzahl der Diebstahlsdelikte verringerte sich auf 13.592 Fälle (-952 Fälle). Gleichwohl stellen die Diebstahlsdelikte mit 47,9 % fast die Hälfte des gesamten Straftatenaufkommens der Landeshauptstadt. Weiter auf sehr hohem Niveau sind die Fallzahlen beim Fahrraddiebstahl. Mit 3.518 derartigen Delikten ist das genau eine Straftat mehr als 2015. Erfreulich ist die nach wie vor für Fahrraddiebstähle hohe AQ von 20,0 % (2015: 19,5%). Hier sind es hauptsächlich Intensivtäter, die für eine Vielzahl der Straftaten im Deliktsbereich der Fahrradkriminalität verantwortlich sind. Eine Zunahme war im vergangenen Jahr bei den Wohnungseinbrüchen zu registrieren. Gegenüber dem Jahr 2015 (376 Fälle) stiegen die Einbrüche auf 415 Fälle im Jahr 2016. In 147 Fällen handelte es sich dabei um Einbrüche in Einfamilienhäuser. Von diesen wiederum waren 55 sogenannte Tageswohnungseinbrüche. Die AQ bei den Wohnungseinbrüchen insgesamt liegt bei 15,2%. Am häufigsten gelangten die Täter durch Einschlagen/Einwerfen der Fensterscheiben bzw. der Terrassentür oder durch Aufbrechen/Aufhebeln der Tür mittels diverser Werkzeuge in das Innere, um die Räumlichkeiten gezielt nach Wertgegenständen zu durchsuchen. Zur Bekämpfung des Phänomens erfolgt seit mehreren Monaten die gezielte Bestreifung betroffener Bereiche sowie Kontrollen und Überprüfungen auffälliger Personen und Fahrzeuge durch uniformierte und zivile Kräfte. Ein Rückgang um ? 11,7 % ist für den Bereich Diebstahl an/aus Kfz zu verzeichnen. Die Fallzahlen sanken innerhalb eines Jahres von 1.772 auf 1.565. Im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte ist ein Rückgang der Fallzahlen um -5,4 % auf 3.736 Fälle festzustellen (2015: 3.948 Fälle). Bei den hierzu zählenden Betrugshandlungen ist ein Rückgang um -210 Fälle auf 2.635 Fälle zu verzeichnen. Hierzu gehört auch die Deliktsgruppe Erschleichen von Leistungen, deren Fallzahlen um -71 Straftaten auf nunmehr 637 Fälle (-10,0 %) sanken. Einen hohen Anstieg weisen die Fallzahlen im Deliktsbereich Sachbeschädigung auf. Sie stiegen im Jahr 2016 um 291 auf 3.077 Fälle (+ 2,0 %). 2015 waren es noch 2.786 Fälle. Sachbeschädigungen stellen einen Anteil von 10,9 % an der Gesamtkriminalität dar. Die Anzahl der Fälle von Sachbeschädigungen durch Graffiti ist mit 546 Straftaten höher als 2015 mit 477 Fällen. Die AQ beträgt 8,6 %. Die Fallzahlen im Bereich der Rauschgiftdelikte liegen infolge des hohen Verfolgungsdruckes weiter auf hohem Niveau, verzeichnen aber einen minimalen Rückgang von 908 auf 893 Straftaten. Die AQ im Bereich der Rauschgiftkriminalität betrug 93,7%. Den höchsten Anteil bilden dabei die allgemeinen Verstöße gegen das BtM-Gesetz mit 699 Fällen (2015: 665 Fälle). Eine deutliche Zunahme musste bei den Widerstandshandlungen gegen Vollstreckungsbeamte festgestellt werden. Hier stiegen die Fallzahlen von 79 auf 110 Straftaten im Jahr 2016. Bei diesen Delikten wurden 29 weibliche und 131 männliche Polizeibeamte an ihrer Gesundheit geschädigt. [1] Die unter dem Begriff ?Straßenkriminalität? erfassten Straftaten werden in ihrer Tatphase ausschließlich oder überwiegend auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen ? einschließlich öffentlicher Verkehrsmittel ? begangen.
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