Polizeimeldung: 068/2025
Eisleben, den 03.04.2025

Meldung des Polizeireviers Mansfeld-Südharz

Polizeiliche Kriminalstatistik des Polizeireviers Mansfeld-Südharz für das Jahr 2024

Bilanz aus der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) bezogen auf den Zuständigkeitsbereich des Polizeirevier Mansfeld-Südharz

 

Anzahl der Fälle

Im Jahr 2024 hat das Polizeirevier Mansfeld-Südharz insgesamt 8.114 Straftaten bearbeitet. Das sind 643 Fälle weniger als 2023, was einen Rückgang von 7,3 % bedeutet.

Aufklärung

Die Aufklärungsquote lag bei 54,2 %. Insgesamt konnten 4.399 Straftaten aufgeklärt werden. Im Jahr 2023 lag die Quote bei 56,5 % mit 4.945 aufgeklärten Fällen.

Tatverdächtige Personen

Zu den 4.399 geklärten Straftaten wurden insgesamt 3.184 Tatverdächtige ermittelt. Unter diesen waren 393 Nichtdeutsche. Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen lag demnach bei 12,3% (2023:12,7%).

Die Anzahl der Jungtatverdächtigen betrug 684. Diese Zahl umfasst alle ermittelten Tatverdächtigen unter 21 Jahren. Das bedeutet im Vergleich zu 2023 einen Rückgang von 5,1% (2023: 721).

Es wurden insgesamt 191 Kinder, 306 Jugendliche und 187 Heranwachsende als Tatverdächtige erfasst.

 

Betrachtung ausgewählter Deliktbereiche

Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung

Mit 185 erfassten Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung wurden im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr 16 Fälle mehr registriert. Der Anteil an der Gesamtkriminalität beträgt 2,3 %.

Rohheitsdelikte / Straftaten gegen die persönliche Freiheit

In dieser Straftatengruppe werden u.a. Raubdelikte, Körperverletzungen, Bedrohungen, aber auch Nachstellungen und Taten gegen die persönliche Freiheit erfasst. Insgesamt wurden im 2024 1.602 Delikte bearbeitet. Damit registrierte die Polizei 105 Straftaten weniger als im Jahr 2023 (-6,2 %).

Es wurde in diesem Deliktsfeld eine Aufklärungsquote von 90,0 % erzielt.

In der Einzelbetrachtung der Körperverletzungen wurden 685 Fälle erfasst und somit 42 weniger als im Jahr 2023.

Bei den Bedrohungen wurde eine marginale Zunahme von 459 Fällen 2023 auf 462 Fälle festgestellt.

 

Bei der Gewaltkriminalität ist ein deutlicher Rückgang feststellbar. Dazu zählt die PKS in Summe Delikte wie Vergewaltigung, sexuelle Nötigung, Raub, räuberische Erpressung, Körperverletzung mit Todesfolge und gefährliche und schwere Körperverletzung. Im Jahr 2024 wurden 248 Fälle erfasst (2023: 322). Die Aufklärungsquote lag 2024 bei 85,5 %.

Die sogenannte Straßenkriminalität bezeichnet Straftaten im öffentlichen Raum und ist Ausdruck der Sicherheit auf Straßen, Wegen und Plätzen. Es wurden 987 Straftaten im Jahr 2024 erfasst. Das bedeutet einen Rückgang um -11,1 % (2023: 1110).

 

Häusliche Gewalt

Im Zuständigkeitsbereich wurden 454 Fälle als „Häusliche Gewalt“ klassifiziert (2023: 414). Das beinhaltet Fälle von Partnerschaftsgewalt und von familiärer Gewalt. Von den 368 erfassten Tatverdächtigen sind 288 männlich und 80 weilblich. Insgesamt wurden 454 Opfer erfasst, wovon 315 von partnerschaftlicher Gewalt und 139 von familiärer Gewalt betroffen waren.

 

Diebstahlsdelikte

Mit 29,7% stellen die Diebstahlsdelikte den größten Anteil an der Gesamtkriminalität im Landkreis dar. Im Jahr 2024 wurden insgesamt 2.408 Fälle gezählt (156 mehr als 2023). Es konnten 660 Fälle aufgeklärt werden, was einer Quote von 27,4% beträgt.

Im Bereich des einfachen Diebstahls sind die Zahlen um 130 Fälle rückläufig (2023:1388). Ein deutlicher Anstieg um 286 Delikte ist bei den Fällen des besonders schweren Diebstahls zu verzeichnen. Dies entspricht 1150 Fälle im Jahr 2024.

Fallentwicklungen im Vergleich zu 2023 aus dem Bereich des besonders schweren Diebstahls:

Als besonders sensibler Bereich für die Betroffenen gilt der Wohnungseinbruchsdiebstahl. Wie bereits im Vorjahr registrierte das Polizeirevier Mansfeld-Südharz auch im Jahr 2024 einen Rückgang der Delikte.

Im Zuständigkeitsbereich erfasste die Polizei 67 Fälle, das sind 9 Fälle weniger als 2023.

Von den registrierten 67 Fällen scheiterten die Täter 29 Mal bei der Tatausführung und waren somit in 43,3% der Fälle grundsätzlich nicht erfolgreich.

Ein wirksames Mittel zur Verhinderung von Einbrüchen stellen nach wie vor mechanische Sicherheitsvorrichtungen dar. Die Polizeiliche Beratungsstelle bietet hierfür objektive, neutrale und gebührenfreie Beratungsangebote an. Unter anderem führen Mitarbeiter Schwachstellenanalysen bei Ein- und Mehrfamilienhäusern sowie bei kommunalen, privaten und gewerblichen Objekten durch. Die Beratung umfasst den kompletten Einbruchsschutz und bietet sich zudem für die Planungsphase bei Neubauten an. Auch zum Schutz von Wertbehältnissen, Fahrzeugen und Fahrrädern beraten wir Sie gern.

Die Beratungsstelle der Polizei im Landkreis Mansfeld-Südharz befindet sich seit dem Februar 2024 in Hettstedt, Schützenplatz 1. Termine können vereinbarte werden unter der

E-Mail: beratungsstelle.prev-msh@polizei.sachsen-anhalt.de

oder telefonisch unter 03476/856-321.

 

Vermögens-und Fälschungsdelikte

Nachdem in den Vorjahren bei dieser Deliktgruppe in der Gesamtbetrachtung überwiegend Anstiege registriert wurden, weist die PKS für das letzte Jahr insgesamt 1.464 Fälle aus (2023: 1.949, -24,9%). In diesem Bereich lag die Aufklärungsquote bei 41,1 % (601 Fälle). Der Anteil an der Gesamtkriminalität betrug 18,0 %.

Im Bereich des Waren- und Kreditbetrugs wurden 2024 insgesamt 411 Fälle erfasst.

 

Tatmittel „Internet“

Im Jahr 2024 wurde bei 1.106 Straftaten das Internet als Tatmittel genutzt. Von den 1.106 Straftaten fallen 654 Fälle in den Deliktsbereich des Betrugs, was 59,1 % der Straftaten im Internet ausmacht. Insgesamt wurden 82 Nötigungen oder Bedrohungen über das Internet erfasst.

Insgesamt fallen 230 Fälle auf den Bereich Cybercrime (2023: 338). Die Aufklärung ist in diesem Bereich eine große Herausforderung an die Ermittlerinnen und Ermittler. Die Aufklärungsquote konnte auf 18,7 % gesteigert werden (2023: 16,3 %).

 

Sonstige Straftatbestände

Unter den „Sonstigen Straftatbeständen“ werden in der PKS Deliktgruppen, wie beispielsweise Sachbeschädigung, Widerstand gegen die Vollstreckungsbeamte, Hausfriedensbruch oder die ehrverletzenden Delikte erfasst.

Im Jahr 2024 wurden dazu 1.984 Fälle registriert. Dies stellt einen Rückgang um 132 Delikte zu 2023 dar. Der Anteil an der Gesamtkriminalität beträgt 24,5 %.

Nachfolgend sollen ausgewählte Straftatbestände betrachtet werden:

Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte

Bei diesem Delikt wurden im Jahr 2024 insgesamt 31 Fälle im Zuständigkeitsbereich gezählt. Das sind 10 Fälle weniger als im Vorjahr, somit ein Rückgang um 24,4 %.

Sachbeschädigung durch Graffiti / Vandalismus

Im Jahr 2024 erfasste das Polizeirevier Mansfeld-Südharz 831 Sachbeschädigungen. Das sind 56 weniger als 2023. Ein Schwerpunkt bildet hierbei weiterhin die Sachbeschädigung durch Graffiti. Wenngleich 2024 insgesamt 11 Fälle weniger angezeigt wurden (2024: 117 Fälle, 2023: 128 Fälle), bleibt die Zahl hoch. Bei den Sachbeschädigungen insgesamt lag die Aufklärungsquote bei 29,7 %.

 

Rauschgiftdelikte

In diesem Bereich liegt die Zahl der erfassten Fälle bei 374. Dies bedeutet einen Rückgang um -3,1% zum Vorjahr. Dieser Rückgang könnte mit der Einführung des Konsumcannabisgesetzes zum 1. April 2024 und der damit verbundenen Teillegalisierung des Cannabis zu erklären sein.

Die Aufklärungsquote lag bei 83,4 %.

Die allgemeinen Verstöße gegen das BtMG, die sogenannten „Konsumentendelikte“, bildeten 269 erfassten Straftaten auch im Jahr 2024 in diesem Deliktsbereich den größten Anteil. In 57 Fällen wurde wegen des unerlaubten Handels mit Betäubungsmittel ermittelt, wovon 44 Taten (77,2 %) aufgeklärt werden konnten.

Während im Jahr 2023 insgesamt 130 allgemeine Verstöße mit Cannabis erfasst wurden, betrug die Zahl im Jahr 2024 nur noch 72 Fälle.

Ein Anstieg ist bei den allgemeinen Verstößen mit Metamphetaminen (z. B. Chrystal) zu verzeichnen. Im Jahr 2023 wurden 56 und im Jahr 2024 insgesamt 85 derartige Verstöße registriert.

 

Polizeiinspektion Halle (Saale) Polizeirevier Mansfeld-Südharz Friedensstraße 07 06295 Eisleben Tel: (03476) 856-311 Fax:(0345) 224 111 1610 Mail: za.prev-msh@polizei.sachsen-anhalt.de

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