Kultusminister Harms: "Sachsen-Anhalt voraussichtlich bis zum Jahresende mit allen Schulen am Netz"
Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 781/00 Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 781/00 Magdeburg, den 12. Dezember 2000 Kultusminister Harms: "Sachsen-Anhalt voraussichtlich bis zum Jahresende mit allen Schulen am Netz" Kultusminister Dr. Gerd Harms hat heute das Kabinett über den Fortgang der Ausstattungs- und Fortbildungsinitiativen im Bereich der neuen Medien informiert. Sowohl bei der Ausstattung von Schulen als auch in Hinblick auf eine verstärkte Weiterbildung der Lehrerinnen und Lehrer sei man im letzten halben Jahr einen entscheidenden Schritt vorangekommen, sagte der Minister. Harms begrüßte besonders das Engagement privater Firmen, durch das die Bildungseinrichtungen in Sachsen-Anhalt ganz wesentlich in ihrem Bemühen unterstützt werden, den Anschluss an hochmoderne Technologien und Kommunikationsstrukturen zu gewinnen. Harms: "Unser Ziel ist die alltägliche, kompetente Nutzung der Neuen Medien in allen Bildungsbereichen. Hierbei reicht es nicht, wenn Schülerinnen und Schüler z.B. einmal in der Woche ein Computerkabinett aufsuchen. Ziel muss die vernetzte Arbeitsstation im Klassenzimmer und im Lehrerzimmer sein und die selbstverständliche Einbindung neuer Technologien in den Unterricht." Landesinitiative Multimedia@LSA Das Projekt 2 der Landesinitiative Multimedia@LSA sah die Einrichtung von neun Medienkompetenzzentren an den Standorten der Staatlichen Schulämter vor. Die Ausstattung dieser Medienkompetenzzentren ist in der Zwischenzeit abgeschlossen. Wie Harms in diesem Zusammenhang berichtete, ist die Nachfrage nach den Beratungs- und Fortbildungsangeboten dieser Zentren sehr groß, was für die Richtigkeit der Projektidee spricht. Bundesinitiative "Schulen ans Netz"/ Initiativen mit der Deutschen Telekom AG In Rahmen der Fördermaßnahme T@School der Deutschen Telekom AG konnten sich bundesweit alle Schulen über den Verein "Schulen ans Netz" e.V. um die Errichtung eines kostenlosen Internetzugangs bewerben. Die Kundenniederlassung Magdeburg der Deutschen Telekom AG und das Kultusministerium haben der Installation dieser Anschlüsse besondere Priorität eingeräumt, so dass bereits bis Ende November 2000 ca. 94 Prozent der allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen über einen kostenlosen Internetanschluss verfügen. Bis Ende des Jahres werden nach derzeitigem Stand voraussichtlich alle Schulen in Sachsen-Anhalt am Netz sein. Zur Unterstützung solcher Schulen, die noch nicht über eine geeignete PC-Ausstattung verfügen, um den Internet-Anschluss nutzen zu können, stattet die Deutsche Telekom AG 164 Schulen in Sachsen-Anhalt innerhalb des Programms T@Class mit Medienecken aus. Eine Medienecke umfasst vier internetfähige, vernetzte PC"s. Die erste Medienecke wurde am 1. November 2000 an die Maxim-Gorki-Sekundarschule in Magdeburg übergeben. Am 5. Oktober 2000 wurde am Südstadt-Gymnasium Halle im Rahmen der Ausstattungsinitiative T-Cl@ssroom ein komplettes Internetklassenzimmer übergeben - das erste dieser Art in den neuen Bundesländern. Als zweite Schule in Sachsen-Anhalt wird die Berufsbildende Schule I der Stadt Dessau ein Internetklassenzimmer erhalten. Gemeinsame Telematik-Bildungsprojekte des Kultusministeriums und der Kundenniederlassung Magdeburg/Halle der Deutschen Telekom AG Mit Unterzeichnung der Rahmenvereinbarung "Letter of Intent - Telematik-Bildungsprojekte in Sachsen-Anhalt" am 27. September 2000 besiegelten das Kultusministerium und die Kundenniederlassung Magdeburg/Halle der Deutschen Telekom AG eine verstärkte Kooperation im Bildungsbereich. Es wurden zunächst sieben gemeinsame Pilotprojekte zur Internetnutzung an den Schulen festgeschrieben. Das Projekt Nr. 1 (Info-Point im Lehrerzimmer) wird in den Landkreisen Bördekreis und Weißenfels realisiert. Hier trägt das Land 75 Prozent der Ausstattungskosten, d. h. für den Bördekreis 219.240 DM, für Weißenfels 187.920 DM. Im Rahmen dieses Projektes sollen Internet-Dienste als alltägliches Kommunikations- und Informationsmedium in den Lehrerzimmern aller Schulen der Landkreise Bördekreis und Weißenfels etabliert werden. Alle Lehrerinnen und Lehrer erhalten eine spezifische e-mail-Adresse: vorname.nachname@teacher-net.de . Das Projekt steht kurz vor seinem Abschluss. Für Projekt Nr. 2 (Vernetzte Klassenzimmer an vier Projektschulen der Stadt Halle) übernimmt das Land mit 105.000 DM ebenfalls 75 Prozent der Ausstattungskosten. Ziel des Projektes ist die unmittelbare Nutzung der Online-Angebote im Unterricht und zwar unabhängig von PC-Kabinetten. Fächerübergreifende Projektarbeiten sind ebenso möglich wie Arbeiten an der Schülerzeitung oder der Schulhomepage. Auch dieses Projekt steht kurz vor dem Abschluss. Projekt Nr. 3 (Redesign des Landesbildungsservers). Die Neuentwicklung des Landesbildunsgservers wurde inzwischen abgeschlossen. Im Rahmen der gemeinsamen Initiative "Multimedia @LSA" des Landes Sachsen-Anhalt und der Deutschen Telekom AG erhielt der Landesbildungsserver nach nunmehr dreijähriger Betriebserfahrung eine technisch völlig neu entwickelte Serverstruktur und eine darauf abgestimmte graphisch neu gestaltete Nutzeroberfläche. Damit verfügt Sachsen-Anhalt über einen der modernsten Bildungsserver in Deutschland. Ziel des Projektes ist es, mit dem Landesbildungsserver einen effektiveren Beitrag im schulischen und außerschulischen Bildungsbereich zu leisten und bildungsrelevante Angebote für die Lehrkräfte, die Schülerinnen und Schüler, die Eltern sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung zu stellen. Für Projekt Nr. 4: (Magdeburger Schulen online) konnte bereits am 11. Juli 2000 bekannt gegeben werden, dass alle 110 Magdeburger Schulen über einen kostenlosen Internet-Zugang auf der Basis von T@School-ISDN-Anschlüssen verfügen. Derzeit läuft die notwendige Modernisierung und Erweiterung der Hardware-Ausstattung der Schulen. Auch hier trägt das Land 75% der Ausstattungskosten, das sind ca. 600.000 DM. Das Projekt Nr. 5 (Hallenser und Dessauer Schulen online) sieht analog zu Projekt 4 in Halle und Dessau vor, dass alle Schulen im Rahmen der Telekom-Initiative: T@School kostenlose Internet-Zugänge erhalten. Die Projekte 6 und 7 (Distance learning und Unsichtbares Schulnetz) befinden sich in der Vorbereitungsphase. Gegenstand dieser Projekte werden die Nutzung des Internets für die Lehrerfortbildung und die Erprobung drahtloser Schulvernetzungen sein. Initiativen/ Projekte des Landes mit weiteren Unternehmen Die gemeinsame Lehrerfortbildungsinitiative des Landes und der Intel Deutschland GmbH "Intel - Lehren für die Zukunft" ist inzwischen angelaufen. Die Ausbildung von 38 Multiplikatoren ist abgeschlossen. In regionalen Kursen werden die Multiplikatoren bis zum Jahre 2003 ca. 4.500 Lehrerinnen und Lehrern das erforderliche mediendidaktische und technologische Know how vermitteln, um die Unterrichtsgestaltung durch die Nutzung neuer Medien zu optimieren und flexibler und individueller zu gestalten. Im Rahmen der Fortbildungsinitiative "Intel - Lehren für die Zukunft" werden in Kooperation zwischen der Intel Deutschland GmbH und der Microsoft GmbH Software-Pakete für die Unterrichtsgestaltung bereitgestellt. Darüber hinaus wird die Microsoft GmbH im Jahr 2001 die Anzahl der Microsoft-Partnerschulen von bisher 20 auf ca. 70 ausbauen. Eines von insgesamt fünf Projekten, die in der Rahmenvereinbarung des Landes Sachsen-Anhalt mit der Cisco-Systems GmbH vereinbart wurden, ist das Projekt "Bildungsinitiative Networking". Gegenstand des Projektes ist die Ausbildung fachlich geeigneter Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler zu Technischen Netzwerkassistenten. Die Ausbildung der Trainer soll am 1. Februar 2001 beginnen und wird für zunächst ca. 10 Schulen (8 berufsbildende Schulen und 2 Gymnasien) an der Hochschule Harz in Wernigerode durchgeführt. Die von der Firma Hewlett Packard Deutschland GmbH im Rahmen der bundesweiten Initiative D 21 vorgesehene Ausstattung und vollständige Vernetzung des Martin-Luther-Gymnasiums Wittenberg wurde am 27. November 2000 realisiert. Zukunfts-Investitionsprogramm für Berufliche Schulen Die Bundesregierung hat beschlossen, mit Hilfe der Zinserlöse aus der UMTS-Lizenzversteigerung ein Zukunfts-Investitionsprogramm für Berufliche Schulen (ZIBSf) aufzulegen. Hierzu soll eine Bund-Länder-Verwaltungsvereinbarung abgeschlossen werden. Die Finanzhilfen des Bundes belaufen sich in den Jahren 2001 und 2002 auf insgesamt 255 Mio. DM. Auf Sachsen-Anhalt entfallen davon insgesamt 9,006 Mio. DM. Die Umsetzung dieses Programms wird derzeit im Kultusministerium erarbeitet. Fortgang der Fortbildungsinitiativen Bis zum Beginn des Schuljahres 2000/2001 wurden an mindestens 400 Schulen des Landes schulinterne PC- bzw. Internet-Grundkurse durchgeführt. Auf diesen Grundkursen basieren die Aufbaukurse im Rahmen der Fortbildungsinitiative des Landes und der Intel-Deutschland GmbH. Seit November 2000 wurden regional 25 IT-Aufbaukurse eingerichtet, an denen 250 Lehrkräfte teilnehmen. Ca. 450 Fachmoderatorinnen, -moderatoren, Fachbetreuerinnen und Fachbetreuer haben inzwischen in ca. 25 überwiegend mehrtägigen Kursen des LISA ein fachdidaktisches Grundwissen zum Einsatz neuer Medien im Unterricht erworben. Im aktuellen Kursprogramm 2000/2001 sind 12 Kurse für Fachmoderatoren und 20 Kurse für weitere Teilnehmerkreise vorgesehen. Für Dezernentinnen und Dezernenten der Staatlichen Schulämter und Schulleiterinnen und Schulleiter der allgemeinbildenden Schulen wurden bisher acht IT-Kurse angeboten, die von über 100 Teilnehmenden genutzt wurden. Das Angebot für berufsbildende Schulen beinhaltet u.a. auch die Nutzung berufsspezifischer Hard- und Software. In einer auf das Curriculum "Moderne Medienwelten" bezogenen Weiterbildungsmaßnahme im Umfang von 200 Stunden haben seit 1998 rund 130 Lehrerinnen und Lehrer eine Unterrichtserlaubnis für den Wahlpflichtkurs "Moderne Medienwelten" erhalten. Einbeziehung der Ziele der Chancengleichheit von Frauen und Männern / Mädchen und Jungen Der Landtag von Sachsen-Anhalt hat in seinem Beschluss "Konzept Chancengleichheit von Mädchen und Jungen in der Schule" u.a. beschlossen, dass Aspekte einer systematischen Einbeziehung der Ziele der Chancengleichheit von Frauen und Männern in sämtlichen Politikbereichen (gender mainstreaming) Berücksichtigung finden. Die dargestellten Ausstattungs- und Fortbildungsinitiativen tragen an den Schulen dazu bei, die Schülerinnen und Schüler auf die Anforderungen der Informationsgesellschaft vorzubereiten und geeignete Voraussetzungen für die Erweiterung des Berufswahlspektrums beider Geschlechter jenseits rollentypischer Zuordnungen zu schaffen. Insbesondere Mädchen werden bereits im Kindes- und Jugendalter an die neuen Informations- und Kommunikationstechniken herangeführt. Hierdurch ist eine positive Veränderung im Berufswahlverhalten hinsichtlich der gegenwärtigen Unterrepräsentanz von Frauen in naturwissenschaftlichen Studiengängen bzw. technischen Berufen zu erwarten. Impressum: Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Domplatz 4 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-6666 Fax: (0391) 567-6667 Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de
Impressum:
Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt
Pressestelle
Hegelstraße 42
39104 Magdeburg
Tel: (0391) 567-6666
Fax: (0391) 567-6667
Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de