Kultusminister Olbertz: Freude, Stolz und Sorge über Quedlinburgs reiche Kultur / Schülerrückgang wirkt sich deutlich aus
Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 519/03 Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 519/03 Magdeburg, den 28. Oktober 2003 Kultusminister Olbertz: Freude, Stolz und Sorge über Quedlinburgs reiche Kultur / Schülerrückgang wirkt sich deutlich aus Im Rahmen der heutigen auswärtigen Kabinettssitzung in Quedlinburg gab Kultusminister Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz zu Schwerpunkten der Kulturförderung und zur Entwicklung der Schulstandorte im Landkreis Quedlinburg folgende Erklärung ab: ¿Insgesamt wurden für Kunst und Kultur im Haushaltsjahr 2003 Landesmittel in Höhe von knapp 4,5 Mio. ¿ bewilligt. Als Teil des UNESCO-Weltkulturerbes ist die Stadt Quedlinburg mit ihren 1200 Fachwerkhäusern, dem Schlossberg und der Stiftskirche St. Servatius sowie dem Domschatz inzwischen ein Begriff. Der historisch bebaute Stadtkern, der sich auf mehr als 80 ha erstreckt, gehört zu den größten Flächendenkmalen Deutschlands. Daneben verfügen Stadt und Landkreis über weitere bemerkenswerte Kultureinrichtungen. Das Nordharzer Städtebundtheater ist inzwischen fest im Tourismuskonzept der Region verankert. Das Hüttenmuseum in Thale gilt als eines der bedeutendsten technikgeschichtlichen Museen Deutschlands. Auf Initiative der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, des Bauministeriums und des Kultusministeriums wurde der Verein ¿Deutsches Fachwerkzentrum e.V.¿ gegründet. Das Zentrum führt mit den Internationalen Jugendgemeinschaftsdiensten das ¿freiwillige soziale Jahr in der Denkmalpflege¿ durch. Die Konzertreihe ¿Quedlinburger Musiksommer¿ ist seit 1981 eine feste Größe in der Welterbestadt. Eines der Sorgenkinder in der Region ist die Lyonel-Feininger-Galerie Quedlinburg, die den geschlossensten Bestand an graphischen Arbeiten Feiningers beherbergt. Der Weltgeltung der Galerie Rechnung tragend wurde sie seit 1993 mit insgesamt 971.500 ¿ an Fördermitteln des Bundes und des Landes ausgebaut. Aufgrund seiner schwierigen Finanzlage hat der Landkreis Quedlinburg die Schließung der Einrichtung ab 2004 erwogen. Um dies abzuwenden, entwickeln zur Zeit Vertreter des Landkreises, des Landes und der Stiftung Moritzburg in Halle ein tragfähiges Konzept für den Erhalt der Galerie. Große Sorgen bereitet mir auch die Stützmauerproblematik am Stiftsberg in Quedlinburg. Teile des Stiftsberges sind kürzlich abgerutscht. Auch hier arbeitet die Landesregierung - insbesondere das Ministerium für Bau und Verkehr - an einem schnellen und wirksamen Hilfskonzept. Im Schuljahr 2003/04 gibt es im Landkreis Quedlinburg 21 staatliche Grundschulen und eine Grundschule in freier Trägerschaft, 12 Sekundarschulen, fünf Gymnasien, drei Schulen für Lernbehinderte und eine freie Schule für Geistigbehinderte. Der dramatische Schülerrückgang in der Stadt und im Landkreis Quedlinburg ist deutlich spürbar. Es ist mir bewusst, wie schwierig und zum Teil auch schmerzlich die hier zu treffenden Entscheidungen sind. Aber wir haben jetzt die Chance und die Pflicht, die Weichen für ein stabiles Schulnetz im Land zu stellen, das bei künftig annähernd gleichen Schülerzahlen auch von Dauer sein wird. Eine Verzögerung dieses Umbaus wird die damit zusammen hängenden Probleme und Konflikte nur verlängern und über weitere Jahre erhebliche Unsicherheit erzeugen. Ein wichtiges Kriterium der Schulentwicklungsplanung ist auch eine verlässliche Unterrichtsversorgung, die eine bestimmte Schulgröße voraussetzt. Für die Ausbildungsbetriebe der Region sind die Berufsbildenden Schulen des Landkreises Quedlinburg an den Standorten Quedlinburg, Ballenstedt und Thale ein zuverlässiger und leistungsfähiger Partner. In der Stadt Quedlinburg werden insgesamt 1335 Schülerinnen und Schüler in verschiedenen Berufsfeldern unterrichtet. Die Berufsschule in Thale besuchen 438 Auszubildende, die Außenstelle in Ballenstedt 370 Schülerinnen und Schüler. Da in der Stadt Quedlinburg die Berufsbildenden Schulen auf drei Standorte verteilt sind, plant der Landkreis eine Schulbaumaßnahme, die zur Konzentration der beruflichen Bildung in der Stadt Quedlinburg führen soll.¿ Impressum: Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Domplatz 4 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-6666 Fax: (0391) 567-6667 Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de
Impressum:
Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt
Pressestelle
Hegelstraße 42
39104 Magdeburg
Tel: (0391) 567-6666
Fax: (0391) 567-6667
Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de