Bericht zur Arbeitsmarksituation: 6.000 neue Arbeitsplätze in der Industrie, Strukturwandel aber noch nicht abgeschlossen
Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 534/04 Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 534/04 Magdeburg, den 14. Dezember 2004 Bericht zur Arbeitsmarksituation: 6.000 neue Arbeitsplätze in der Industrie, Strukturwandel aber noch nicht abgeschlossen Seit Amtsantritt der Landesregierung hat sich die Zahl der Arbeitsplätze in der Industrie Sachsen-Anhalts (Verarbeitendes Gewerbe/Bergbau) um fast 6.000 erhöht. Allerdings ist der Wandel in der Beschäftigungsstruktur nach wie vor nicht abgeschlossen. Vor allem im Bauwesen und im öffentlichen Dienst findet weiterhin ein starker Arbeitsplatzabbau statt, der die positive Entwicklung in anderen Bereichen verdeckt. Das geht aus einer Unterrichtung der Landesregierung über die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt seit Beginn der Legislaturperiode hervor, die das Ministerium für Wirtschaft und Arbeit heute dem Kabinett vorlegte. Bei der Arbeitsplatzdichte, also beim prozentualen Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten an der Bevölkerung zwischen 15 und 64 Jahren, liegt Sachsen-Anhalt mit 44,1 Prozent zwar noch im letzten Drittel, aber bereits gleichauf mit westdeutschen Bundesländern wie Rheinland-Pfalz (44,4), Schleswig-Holstein (43,1) und Niedersachsen (45,7). Staatssekretär Reiner Haseloff verwies darauf, dass es der Landesregierung seit ihrem Amtsantritt, also seit Mai 2002, gelungen sei, das Arbeitsplatzdefizit um zwei Prozent zu senken. Die Arbeitslosenquote Sachsen-Anhalts erklärt sich nicht nur aus dem Arbeitsplatzdefizit, sondern auch aus der hohen Erwerbsneigung vor allem der Frauen. Gemessen am Bundesdurchschnitt, sind in Sachsen-Anhalt ca. 68.000 Frauen mehr in Arbeit oder auf Arbeitsuche. Die Erwerbsquote der Männer zwischen 15 und 65 Jahren liegt in Sachsen-Anhalt bei 79 Prozent (alte Bundesländer 80 Prozent), bei den Frauen bei 73 Prozent (alte Bundesländer 65 Prozent). Zwischen Jahresmitte 2002 und 2004 ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Arbeitsort Sachsen-Anhalt um 35.000 Personen oder 4,5 Prozent zurückgegangen. Etwa ein Drittel des Rückgangs ist auf weniger ABM- und SAM-Stellen zurückzuführen. In den einzelnen Wirtschaftszweigen gab es ganz unterschiedliche Entwicklungen. Besonders stark war der Arbeitsplatzrückgang im Baugewerbe (minus 14,3 Prozent) sowie im Handel (-5,8), in der Gastronomie (-5,3) sowie bei Banken und Versicherungen (-5,0). Arbeitsplatzzuwächse gab es dagegen in Land und Forst (+0,4), bei der Energie- und Wasserversorgung (+0,1), im Wohnungswesen (+1,5), im Gesundheits- und Sozialwesen (+0,8) sowie im Verarbeitenden Gewerbe (+0,4). In der Industrie (Bergbau und Verarbeitendes Gewerbe) konnte der Arbeitsplatzabbau Mitte 2003 gestoppt werden. Hier gibt es inzwischen fast 6.000 Arbeitsplätze mehr als zu Beginn der Legislaturperiode, also seit dem Frühjahr 2002. Wie aus dem Bericht des Arbeitsministeriums weiter hervorgeht, pendeln ca. 127.000 Einwohner zur Arbeit in andere Bundesländer. Dagegen ¿importiert¿ das Land ca. 44.700 Arbeitskräfte aus anderen Bundesländern (Stand Mitte 2003). Mit einem Pendlersaldo von 9,5 Prozent (Anteil an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten) liegt Sachsen-Anhalt annähernd gleichauf mit Mecklenburg-Vorpommern (8,3) und Thüringen (10,3). In Brandenburg beträgt der Pendlersaldo 14,4 Prozent, in Sachsen dagegen nur 3,5 Prozent. Bemerkenswert ist der Anstieg der geringfügig Beschäftigten von 111.100 (Jahresmitte 2003) auf 128.800 (Jahresmitte 2004). Die ab April 2003 gültigen neuen rechtlichen Rahmenbedingungen für die so genannten Mini-Jobs bis 400 Euro im Monat haben also durchaus Wirkung gezeigt. Damit dürfte sich auch die finanzielle Situation vieler Arbeitsloser verbessert haben, da Nebenverdienste bis zu 165 Euro nicht auf das Arbeitslosengeld angerechnet werden. Impressum: Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Domplatz 4 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-6666 Fax: (0391) 567-6667 Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de
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