Ministerpräsident Böhmer: ?Wer Freiheit will, muss Ungleichheit aushalten?
Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 634/09 Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 634/09 Magdeburg, den 26. November 2009 Ministerpräsident Böhmer: ¿Wer Freiheit will, muss Ungleichheit aushalten¿ ¿Wer Freiheit und Leistung bejaht, muss auch die Ungleichheit der Menschen akzeptieren. Menschen haben unterschiedliche Interessen und Begabungen. Der Wettbewerb fördert Vielfalt und Kreativität. Die Ergebnisse dieses Wettbewerbs können nie identisch sein. Ungleichheit gehört zur menschlichen Natur und zu jeder offenen Gesellschaft. Freiheit bedeutet, die Kultur des Unterschieds zu respektieren. Wer Freiheit will, muss die Ungleichheit aushalten. Je gleicher eine Gesellschaft ist, desto unfreier ist sie.¿ Das sagte Ministerpräsident Prof. Dr. Wolfgang Böhmer heute in der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen. Dort hielt er die 2. ¿Hohenschönhauser Rede¿. Böhmer sprach über das Thema ¿Totgesagte leben länger? Die kommunistische Ideologie als Herausforderung für Demokraten¿. Für Böhmer besteht ¿die Herausforderung für die Demokratie nicht in einer Neuauflage kommunistischer Regime. Die Menschen sehnen sich nicht zurück nach den Verhältnissen im real existierenden Sozialismus. Das alternative Modell einer Zentralverwaltungswirtschaft hat sich in der Praxis als völlig untauglich erwiesen. Niemand kann über das Wissen verfügen, das notwendig ist, um eine moderne Wirtschaft durch Vorausplanung zu lenken. Das ist eine Anmaßung von Wissen. Allerdings wird die wirtschaftliche Globalisierung von vielen Menschen als Bedrohung empfunden. Es gibt eine weit verbreitete Sehnsucht nach mehr Gleichheit, und der Kapitalismus steht unter einem großen Rechtfertigungsdruck.¿ Böhmer: ¿Wenn heute Manager das 500fache eines Arbeitnehmers verdienen, dann tangiert das die Akzeptanz des marktwirtschaftlichen Systems und den sozialen Konsens. Politische und wirtschaftliche Freiheit können ohne moralische Grundlagen und Überzeugungen keinen Bestand haben. Freiheit braucht neben einer materiellen auch eine sozialethische Begründung. Freiheit verpflichtet. Es gibt keine Freiheit ohne Verantwortung, aber auch keine Verantwortung ohne Freiheit. Der Kapitalismus darf nicht auf Menschlichkeit, Solidarität und Gerechtigkeit verzichten.¿ Impressum: Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Hegelstraße 42 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-6666 Fax: (0391) 567-6667 Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de
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