Sachsen-Anhalt-Monitor blickt auf 25 Jahre friedliche Revolution
800x600 Ministerpräsident Reiner Haseloff und Kultusminister Stephan Dorgerloh stellten Ergebnisse vor Der Rückblick auf 25 Jahre friedliche Revolution bildet einen Schwerpunkt des aktuellen Sachsen-Anhalt-Monitors 2014, der heute offiziell vorgestellt worden ist. ?In diesem Jahr wollten wir den Sachsen-Anhalt-Monitor insbesondere auch nutzen, um zu erfragen, welche Bilanz die Bürgerinnen und Bürger 25 Jahre nach der friedlichen Revolution ziehen. Das Ergebnis zeigt, dass dem geeinten Deutschland eindeutig eine stärkere Wirtschaftsleistung, ein höherer Lebensstandard, persönliche Freiheit und Aufstiegschancen zugerechnet werden?, betonten Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff und Kultusminister Stephan Dorgerloh bei der Vorstellung des fünften Sachsen-Anhalt-Monitors. Wie in den vergangenen Jahren hatte das Zentrum für Sozialforschung Halle e. V. an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg unter der Leitung von Prof. Dr. Everhard Holtmann die Befragung vorgenommen. Insgesamt überwiegen demnach für eine klare Mehrheit die Vorteile der friedlichen Revolution und der deutschen Vereinigung gegenüber den Nachteilen ? und zwar sowohl für Ostdeutschland insgesamt als auch persönlich. Verglichen mit 2009 hat sich diese schon damals überwiegend positive Grundstimmung nochmals verstärkt. Als eine wichtige Erkenntnis des Sachsen-Anhalt-Monitors bezeichnete es der Ministerpräsident, dass das Vertrauen in die Lösungskompetenz der Politik gestiegen ist. Hier wirke sich auch die positive Bilanz der Regierungsleistung auf das Vertrauen in die politischen Institutionen und Akteure aus. Erfreulich ist aus Sicht von Kultusminister Stephan Dorgerloh ferner, dass sich die Zustimmung zur Idee der Demokratie im Land auf hohem Niveau als stabil erweist. Dagegen wertete er es als Problemanzeige, dass das Bewusstsein der Menschen für die eigene politische Kompetenz, also das Zutrauen in die Fähigkeit, sich selbst in politische Prozesse einzumischen und seine eigenen Interessen wahrzunehmen, zurückgegangen ist. ?Damit können wir uns 25 Jahre nach der friedlichen Revolution nicht abfinden, und hier sehe ich eine wesentliche Herausforderung für die politische Bildung. Nur eine Demokratie, in die sich Menschen auf allen Ebenen aktiv einbringen, ist eine starke und auf Dauer lebensfähige Demokratie?, so der Kultusminister. Die Verbundenheit mit dem Land Sachsen-Anhalt ist im Vergleich zu 2012 zwar zurückgegangen. Aber auch jetzt bekunden immer noch 71 Prozent eine starke bis sehr starke Bindung an das Land. Das ist etwas mehr als im Jahr 2009. Aktuell fühlen sich 19 Prozent der Bevölkerung sehr stark mit Sachsen-Anhalt verbunden. Das sind 10 Prozentpunkte weniger als 2012. Stark mit dem Land verbunden fühlt sich inzwischen aber mehr als jeder zweite. Das stärkste Verbundenheitsgefühl bringen die Bürger Sachsen-Anhalts ihrem Wohnort, Ostdeutschland und einer der fünf Regionen des Landes entgegen. Das Verbundenheitsgefühl gegenüber Gesamtdeutschland ist gleich stark ausgeprägt wie jenes zu Sachsen-Anhalt. Deutlich geringer fällt die Affinität zu Europa aus. Zufrieden zeigte sich der Ministerpräsident zudem, dass sich das Urteil der Bürgerinnen und Bürger über die wirtschaftliche Lage Sachsen-Anhalts seit 2009 kontinuierlich verbessert hat. 54 Prozent der Befragten beurteilen sie gegenwärtig neutral, 27 Prozent stellen ihr ein positives Zeugnis aus und lediglich 17 Prozent beurteilen sie negativ. ?Besonders freut mich, dass die positive wirtschaftliche Entwicklung der letzten Jahre auch bei den Menschen ankommt. Zwei Drittel der Sachsen-Anhalter sehen die eigene wirtschaftliche Lage positiv?, so Haseloff. Erstmals wurden in diesem Jahr Einstellungen zur Zuwanderung und zum Thema Willkommenskultur abgefragt. Dabei bietet sich ein widersprüchliches Bild: Eine überwältigende Mehrheit der Befragten ist dafür, Flüchtlinge aufzunehmen; eine sehr deutliche Mehrheit hält Zuwanderung für ein taugliches Mittel gegen Fachkräftemangel. Gleichzeitig ist eine klare Mehrheit für eine Begrenzung der Zuwanderung. Ausländerfeindlichkeit und Antisemitismus gehen weiterhin leicht zurück. ?Dass es dennoch keinen Anlass zur Entwarnung gibt, zeigen uns die Krawalle Tausender Rechtsextremer und Hooligans in Köln ebenso wie der jüngste Vorfall an einer Schule im eigenen Land?, betonte der Kultusminister. Als Herausforderung nannte er darüber hinaus, dass die Alternative für Deutschland (AfD) zum wahlpolitischen Sammelbecken von Rechtsextremisten zu werden drohe. Hintergrund: Der Sachsen-Anhalt-Monitor ist nach 2007, 2009, 2010 (aus Anlass von 20 Jahren Wiederbegründung des Landes Sachsen-Anhalt) und 2012 jetzt zum fünften Mal vorgelegt worden. Als Langzeitstudie, die von der Landeszentrale für politische Bildung in Auftrag gegeben wird, liefert er repräsentative Daten zu den Einstellungen der Bewohnerinnen und Bewohner zu Fragen von Landesidentität, Wirtschaftsentwicklung und Staatsordnung. Die Befragung bietet auf diese Weise Daten, die langfristige gesellschaftliche Entwicklungen abbilden und Erfolge der Landesentwicklung ebenso wie Probleme und Defizite identifizierbar machen. Das ist insbesondere auch eine wichtige Grundlage für die Fortentwicklung von Inhalten und Methoden der politischen Bildung. 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