Grußwort von Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff beim Ehrenamtsempfang anlässlich des Besuches von Bundespräsident Steinmeier am 14. Februar 2018 in Letzlingen
Sehr geehrter Herr Bundespräsident, meine sehr verehrten Damen und Herren, ich freue mich, dass wir anlässlich des Antrittsbesuches des Herrn Bundespräsidenten in Sachsen-Anhalt hier Bürgerinnen und Bürger aus dem Norden Sachsen-Anhalts empfangen können, die sich ehrenamtlich engagieren. Unser demokratisches Gemeinwesen kann nur funktionieren, wenn sich viele Menschen freiwillig engagieren. Der ehrenamtliche Einsatz für das Gemeinwohl ist notwendig, aber keineswegs selbstverständlich. Deshalb ist der Staat, ist die Politik verpflichtet, dafür zu danken. Wir tun das bei vielerlei Anlässen über das ganze Jahr hinweg. Anfang Dezember lade ich traditionell gemeinsam mit der Landtagspräsidentin anlässlich des Internationalen Tages des Ehrenamts Ehrenamtliche aus allen Teilen des Landes in die Staatskanzlei ein. Auch die heutige Veranstaltung will ich dazu nutzen, Ihnen stellvertretend für alle Ehrenamtlichen im Land zu danken für den selbstlosen Einsatz im Dienste unseres Gemeinwesens. Inzwischen gibt es in Sachsen-Anhalt rund 685.000 Freiwillige. Ein besonderes Zeichen des Dankes sind die vom Bundespräsidenten verliehenen Bundesverdienstorden. Sie, verehrter Herr Bundespräsident, können die Orden natürlich nicht alle persönlich überreichen. Es ist für mich jedes Mal eine besondere Ehre, dies an Ihrer statt zu tun. Mehrmals im Jahr finden dazu Veranstaltungen in der Staatskanzlei statt. Die Vielfalt der Möglichkeiten ist geradezu unüberschaubar und eröffnet im Grunde jedem Menschen für die eigene Interessenlage Mitwirkungsmöglichkeiten. Mitwirkung bedeutet dabei immer auch die Chance zur Mitbestimmung. Jeder Mensch, der sich in einem der genannten Bereiche einbringt, formt diesen auch in gewisser Weise nach seinen Vorstellungen. Es ist der Landesregierung ein wichtiges Anliegen, das ehrenamtliche Engagement in Sachsen-Anhalt stetig zu fördern. Beispiel Versicherungsschutz: Die Freiwilligen sind über das Land seit Beginn dieses Jahres nun lückenlos unfall- und haftpflichtversichert. Der Versicherungsschutz gilt jetzt erstmals auch für diejenigen Ehrenamtlichen, die sich außerhalb größerer Vereine und Organisationen bzw. Kommunen engagieren. Wir wollen die Rahmenbedingungen des Ehrenamtes immer weiter verbessern und vor allem eine Kultur der Freiwilligkeit schaffen, in der alle Bürgerinnen und Bürger sich aufgerufen fühlen, ihre jeweils eigenen Möglichkeiten zu nutzen. Darüber hinaus wird das ehrenamtliche Engagement in unserem Land durch zahlreiche Preise und Wettbewerbe gefördert. Sie sind besonders geeignet, um die Motivation und den Ideenreichtum zu entwickeln, die für gelungene Mitarbeit in allen Bereichen unverzichtbar sind. Schon für junge Menschen gibt es viele Möglichkeiten, um sich auszuprobieren, Erfahrungen zu sammeln und Gutes zu tun. Es kann jedem nur empfohlen werden, dies alles auch tatsächlich zu nutzen. Das große ehrenamtliche Engagement spricht auch für die Identifikation mit Land und Region. Umgekehrt steigert das Engagement die Lebensqualität aller Bürgerinnen und Bürger. Unser Land hat sich seit der Wiedervereinigung dynamisch entwickelt. Das betrifft nicht zuletzt die Modernisierung der Wirtschaft. Hatten wir vor 15 Jahren noch Massenarbeitslosigkeit, ist heute perspektivisch Vollbeschäftigung möglich. Die Löhne sind deutlich gestiegen. Diese Entwicklung wird anhalten, da bin ich sicher. Die Unternehmen müssen im Wettbewerb um Fachkräfte attraktive Arbeitsbedingungen anbieten und gute Löhne zahlen. Kulturell spielt Sachsen-Anhalt in der Champions-League mit. Vier UNESCO-Welterbestätten sind für ein so kleines Land außergewöhnlich. Das vergangene Jahr stand landesweit und besonders in den Lutherstädten ganz im Zeichen des 500. Reformationsjubiläums. Der Blick einer weltweiten Öffentlichkeit war in einer nie da gewesenen Weise auf Sachsen-Anhalt gerichtet. Wir haben ein gutes Bild abgegeben und den Besuchern Appetit gemacht, wiederzukommen und weitere kulturelle Schätze unseres Landes zu erkunden. Dass das Jubiläum ein Erfolg werden konnte, lag auch an den vielen ehrenamtlichen Helfern, die sich im und für das Lutherjahr engagiert haben. 2019 folgt dann wieder ein Highlight mit globaler Ausstrahlung: das 100. Jubiläum des Bauhauses, das seine Blütezeit in Dessau erlebt hat. Ich bin sicher, auch das wird ein Erfolg. Sachsen-Anhalt wird sich kommenden Jahrzehnten vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung deutlich verändern. Alle Lebensbereiche werden davon betroffen sein oder sind es längst. Zur Gestaltung des demografischen Wandels gibt es viele Möglichkeiten des ehrenamtlichen Engagements. Um dieses Engagement zu würdigen, wird der Demografiepreis unseres Bundeslandes verliehen. Es ist ein wichtiges Zeichen für die Vitalität unseres Gemeinwesens, dass sich so viele Menschen engagieren. Nur gemeinsam können wir die anstehenden Herausforderungen meistern. Im Namen der Landesregierung spreche ich Ihnen meinen ausdrücklichen Dank aus. Ihr Engagement unterstreicht: Wir in Sachsen-Anhalt haben Lust auf Zukunft. Herzlichen Dank!
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