Pressemitteilung: 249/2021
Magdeburg, den 03.06.2021

Kulturarbeit und Arbeitsplätze im Kloster Jerichow langfristig gesichert / Stiftung Kloster Jerichow wird 2022 in die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt überführt

Die Stiftung Kloster Jerichow wird auf Wunsch ihres Leitungsgremiums zum Jahresbeginn 2022 der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt zugelegt. Diesen Antrag der Stiftung Kloster Jerichow zu unterstützen hat die Landesregierung in ihrer Kabinettssitzung am Dienstag, 31. Mai 2021, beschlossen. Die Stiftung Kloster Jerichow hat sich heute mit einstimmigem Beschluss ihres Leitungsgremiums dazu bekannt, künftig der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt angehören zu wollen.

Dieser Schritt war nötig geworden, weil die Stiftung Kloster Jerichow der Landesregierung im April 2020 ihre strukturelle Unterfinanzierung und bestehende finanzielle Notlage angezeigt hatte, die ihr die selbständige Fortsetzung ihrer Arbeit über 2021 hinaus nicht möglich machen wird. Die Corona-Pandemie hatte diese Entwicklung erheblich verstärkt. Mit der bevorstehenden Zulegung zur Kulturstiftung Sachsen-Anhalt wird die Insolvenz der Stiftung Kloster Jerichow abgewendet und der Kulturbetrieb dauerhaft für die Region erhalten.

Staats- und Kulturminister Rainer Robra: „Das Kloster Jerichow ist unverzichtbarer Bestandteil der Kulturlandschaft Sachsen-Anhalts. Es ist ein Baudenkmal von gesamtstaatlicher Bedeutung und als Museums-, Veranstaltungs- und Kulturinstitution für das Land Sachsen-Anhalt von unschätzbarem Wert. Eine Insolvenz der Stiftung Kloster Jerichow muss abgewendet werden, will man nicht den über Jahrzehnte etablierten Kulturbetrieb hier verlieren. Die sehr gut angenommenen Kulturangebote müssen für die Bürgerinnen und Bürger der Region wie auch für die Dienstleister im Tourismusbereich aufrechterhalten werden.“

Landrat Dr. Steffen Burchhardt, Kuratoriumsvorsitzender Stiftung Kloster Jerichow: „Das Kloster Jerichow ist für unseren Landkreis ein Wahrzeichen und ein Hort der Kultur. Mitarbeiter, Kuratorium und ganz besonders unsere ehrenamtlichen Vorstände haben das Kloster in den letzten zwei Jahrzehnten toll entwickelt. Wir sind dem Land Sachsen-Anhalt sehr dankbar, dass mit der Aufnahme in die Landeskulturstiftung diese Entwicklung erfolgreich fortgesetzt werden kann. Wir haben hier ein großes touristisches und kulturelles Potenzial.“

Generaldirektor Dr. Christian Philipsen von der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt hebt hervor: „Als frühester monumentaler Backsteinbau Norddeutschlands ist Kloster Jerichow ein Bauwerk von europäischem Rang, damals errichtet mit dem neuesten technischen Know-how italienischer Bauleute. Mit Havelberg und Leitzkau betreut die Kulturstiftung bereits die beiden anderen ältesten Prämonstratenserbauten der Region. Jerichow ergänzt daher nicht nur historisch das Profil der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt aufs Beste, sondern kann als lebendiger Kulturort von der Expertise der Kulturstiftung in Denkmalpflege, Wissenschaft und Vermittlung profitieren.“

Hintergrund

Das fast 900 Jahre alte Kloster Jerichow gilt als „Wiege des norddeutschen Backsteinbaus“. Das Kloster Jerichow ist heute eingebunden in das Landesprojekt „Straße der Romanik“ und war in den 1980er Jahren Bestandteil der Vorschlagsliste der DDR für das UNESCO-Welterbe. Es ist eine der prägenden Kultureinrichtungen im Landkreis Jerichower Land und wird jährlich von rund 30.000 Besuchern aufgesucht.

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