Strukturwandel: Zwei Bündnisse aus dem sachsen-anhaltischen Revier erhalten Förderung aus dem BMBF-Programm „WIR!“

Sachsen-Anhalt konnte sich in der aktuellen Förderrunde des Förderprogramms „WIR! – Wandel durch Innovation in der Region“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung mit zwei Konzepten durchsetzen:

Bio-Z aus Zeitz: 

Ziel des Bündnisses ist es, ein sektorenübergreifendes Zusammenwirken in der Bioökonomie anzuregen. Akteure aus der Agrar-, Lebensmittel- und Chemieindustrie entwickeln neue Wertschöpfungsnetze vom Naturrohstoff über Verfahren zu Endprodukten. Hinter dem Vorhaben steht ein Bündnis von insgesamt 70 Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Der Chemiepark Zeitz bietet die zentrale Plattform des Vorhabens für die biobasierten Innovationen aus Zeitz und Mitteldeutschland. Das Bündnis hat rund 15 Mio. Euro beantragt. Weitere Informationen erhalten Sie hier: https://www.bio-z.de/

 GOLEHM aus Halle:

Das Bündnis engagiert sich für die Wiederbelebung des massiven Lehmbaus im Mitteldeutschen Trockengebiet. Dazu zählt nicht nur die Erforschung und materialgerechte Instandsetzung des Bestandbaus, sondern ebenso die Entwicklung innovativer Technologien und Anwendungen für den Neubau aus Lehm. Gleichzeitig wird am Einsatz von Recyclinglehm geforscht. Das Netzwerk besteht derzeit aus 17 Bündnispartnern und etwa weiteren 50 Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Beantragt wurden rund 9,5 Mio. Weitere Informationen erhalten Sie hier: https://www.golehm.de/

Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff betont: „Diese Projekte unterstreichen den Anspruch eines innovationsgetragenen Strukturwandels im sachsen-anhaltischen Revier und zeigen, dass unsere Region sich mit ausgezeichneten Ideen durchsetzen kann.“

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek erklärt: „Innovationen sind das Ticket in eine gute Zukunft. In strukturschwachen Regionen in ganz Deutschland wollen wir neue Innovationsdynamik entfachen. Nur dann wird der Strukturwandel nachhaltig und damit erfolgreich sein. Dafür geben wir starke Impulse: Bis 2025 stellen wir über 400 Millionen Euro für WIR! bereit, um einen innovationsbasierten Strukturwandel voranzutreiben.

Mit diesem innovationsbasierten Förderansatz trägt die Bundesregierung zu gleichwertigen Lebensverhältnissen im ganzen Land bei und stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Und davon brauchen wir mehr: Chancen in der eigenen Region sind Chancen für die ganze Gesellschaft. Bisher nicht genutzte Potenziale wollen wir ausschöpfen und neue entdecken.“

 Hintergrund

Mit dem Förderprogramm „WIR! – Wandel durch Innovation in der Region“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sollen in strukturschwachen Regionen neue Impulse für einen nachhaltigen Strukturwandel geschaffen werden.

Unternehmen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen und zivilgesellschaftliche Organisationen sollen zur Identifizierung von Innovationspotenzialen und der Stärkung der Innovationskraft ihrer Region gemeinsam Strategien entwickeln. Ziel dabei ist auch die Schaffung langfristiger Perspektiven für die Wertschöpfung und Beschäftigung in der Region.

Das als Wettbewerb angelegte Programm läuft aktuell in der 2. Förderrunde. Das Auswahlverfahren läuft zweistufig: Aus den Bündnissen der zweiten Förderrunde, die bis 1. Februar 2020 eine Skizze eingereicht haben, hat das Ministerium zunächst die überzeugendsten 44 Bewerbungen ausgewählt. Diese haben in der Konzeptionsphase Innovationskonzepte erarbeitet. Von einer Jury wurden jetzt 23 Bündnisse ausgewählt, die ab dem ersten Quartal 2022 in eine zunächst dreijährige Umsetzungsphase starten können. Das beantragte Budget von bis zu acht Mio. Euro kann ab dann für verschiedenste Teilprojekte der Bündnispartner vergeben werden. Nach einer positiven Evaluation nach ca. 30 Monaten können weitere sieben Mio. Euro für nochmals drei Jahre beantragt werden

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