Ministerpräsident Haseloff überreichte vier Bundesverdienstorden
Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff hat heute in der Magdeburger Staatskanzlei Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland an vier Bürger überreicht. „Mit dieser höchsten staatlichen Anerkennung werden die aktivsten Sachsen-Anhalter öffentlich gewürdigt. Dadurch wird aber auch ein breites gesellschaftliches Engagement bei uns sichtbar: rund 800.000 Freiwillige, also deutlich mehr als ein Drittel der Bevölkerung, engagieren sich ehrenamtlich. Sehr positiv ist, dass wir ein steigendes ehrenamtliches Engagement in Sachsen-Anhalt verzeichnen. Das ist erfreulich, denn unsere Gesellschaft wäre ohne ein solches Engagement nicht nur ärmer, sie wäre geradezu undenkbar“, betonte Haseloff.
Geehrt wurden:
Prof. Dr. Wolfgang Marsch, Halle, Verdienstkreuz am Bande
Der 73-jährige ehemalige Professor für Dermatologie und Venerologie sowie Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) wird für seine Verdienste um die Neustrukturierung und Entwicklung der Medizinischen Fakultät der MLU geehrt. Darüber hinaus war Marsch nicht nur in verschiedenen Hochschulgremien der MLU engagiert, sondern auch in der „Deutschen Gesellschaft für Lymphologie e. V.“ sowie der Ärztekammer Sachsen-Anhalt. Hier war er lange Jahre Vorsitzender der Fach- und Prüfungskommission Dermatohistologie.
„Mit Ihrem vorbildlichen Engagement haben Sie ganz entscheidend zur Steigerung der Bedeutung und der Außenwirkung der Universitätsklinik Halle beigetragen. Immer haben Sie Ihr Wirken auch als Einsatz für die Gesellschaft, für die Universitätsmedizin in Halle und für das Land Sachsen-Anhalt verstanden“, würdigte der Ministerpräsident den Geehrten.
Harri Reiche, Kaiserpfalz, OT Wohlmirstedt, Verdienstkreuz am Bande
Der 69-jährige Landrat i. R. wird für seine Verdienste um die Entwicklung seiner Heimatregion und sein kommunalpolitisches Engagement geehrt. Reiche war lange Jahre Leiter des gemeinsamen Verwaltungsamtes der damaligen Verwaltungsgemeinschaft Mittlere Unstrut und von 2001 bis 2014 Landrat des Burgenlandkreises. In dieser Eigenschaft hat er zudem wichtige Funktionen im Landkreistag Sachsen-Anhalt und im Deutschen Landkreistag wahrgenommen. Ehrenamtlich widmet er sich seit vielen Jahren mit großem Engagement der kulturellen Entwicklung des Burgenlandkreises, so z. B. im Rahmen der Kulturstiftung Hohenmölsen und in der Stiftung Kloster und Kaiserpfalz Memleben.
„Sie haben sich in Ihren haupt- und ehrenamtlichen Tätigkeiten große Verdienste um Ihre Heimatregion und darüber hinaus erworben. Auch nach dem Ende Ihrer Amtszeit als Landrat haben Sie Ihr Engagement in zahlreichen Vereinen und Gremien fortgesetzt und leisten bis heute einen wichtigen Beitrag zur kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklung des Burgenlandkreises“, lobte Haseloff.
Dr. Clemens Ritter Kempski von Rakoszyn, Südharz, OT Stolberg, Verdienstkreuz am Bande
Der 59-jährige Arzt und Unternehmer erhält den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland für seine Verdienste um die wirtschaftliche Entwicklung im Südharz sowie sein vielfältiges ehrenamtliches Engagement. Als Unternehmer legt von Kempski großen Wert auf Nachhaltigkeit. Das gilt sowohl für die Bewirtschaftung seiner Waldflächen als auch für die von ihm betriebenen Hotels. Für das erste klimaneutrale Hotel in Mitteldeutschland erhielt er 2009 den Tourismuspreis des Landes Sachsen-Anhalt. Daneben engagiert er sich ehrenamtlich sowohl im Rettungsdienst des Malteser Hilfsdienstes wie auch in seiner Heimatgemeinde. Er ist u. a. Mitglied des Gemeinderates der Gemeinde Südharz und rief das Charity-Sportevent „Stolberger Schlosslauf“ sowie die Veranstaltungsreihe „Stolberger Histörchen“ ins Leben.
„Seit nunmehr fast 30 Jahren engagieren Sie sich weit über das übliche Maß hinaus für das Land Sachsen-Anhalt und den Südharz. Durch Ihre zahlreichen und vielfältigen ehrenamtlichen und beruflichen Tätigkeiten, haben Sie auf beeindruckende Weise gezeigt, wie mit unternehmerischem Einsatz und gesellschaftlicher Verantwortung der ländliche Raum gestaltet und gefördert werden kann“, würdigte Haseloff den Ordensträger.
Dr. Andreas Siegert, Farnstädt, OT Alberstedt, Verdienstmedaille
Der 62-jährige Mitarbeiter am Zentrum für Sozialforschung Halle wird für sein Engagement im Bereich der Integration von Migranten und hinsichtlich der Bewältigung des demografischen Wandels geehrt. So hat er zahlreiche Projekte zur Fachkräftesicherung, der Gewinnung ausländischer Fachkräfte und zur Stärkung strukturschwacher Räume initiiert. In der Migrationsarbeit hilft er Familien und unbegleiteten Jugendlichen u. a. bei Behördengängen und der Wohnungs- und Arbeitssuche. Im Jahr 2016 half er im Mittelmeer bei der Rettung von Flüchtlingen in Seenot.
„Sie zeichnet ein langjähriges herausragendes Engagement in den Bereichen Integration/Migration und bei der Bewältigung des demografischen Wandels aus. Mit viel Mühe und Einsatz widmen Sie sich der Begleitung von Migranten und Hilfsbedürftigen. Damit gegen Sie Ihren Mitmenschen ein Beispiel“, erklärte Haseloff.
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