Beirat für jüdisches Leben des Landes Sachsen-Anhalt hat sich konstituiert/ Haseloff: Jüdisches Leben muss selbstverständlicher Teil des Miteinanders sein
In der Magdeburger Staatskanzlei hat sich heute der „Beirat für jüdisches Leben des Landes Sachsen-Anhalt“ konstituiert. Er soll die weitere Entfaltung des jüdischen Lebens im Land insbesondere in dessen Verhältnis gegenüber Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft unterstützen. Insoweit unterstützt er die Arbeit des Ansprechpartners für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus in der Staatskanzlei und die weitere Umsetzung des gleichnamigen Landesprogramms. Dem Beirat gehören, berufen durch den Ministerpräsidenten, Persönlichkeiten an, die sich mit dem jüdischen Leben in Sachsen-Anhalt verbunden wissen und über Erfahrung bei der Begleitung politisch-administrativer Prozesse in Verwaltung, Bildung, Wirtschaft und Wissenschaft verfügen.
„Mit dem Beirat für jüdisches Leben in Sachsen-Anhalt wird mehr Öffentlichkeit und mehr Präsenz für das Thema geschaffen. Genau das brauchen wir. Jüdisches Leben darf sich nicht im Verborgenen abspielen. Es muss ein selbstverständlicher Teil unseres Miteinanders sein.“ Das erklärte Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff heute in Magdeburg anlässlich der konstituierenden Sitzung.
Jüdisches Leben könne auf eine lange Geschichte in Sachsen-Anhalt zurückblicken, betonte Haseloff. Es sei wichtig, das Bewusstsein für Tradition und Gegenwart jüdischen Lebens in Sachsen-Anhalt zu pflegen. Hierfür stünden zum Beispiel auch die jüdischen Kulturtage Sachsen-Anhalt, die künftig im zweijährigen Rhythmus stattfinden würden.
„Dem Antisemitismus müssen wir uns entschieden entgegenstellen. Er findet sich auch heute in rassistischen Vorurteilen, in Gerüchten, Mutmaßungen und Verschwörungstheorien. Dies kann jederzeit in Gewalt münden, wie der Anschlag auf die Synagoge zu Halle vor drei Jahren gezeigt hat. Es liegt an uns, die Erinnerung zu bewahren und eine klare und eindeutige Haltung zu zeigen“, unterstrich der Ministerpräsident.
Dem Beirat gehören folgende Mitglieder an:
Christiane Bergmann
Abteilungsleiterin im Ministerium für Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt
Marina Chernivsky
Geschäftsführerin des Kompetenzzentrums für Prävention und Empowerment
Mark Dainow
Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland
Daniel Fabian
Landesrabbiner Sachsen-Anhalt
Helmut Herdt
Geschäftsführer SWM a. D.
Prof. Dr. Angela Kolb-Janssen
Direktorin der Moses-Mendelssohn-Akademie Halberstadt
Peter Kuras
Oberbürgermeister Dessau-Roßlau a. D.
Alexandra Mehnert
Leiterin Büro der Konrad-Adenauer-Stiftung Sachsen-Anhalt
Gerhard Miesterfeldt
Landtags-Vizepräsident und Regierungspräsident a. D.
Sepp Müller
MdB, stellvertr. Vorsitzender CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Max Privorozki
Vorstand des Landesverbands Jüdischer Gemeinden in Sachsen-Anhalt
Maik Reichel
Direktor der Landeszentrale für politische Bildung in Sachsen-Anhalt
Stephen Gerhard Stehli
MdL, Vorsitzender Bildungsausschuss
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