Residenzstipendien für Literatur in Kultureinrichtungen des Landes vergeben
Am 1. Juli 2023 starten in Sachsen-Anhalt an drei Standorten Aufenthaltsstipendien für den Bereich Literatur. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten hatten sich im Vorfeld einem entsprechenden Bewerbungs- und Auswahlverfahren zu unterziehen. Das Land unterstützt diese Maßnahmen mit Finanzmitteln in Höhe von 1.500 Euro pro Stipendium (Vorjahre: 1.000 Euro).
Staatsminister und Minister für Kultur Reiner Robra: „Mit diesen Stipendien wollen wir den künstlerischen Nachwuchs in Sachsen-Anhalt fördern und ihm Freiräume zur kreativen Entfaltung ermöglichen.“ Der Minister wünschte den Literaturschaffenden für ihre Tätigkeit viel Erfolg und sagte: „Lassen Sie Ihren Aufenthalt in Kalbe, Salzwedel oder Dahrenstedt zu einer ganz persönlichen Ideenschmiede werden!“
Die Dauer der Stipendien beträgt an den Aufenthaltsorten Kalbe und Salzwedel drei Monate und in Dahrenstedt einen Monat.
Zu den Stipendien im Einzelnen:
In der Künstlerstadt Kalbe wird der Autor und Schriftsteller Aron Boks (geboren 1997 in Wernigerode und wohnhaft in Berlin) tätig werden. Er ist Träger des Klopstock-Förderpreises für Neue Literatur des Landes Sachsen-Anhalt im Jahr 2019. Mit seinem jüngsten Werk „Nackt in die DDR - Mein Urgroßonkel Willi Sitte und was die ganze Geschichte mit mir zu tun hat“ erreichte er bundesweit große Aufmerksamkeit. Während des Aufenthaltes in Kalbe will Boks die Erlebnisse, Gespräche und Recherchen seiner Harzreise vom Sommer 2022 literarisch verarbeiten und den Großteil des Manuskripts verfassen.
Ihren Aufenthalt im Kunsthof Dahrenstedt möchte Madeleine Prahs (geboren 1980 in Karl-Marx-Stadt und wohnhaft in Leipzig) nutzen, um die Arbeit an ihrem Roman „Die Glücklichen“ zu beenden. Im Mittelpunkt dieses Buches stehen der Umgang mit der älteren Generation und die Überforderung von Pflegekräften sowie die Themen Einsamkeit und Altersarmut. Bereits in ihrem Debütroman „Nachbarn“ (2014) sowie in ihrem zweiten Buch „Die Letzten“ (2017) befasste sich Prahs mit gesellschaftlichen Problemen und Missständen.
Im Künstler- und Stipendiatenhaus Salzwedel will Christian Kreis (geboren 1977 in Bernburg und wohnhaft in Halle/Saale) das Leben und die Gegebenheiten in der Stadt ausgiebig beobachten und reflektieren. Diese Impressionen und Gespräche sollen dann der Ausgangspunkt für seine Texte sein. Kreis bewegt sich dabei stilistisch von der essayistischen Betrachtung bis zur satirischen Überzeichnung und benutzt vor allem Genres wie Gedicht, Glosse und Kolumne. Der Autor beabsichtigt ferner mit Lesungen vor Ort (z.B. aus seinem vielbeachteten „Halle Alphabet“) mit dem heimischen Publikum ins Gespräch zu kommen.
Hintergrund:
Die Staatskanzlei und Ministerium für Kultur des Landes in Sachsen-Anhalt fördert mit Aufenthaltsstipendien in ausgewählten Kultureinrichtungen vor allem junge Künstlerinnen und Künstler, die an einem von ihnen beabsichtigten Vorhaben außerhalb ihrer sonstigen Umgebung arbeiten möchten. Die Ausschreibung richtet sich an herausragend begabte Künstlerinnen und Künstler der Sparten Bildende Kunst, Musik/Komposition und Literatur, die mit ihrer Arbeit bereits öffentliche Anerkennung gefunden haben und am Anfang ihrer künstlerischen Karriere stehen.“
Dabei sind Bewerbungen von Künstlerinnen und Künstlern aus Sachsen-Anhalt ausdrücklich erwünscht, jedoch keine Voraussetzung. Eine Förderung anderer Künstlerinnen und Künstler ist möglich, wenn durch deren hervorragende künstlerische Arbeit ein besonderes Landesinteresse besteht oder ein Bezug zu Sachsen-Anhalt hergestellt werden kann.
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