Ministerpräsident Haseloff überreichte vier Bundesverdienstorden
Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff hat heute in der Staatskanzlei in Magdeburg Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland an drei Bürgerinnen und einen Bürger überreicht. Verliehen wurden die Orden von Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier. Geehrt wurden: Rita Föhse, Staßfurt, Verdienstkreuz am Bande Die 75-jährige frühere Sekretärin wird für ihr herausragendes vielfältiges Engagement im sozialen Bereich geehrt. Seit 2012 setzt sie sich im Verein Weißer Ring für die Betreuung von Kriminalitätsopfern ein. 2013 gehörte sie zu den Gründungsmitgliedern der „Grünen Damen und Herren“ im Ameos-Klinikum Staßfurt und fungiert als Einsatzleiterin. 2020 wurde sie Mitglied des Seniorenbeirats der Stadt Staßfurt und betreut in einem örtlichen Seniorenstift Bewohnerinnen und Bewohner. Seit 2010 ist sie stellvertretende Vorsitzende des Kleingärtnervereins Salzwerke-Staßfurt und leitet die Frauengruppe des Vereins. Zudem ist sie seit 2013 Beisitzerin im Regionalverband Kleingärtner e.V. Staßfurt und gehört seit 2018 dessen Vorstand an. „Sie bringen sich hochengagiert und verlässlich in unser Gemeinwesen ein. Mit großer Selbstlosigkeit tragen Sie dazu bei, dass es anderen Menschen gut geht“, wandte sich Haseloff an Föhse. Ulrich Paulsen, Stendal, Verdienstkreuz am Bande Der 65-jährige Pfarrer wird für seine außergewöhnlichen Verdienste um die Hospiz- und Palliativarbeit sowie den Aufbau entsprechender Strukturen in der Altmark ausgezeichnet. Als Geschäftsführer der Stiftung Adelberdt-Diakonissen-Mutterhaus sorgte er dafür, dass die Hospiz- und Palliativarbeit ein Teil ihres Wirkens wurde. Er engagiert sich bis heute als Referent in entsprechenden Vorbereitungskursen. Im Jahr 2000 gründete er das stationäre Evangelische Hospiz Stendal. Durch seinen Einsatz wurde die Hospizarbeit in der Altmark ausgeweitet und weiterentwickelt. Die entstandenen ambulanten Dienste werden durch ihn koordiniert. Im Rahmen des ambulanten Hospizdienstes Gardelegen entstand der Kinder- und Jugendhospizdienst Altmark, der schwerstkranke Kinder und Jugendliche sowie deren Familien unterstützt. Paulsen ist Mitbegründer des Hospiz- und Palliativverbandes Sachsen-Anhalt. Fast 20 Jahre hatte er dessen Vorsitz inne. „Mit großer Schaffenskraft, Geduld und Zuversicht setzen Sie sich seit vielen Jahren dafür ein, schwerkranken und sterbenden Menschen eine Stimme zu geben, und die dafür notwendigen Strukturen zu etablieren. Dafür danke ich Ihnen“, richtete sich Haseloff an Paulsen. Christel Pildner, Calbe, Verdienstkreuz am Bande Die 70-jährige frühere Wirtschaftskauffrau wird für ihren mehr als 50-jährigen aufopferungsvollen Einsatz bei der Unterstützung blinder und sehbehinderter Menschen ausgezeichnet. Ab 1970 brachte sie sich im Blinden- und Sehschwachenverband der DDR ein. Im 1990 gegründeten Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen-Anhalt engagiert sie sich von Anfang an. Mitte der 1990er Jahre wurde sie Vorsitzende des Kreisvorstandes Schönebeck und übernahm nach der Gebietsreform von 2007 den Vorsitz der Bezirksgruppe West. Im gleichen Jahr wurde sie Mitglied des Landesvorstandes und ist seit 2012 Landesvorsitzende. Seit 2012 ist sie stellvertretende Patientenvertreterin im Berufungsausschuss der Ärzte und Psychotherapeuten bei der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt. „Mit Ihrem ausdauernden Enthusiasmus helfen Sie den Betroffenen in vielfältiger Weise. Als selbst Betroffene geben Sie Ihre Erfahrungen weiter und thematisieren die Probleme blinder und sehbehinderter Menschen in der Öffentlichkeit“, lobte Haseloff Pildner. Johanna Quaas, Halle, Verdienstkreuz am Bande Die 98-jährige frühere Sportlehrerin wird für ihre viele Jahrzehnte währenden Verdienste um den Turnsport geehrt. In den 1930er Jahren begann sie mit dem Turnen und war später u.a. Trainerin von Leistungsturnerinnen, die an Olympischen Spielen teilnahmen. 1982 begann sie selbst wieder mit dem aktiven Turnen und nahm rege an Seniorenwettkämpfen und Meisterschaften teil. 1983 wurde sie DDR-Meisterin beim Turn-Sportfest in Leipzig. Fünf Mal war sie Siegerin der DDR-Bestenermittlungen. Ab 1990 nahm sie an allen Deutschen Turnfesten teil. Als der Deutsche Turner-Bund im Jahr 2000 die Seniorenwettbewerbe in den Status einer Deutschen Meisterschaft angehoben hatte, wurde sie elf Mal in Folge Deutsche-Senioren-Turnmeisterin. Das Gremium der International Gymnastics Hall of Fame in Oklahoma City verlieh ihr als erster Freizeit- und Seniorenturnerin der Welt 2015 den „Nadia Comeneci Sportsmanship Award“. Bis ins hohe Alter nahm sie an Wettkämpfen teil, war das Gesicht von Gesundheitskampagnen und erwarb sich weltweite Anerkennung. 2012 und 2013 wurde sie als älteste aktive Wettkampfturnerin der Welt in das Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen. „Ich bin von Ihrem Lebenswerk stark beeindruckt. Wir können stolz darauf sein, eine Persönlichkeit wie Sie in Sachsen-Anhalt zu haben“, betonte Haseloff in seiner Laudatio für Quaas.
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