Landesausstellung „Gerechtigkeyt 1525“ setzt Impulse für Kultur und Tourismus in Sachsen-Anhalt
Mit großem Erfolg neigt sich die dezentrale Landesausstellung „Gerechtigkeyt 1525“ zu Ende. Landesregierung und Ausstellungsmacher blickten heute in der Veranstaltung „Gerechtigkeyt bewegt: Bilanz, Begegnung, Bleibendes“ in Lutherstadt Eisleben auf die vergangenen Monate zurück, zogen Bilanz und richteten den Blick auf die bleibenden Impulse des Projekts.
Eine Neuerung der dezentralen Landesausstellung war die koordinierte übergreifende Zusammenarbeit von vier Landeskulturstiftungen und weiteren Kulturakteuren im ländlichen Raum Sachsen-Anhalts. Bleibende Angebote wie die neue Dauerausstellung in der Alten Münze in Stolberg oder auf Schloss Allstedt sind entstanden und sichern die Nachhaltigkeit des Projekts. Im Landkreis Mansfeld-Südharz wurden Impulse für die Entwicklung eines dauerhaften, kulturorientierten Tourismus in der Region gegeben. Ergänzt wurde die Landesausstellung durch ein umfangreiches Begleitprogramm des Landkreises.
Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff betonte: „Die Landesausstellung ‚Gerechtigkeyt 1525‘ hat eindrucksvoll gezeigt, wie Geschichte lebendig vermittelt und mit aktuellen gesellschaftlichen Fragen verknüpft werden kann. Dass so viele Menschen aus Sachsen-Anhalt und darüber hinaus die Angebote wahrgenommen haben, ist ein starkes Signal für die Bedeutung von Erinnerungskultur und kultureller Bildung in unserem Land.“ Kulturminister Rainer Robra ergänzte: „Das Gedenkjahr „Thomas Müntzer & 500 Jahre Bauernkrieg“, in das die Landesausstellung eingebettet ist, hat zugleich Projekten z.B. im Denkmalschutz starken Schub verliehen. Ob die Sanierung des Schlosses in Allstedt oder die Mitmachausstellungen in Mansfeld und Eisleben – ohne die konzertierten Anstrengungen mit Blick auf das Gedenkjahr und die Landesausstellung wäre vieles nicht erreicht worden. Ausdrücklicher Dank gilt hier dem Bund, der die Landesausstellung finanziell stark unterstützt hat.“ Insgesamt haben Bund und Land zusammen 8,6 Mio. Euro bereitgestellt. Daneben stehen Mittel von Bund und Land in zweistelliger Millionenhöhe aus unterschiedlichen Programmen für Sanierungen.
André Schröder, Landrat des Landkreises Mansfeld-Südharz: „Das Jubiläum bot die eine einmalige Chance für den Landkreis, seine touristischen Strukturen zu stärken und besser zu vernetzen. Unser Anspruch damals und heute: Wir wollen mit unserer einzigartigen Geschichte bundesweit sichtbarer werden. Das ist uns bereits gelungen!“
Der siebenteilige Ausstellungszyklus stand im Zeichen des 500. Todestages von Thomas Müntzer und des bundesweiten Gedenkens an den Deutschen Bauernkrieg von 1525. Rund 75.000 Besucherinnen und Besucher nahmen bislang in den vergangenen Monaten die verschiedenen kulturellen Angebote an unterschiedlichen Orten in Sachsen-Anhalt wahr. Darüber hinaus konnte das Bürgerschaftliche Rahmenprogramm im Landkreis Mansfeld, das die Ausstellung begleitete, 11.000 Besucherinnen und Besucher verzeichnen.
An den einzelnen Stationen schlug die Ausstellung einen Bogen von den historischen Ereignissen bis in die Gegenwart und verband Geschichte, Kunst, Bildung und gesellschaftlichen Dialog miteinander. Der Bogen reichte dabei von Mitmachausstellungen, archäologische Grabungen bis zur Kunst im öffentlichen Raum.
„Der Bogen, den die Ausstellung geschlagen hat – von den dramatischen Ereignissen des Deutschen Bauernkriegs über die Kunst und Kultur der Frühen Neuzeit bis hin zu aktuellen Fragen nach Gerechtigkeit und Freiheit – zeigt, wie sehr uns Geschichte auch heute noch etwas zu sagen hat. Geschichte ist kein fernes Ereignis, sondern ein Spiegel, in dem wir uns selbst und unsere Gegenwart erkennen können“, so Haseloff. „Deshalb ist es so wichtig, dass wir das Gedenken an Thomas Müntzer und den Bauernkrieg nicht nur als Rückschau begreifen, sondern als Auftrag. Es geht um die Frage, wie wir mit Konflikten umgehen, wie wir Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft sichern und wie wir Freiheit verantwortungsvoll gestalten.“
Sieben Institutionen gestalteten gemeinsam ein vielschichtiges Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm.
Noch laufende Ausstellungen:
- Kunstparcours „Glühende Horizonte“ der Kunststiftung Sachsen-Anhalt in Allstedt, noch bis 5. Oktober 2025
- Ausstellung „Eine Prägung für Müntzer“ zum HEIMATSTIPENDIUM der Kunststiftung im Museum Alte Münze in Stolberg, noch bis 5. Oktober 2025
- Ausstellung „Klöster. Geplündert. In den Wirren der Bauernaufstände.“, noch bis 30. November im Landesmuseum für Vorgeschichte, Halle (Saale)
- Interaktive Mitmachausstellung „1525! Aufstand für Gerechtigkeyt“ LutherMuseen in Eisleben und Mansfeld, noch bis 6. Januar 2026
Abgeschlossene Ausstellungen:
- Ausstellung „Frührenaissance: Mitteldeutschland am Vorabend des Bauernkriegs“, Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), 24. November 2024 bis 2. März 2025
- Ausstellung „Planetarische Bauern“ Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), 22. Mai 2025 bis 14. September 2025
Dauerausstellungen
- Ausstellung „Thomas Müntzer. Sein und Schein“ Schloss Allstedt, seit 13. Juli 2025
- Ausstellung „Thomas Müntzer – Sohn der Stadt Stolberg“, Alte Münze in Stolberg
Anlage: Zitate zur dezentralen Landesausstellung „Gerechtigkeyt 1525“
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